Nissan betritt neues Technologie-Terrain und geht dabei in die Extreme: Beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans (14./15. Juni 2014) wollen die Japaner mit dem Nissan ZEOD RC nicht nur dank eines einzigartigen Elektroantriebes neue Maßstäbe setzen. Auch der als Unterstützung des E-Motors eingesetzte Verbrennungsmotor wird bisherige Leistungs- und Effizienzstandards von Le Mans-Rennwagen neu definieren: der Dreizylinder schöpft aus nur 1,5 Litern Hubraum satte 400 PS.
© Foto: Nissan
Der Nissan ZEOD RC soll sogar bei den 24 Stunden von Le Mans als erster Rennwagen in der Geschichte eine komplette Runde auf dem Circuit de la Sarthe rein elektrisch zurücklegen. Danach wird für jeweils rund eine Stunde Renndauer der neue „DIG-T R“-Motor (Benziner) den Vortrieb übernehmen. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 5-Gang-Getriebe.
Der extrem kompakte Dreizylinder-Benziner ist nur 40 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und 50 Zentimeter hoch. Das kleine 1,5-Liter-Triebwerk wiegt lediglich 40 Kilogramm und holt mit einer Höchstdrehzahl von 7.500 U/min dank Turboaufladung 400 PS und 380 Nm an Drehmoment. Mit einem Leistungsgewicht von 10 kg/PS glänzt der neue „DIG-T R“-Motor mit einer höheren spezifischen Leistung als die neuen, 2014 in der Formel-1-Weltmeisterschaft eingesetzten V6-Turbo-Motoren mit 1,6 Liter Hubraum.
Der Nissan ZEOD RC startet in Le Mans aus der „Garage 56” - einer zusätzlichen und vom Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) für Rennwagen mit neuen und bahnbrechenden Antriebstechnologien reservierten Nennung in Form einer „Wild Card”. Die Erkenntnisse aus den Erfahrungen mit dem revolutionären Rennwagen wird Nissan in die Entwicklung eines neuen LMP1-Prototypen einfließen lassen, der 2015 in der FIA World Endurance Meisterschaft (WEC) an den Start gehen soll.
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Nissan sei der erste große Hersteller, der einen Dreizylinder-Motor bei großen internationalen Rennen einsetze, so Darren Cox, Leiter der weltweiten Nissan Motorsportaktivitäten. „Wir wollen damit unsere führende Position beim Downsizing von Motoren verteidigen. Von diesen Erfahrungen werden auch künftige Straßenfahrzeuge profitieren. Denn es geht um neue Effizienz-Ziele in allen Bereichen des Fahrzeugs – sei es beim Antriebsstrang, bei der Aerodynamik oder beim Fahrwerk. Daher hat sich die Nissan-Crew auch besonders auf die Reduktion von Reibung konzentriert - ist sie doch der Hauptfeind bei der Suche nach Leistung.”
Das Entwicklungsteam von Nissan setzte beim ZEOD RC einen weiteren Focus auf die aerodynamische Effizienz. Der Nissan ZEOD RC unterscheidet sich von allen anderen Rennwagen, die derzeit auf den Rennstrecken unterwegs sind. Der Fahrer sitzt, wie von einer Pilotenkanzel eines Jets eingehüllt, weit hinten und blickt über einen langgezogenen Rumpf mit schmalen Doppel-Vorderreifen, während die Macher die Hinterräder weiter außen anbrachten. Wie von einer Pilotenkanzel eines Jets umhüllt,
Einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Design des Nissan ZEOD besitzt die in der LMP1-Klasse vorgeschriebene Finne über und hinter dem Cockpit, die helfen soll, bei einem Dreher Geschwindigkeit abzubauen. Nissan integrierte daher die Finne in das aerodynamische Gesamtkonzept des Fahrzeugs.