Seit seiner Einführung ist der Ferrari 360 Modena das erfolgreichste Zugpferd der weltbekannten Sportwagenmanufaktur in Oberitalien. Es wundert daher kaum, dass der beliebteste Ferrari ganz oben auf der Liste der Veredelungs-Spezialisten von Imola Racing steht. Das umfassende Programm des Tuners aus Wiesbaden setzt dabei auf optische Individualisierungsmaßnahmen und eine Optimierung der technischen Performance.
Optisch herausragend sind die aerodynamischen Umbauten. Sie basieren auf dem Kit der 360er in der FIA GT-Meisterschaft, sind aus Carbon gefertigt und verdoppeln den Anpressdruck an Vorder- und Hinterachse. Es sind im Einzelnen eine Frontschürze, ein Heckflügel, eine Heckschürze in Verbindung mit einem Heckdiffusor und Seitenschweller. Letztgenannte Komponenten wurden von vielen Teams in der FIA GT umgehend im Motorsport eingesetzt und sodann aufgrund ihrer aerodynamischen Vorteile homologiert.
Dieser markante Auftritt des 360 GT Evoluzione von Imola Racing führte bereits bei der Vorstellung des ersten Prototyps auf der Bologna Motorshow 2002 zu Bewunderung zahlreicher Besucher aus Modena, die annahmen, den erst später folgenden Stradale gesichtet zu haben.
© Foto: Speed Heads
Wer auf einen dezenteren Umbau Wert legt, kann alternativ zwischen einer weiteren Frontschürzenoption und einer Frontspoilerlippe als Adaption an die originale Schürze wählen. Gleiches gilt für die Heckpartie des 360 Modena im Falle eines Spoilers für den Heckdiffusor. Den optischen Gesamteindruck runden die dreiteiligen 19 Zoll-Sportfelgen ab, die mit Pneus der Dimension 235/35 vorne und 295/30 hinten bestückt sind.
Feintuning bietet Imola Racing für den 360 Modena mittels Airboxen und Abdeckungen für den Motorraum aus Carbon. Garniert wird das Ganze zusätzlich durch Schläuche mit Hitzeummantelung, einer hochglanzpolierten Abdeckung des Schaltsaugrohrs, den ebenfalls hochglanzpolierten Kühlflüssigkeitsbehälter und eine in Rot gehaltene Öltemperaturanzeige.
Dem Motor des 360 näherten sich die Spezialisten von Imola Racing in insgesamt fünf Schritten, wobei am Ende eine Mehrleistung von 75 PS dank Sportnockenwellen, Kraftstoffkühlung, geänderter Abgasanlage inklusive Sportkatalysatoren (100 Zeller) und Luftführung sowie einer Anpassung des Motormanagements zu Buche schlägt. Daraus ergibt sich ein sensationelles Leistungsgewicht von 3,08 PS/kg, mit dem der Ferrari für den Spurt von 0 auf 100 km/h nur 4,3 Sekunden benötigt.
Die Verzögerung des Hochleistungssportwagens übernimmt eine Sportbremsanlage mit 355er Scheiben, 4-Kolben-Bremssattel und Stahlflexbremsleitungen. Das Sportfahrwerk sorgt mit einer Tieferlegung von zusätzlichen 35 mm für die sprichwörtliche Fahrt auf Schienen und ist eine Empfehlung für die Ferraristi, die ihren 360er auch einmal auf einer geschlossenen Rennstrecke fahren möchten.
Bemerkenswert ist auch der Vergleich mit dem werksgetunten Modell 360 Stradale. Für das Sondermodell aus Modena lässt sich Ferrari 40.000 Euro extra überweisen zusätzlich zum schon nicht gerade als Sonderangebot geltenden Basispreis von circa 130.000 Euro für einen Serien-360er. Und dennoch hat der GT Evoluzione aus dem Hessischen die Nase vorn, sei es in punkto Motorleistung (50 PS mehr), bei der Kraftstoffkühlung (Novum beim 360er), hinsichtlich des optischen Auftritts (FIA GT-Aerodynamik) oder im Falle des Anpressdrucks an Vorder- und Hinterachse (um 50% höher). Kurz und gut: In allen messbaren Bereichen schlägt der Rheinhesse den Oberitaliener - und das sogar zu besseren Konditionen.
Weitere Informationen: www.imola-racing.de