Wenn man mir die Frage stellen würde, was ich aus einem 1967er Ford Mustang Fastback machen würde, so wäre meine Antwort wahrscheinlich: „In den Originalzustand versetzen“. Worte, auf die bei der Frage wohl die meisten kommen. Hätte man diese Frage aber dem Neuseeländer Matt Couper gestellt, würde er uns wohl schweigend den Weg zu seiner geöffneten Garage weisen. Was man dort sieht, ist die Erklärung für das Schweigen: der 1.000 PS starke Obsidian SG-ONE Mustang - ein Einzelstück, das man für 1,3 Millionen US-Dollar erwerben kann.
© Foto: Speed Heads
Schon der erste Blick auf die Motorhaube zeigt, dass sich dieser Ford Mustang nicht mehr im Originalzustand befindet. Auf der Haube thront eine Hutze, die selbst in der leistungsverrückten Zeit Ende der 1960er Jahre für Begeisterungsstürme gesorgt hätte. Heutzutage schütteln viele Menschen ihren Kopf bei solch einer Erscheinung, da dieser „Motorhaubenschmuck“ meist als „prollig“ gilt.
Beim Obsidian SG-ONE erfüllt die Hutze jedoch einen wichtigen Zweck: Für den Vortrieb des umgebauten Mustangs dient ein V8-Motor mit einer variablen Leistung von 800 PS bis zu 1.000 PS. So viele Pferdchen benötigen logischerweise viel Luft zum Atmen. Diese brachiale Leistung erfordert auch am Rest des „Pony Cars“ Modifikationen; denn bei einem über 40 Jahre alten Auto sind mehr Änderungen als ein größerer Lufteinlass nötig, um der Leistung Stand zu halten.
© Foto: Speed Heads
Seine Kraft mobilisiert das 6,4 Liter große Triebwerk durch zwei Kompressoren und zwei Ladeluftkühler Die Leistung kann der Fahrer per Touchscreen-Monitor im Innenraum durch das Verändern des Einspritzverhaltens variieren. Bei maximaler Leistung sprechen die Zahlen für sich: 1.000 PS und ein maximales Drehmoment von 1.044 Nm bei 4.400 U/min. Das reicht aus, um den Zweisitzer in weniger als drei Sekunden auf 60 mph (96,56 km/h) zu katapultieren und eine Höchstgeschwindigkeit von 337 km/h zu erreichen.
Zur Kühlung der Bremsen integrierte Obsidian vorne in die verbreiterten Kotflügel und ebenso bei den hinteren Kotflügeln weitere Lufteinlässe. Um die Kraft zu zügeln, packen 355 Millimeter große Bremsscheiben kräftig zu. Das Handling optimiert derweil ein neuer Heckdiffusor.
© Foto: Speed Heads
Das gesamte Chassis überarbeiteten die Macher mit Feingefühl und stimmten die Komponenten auf die gewaltige Power des Aggregats ab. Insgesamt legte der nunmehr 4,84 Meter lange Mustang um knappe 18 Zentimeter zu, um langen Fahrern mehr Platz zu bieten. Auch ein neues, stärkeres Getriebe musste her, dass Obsidian mit Schaltpaddeln am Lenkrad kombinierte. Den Kontakt zum Asphalt halten vorne 18 Zoll große Felgen mit Reifen im Format 225/50 und hinten 20 Zöller und Reifen der Dimension 285/30.
Der Innenraum des restaurierten 1967er Mustangs erstrahlt mit modernster Technik, wie zum Beispiel ein 3.000 Watt starkes Sound-System mit Dolby 5.1 Surround Sound, DVD-Navigation, MP3, iPod, Bluetooth und einer 60 GB großen Festplatte. Sogar für Internet im Auto ist gesorgt. All das steuern die Insassen über einen 10,5 Zoll großen Touchscreen-Monitor. Darüber hinaus erhielt der Obsidian SG-ONE einen Klimaanlage und elektrische Fensterheber.
© Foto: Speed Heads
In dem mit viel Leder bezogenen Interieur lässt sich in den zwei beheizbaren Recaro-Sportsitzen die Fahrt wahrlich genießen. Die Stimmung wird wahrscheinlich überwiegend gut sein, da bei diesem Mustang selten schlechte Laune eintreten sollte. Und falls die Stimmung doch umschlägt, dreht man sich einfach um: Statt einer Rücksitzbank hat man hier den freien Blick auf den Antriebsstrang. Beim Obsidian SG-ONE Mustang erreichte das Bodenblech auf jeden Fall den tiefsten Punkt.
speedheads
21.07.2008
Hinter "S. Bortlisch" verbirgt sich übrigens "Aston Martin", der gerne den ein oder anderen Artikel einreichen möchte und durch meine "Schreibschule" gehen wird. ;)
Aston Martin (Gast)
21.07.2008
[QUOTE=speedheads;54311]Hinter "S. Bortlisch" verbirgt sich übrigens "Aston Martin", der gerne den ein oder anderen Artikel einreichen und durch meine "Schreibschule" gehen wird. ;)[/QUOTE] Und ich hoffe, dass ich so noch einiges lernen kann. Die überarbeitete Version gefällt mir übrigens sehr gut.
Christoph
21.07.2008
Sehr schön. Ok ich kann natürlich nicht beurteilen was Christian "überarbeitet" hat daher einfach mal ein Lob an Aston Martin. Liest sich wirklich schön. Bin schon auf die nächsten Berichte gespannt . Zum Auto: Sieht natürlich einfach fantastisch aus. Besonders das Heck gefällt mir richtig gut. Diese Mischung aus Klassik und Designstudie. Ein richtig böses Auto. Die Leistung ist fabelhaft. Die Fahrwerte hören sich beeindruckend an. Aber ich denke jedem stellt sich berechtigterweise die Frage warum man dafür 1,3 Millionen USD ausgeben soll. Ich meine das sind umgerechnet ca. 800.000 Euro. Dafür würde ich mir ales andere als einen Ford Mustang kaufen. Selbst wenn dieser Mustang geradeaus die oberste Sportwagenriege alt aussehen lässt. Für diesen Preis bekomme ich einen SLR Roadster für den Sonntagsausflug, einen Ariel Atom für die NOS, einen G55L für die Frau und einen schönen E92 M3 Jahreswagen für das Kind welches gerade sein Studium beendet hat. ^^ Wahrscheinlich wird einer dieser Mustangs in der Sammlung von Jay Leno landen.
Turbine
21.07.2008
[QUOTE=speedheads;54311]Hinter "S. Bortlisch" verbirgt sich übrigens "Aston Martin", der gerne den ein oder anderen Artikel einreichen möchte und durch meine "Schreibschule" gehen wird. ;)[/QUOTE] Top !! :love:
Likwit
26.07.2008
Puuh, heftiges Fahrzeug. Ich musste erstmal komplett lesen, um wirklich sicher zu sein, ob es ein alter oder ein aktueller Mustang ist. Wirklich geiles Teil, ordentlich Leistung und schöne Fusion aus altem und neuem Design. Aber der Preis..... :# Achja, super gemacht S. Bortlisch ;)