Nissan ZEOD RC: Mit über 300 km/h der schnellste Elektro-Rennwagen

, 21.06.2013


Über 300 km/h Spitze mit einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug lassen aufhorchen. Der neue Nissan ZEOD RC (für Zero Emission On Demand Racing Car) soll sogar am 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 2014 teilnehmen, um seine Langstreckentauglichkeit unter härtesten Bedingungen unter Beweis zu stellen. Bis dahin wird Nissan - beginnend noch in diesem Sommer - in einem umfangreichen Testprogramm verschiedene Antriebskonfigurationen testen. Alle mit Fokus auf die geplante Rückkehr des Unternehmens in die LMP1-Königsklasse, in der sich unter anderem Audi und Toyota mit ihren Hybrid-Fahrzeugen heiße Kämpfe liefern.


ZEOD RC als Entwicklungsträger für neuen Nissan LMP1-Rennwagen

Bereits im Februar 2013 bestätigte Nissan-Boss Carlos Ghosn die vom Le Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l'Ouest) ausgesprochene Einladung, dass der ZEOD RC im Juni 2014 aus der „Garage 56" starten wird - eine vom ACO ausgegebene Wildcard für Fahrzeuge mit innovativen und neuartigen Antriebstechnologien, die außerhalb der Konkurrenz starten und nicht im offiziellen Klassement gewertet werden. Bereits 2012 konnte Nissan dank dieser Regelung den DeltaWing in Le Mans einsetzen, was dem Team trotz eines (unverschuldeten) Ausfalls große Sympathien einbrachte.

Der unter Mithilfe von Nissan-Entwicklungszentren in den USA, Europa und Japan entwickelte ZEOD RC soll unter der Nennung von Nissan und Nismo antreten. Als technischer Leiter des Werksteams fungiert Ben Bowlby, frisch ernannter Direktor für Motorsport-Innovationen bei Nissan und zuvor Chefingenieur im DeltaWing-Projekt.

„Nissan ist schon heute weltweit führend beim Absatz von Elektrofahrzeugen. Daher reizt es uns ganz besonders, die aus der Batterieentwicklung gewonnenen Erkenntnisse und Lektionen im ältesten und härtesten Langstreckenrennen der Welt gewinnbringend umzusetzen. Zumal von den für das ZEOD RC Programm entwickelten Technologien auch künftige Nissan Serienfahrzeuge profitieren werden", sagt Andy Palmer, Executive Vice President und Vorstandsmitglied von Nissan.

Das ZEOD RC-Programm sei darauf ausgelegt, als rollendes Testlabor diverse Antriebskonfigurationen zu erforschen, um bei einer Rückkehr von Nissan in die LMP1-Klasse das beste Paket bereitstellen zu können. Zero Emission on demand - also die Option, zwischen Elektro- und Verbrennungsantrieb wechseln zu können, ist auch für künftige Serienfahrzeuge interessant. Daher erprobt Nissan neben rein elektrischen Antrieben auch diese sowie weitere, noch in der Entwicklung befindliche Technologien.


Aktuell treibt kein anderer Hersteller batterieelektrische Antriebe im Langstreckensport voran. Das Projekt ZEOD RC soll Nissan daher eine Fülle nützlicher Daten und Messwerte liefern. Mit deren Hilfe kann Nissan künftige Antriebe für Sport- und Rennwagen besser planen und seine Zero-Emission-Modelle für die Straße weiter ausbauen können.

Auch wenn die momentane Batterietechnologie mangels ausreichender Speicherkapazität den Einsatz eines rein elektrisch betriebenen Rennwagens in Le Mans nicht erlaubt, sieht Chefentwickler Ben Bowlby den ZEOD RC als wichtigen Schritt bei der Elektrifizierung künftiger Rennwagen. „Die Entwicklung eines solchen rollenden Testlabors eröffnet ungemein spannende Abstrahleffekte auf hocheffiziente Straßenfahrzeuge der Zukunft. In den nächsten 12 Monaten werden wir im Rahmen eines ausgedehnten Testprogramms eine Vielzahl möglicher Antriebskombinationen testen", kündigt der Brite an.

Hohe aerodynamische Effizienz und intelligentes Packaging

Das Entwicklungsteam von Nissan konzentrierte sich beim ZEOD RC besonders auf die aerodynamische Effizienz und ein intelligentes Package, das für eine überragende Performance und eine hohe Energieeffizienz sorgen soll.

Der Nissan ZEOD RC unterscheidet sich von allen anderen Rennwagen, die derzeit auf den Rennstrecken unterwegs sind. Der Fahrer sitzt, wie von einer Pilotenkanzel eines Jets eingehüllt, weit hinten und blickt über einen langgezogenen Rumpf mit schmalen Doppel-Vorderreifen, während die Macher die Hinterräder weiter außen anbrachten. Wie von einer Pilotenkanzel eines Jets umhüllt,

Einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Design des Nissan ZEOD besitzt die in der LMP1-Klasse vorgeschriebene Finne über und hinter dem Cockpit, die helfen soll, bei einem Dreher Geschwindigkeit abzubauen. Nissan integrierte daher die Finne in das aerodynamische Gesamtkonzept des Fahrzeugs.

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