Opel Adam R2: Der Kleine trumpft bei Rallye-WM groß auf

, 25.08.2013


Es geht Schlag auf Schlag: In kurzer Zeit stampfte Opel ein komplett neues Rallye-Programm aus dem Boden und testet derzeit in der zweiten Stufe die Rallye-Version des neuen Opel Adam R2 für die Klasse nach dem R2-Reglement der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile - internationaler Dachverband des Automobils). Ziel ist die Homologation des Adam R2 bis November 2013 und damit der Einsatz auf internationaler Ebene ab Anfang 2014. Seine Weltpremiere feierte das Kraftpaket bei der ADAC Rallye Deutschland (22. bis 25. August 2013), dem 9. Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft.


Opel Adam R2 als Vorabfahrzeug beim 9. Lauf der Rallye-WM

Basierend auf dem Opel Adam Cup, weist der Adam R2 mit etwa 185 PS rund 45 PS mehr Leistung auf als sein kleiner Bruder. Bei der Rallye Deutschland führte der Opel Adam R2 als so genanntes 00-Fahrzeug das Feld der versammelten Rallye-Elite an. „Das Auto ist leichter, schärfer und schneller - ohne dabei seine guten Manieren eingebüßt zu haben“, schwärmte Test- und Entwicklungsfahrer Horst Rotter, der den R2 als offizielles Vorausfahrzeug über die Wertungsprüfungen der Rallye Deutschland trieb. „Eine bessere Testmöglichkeit gibt es gar nicht“, stellte Rotter fest.

Spezielle Karosseriekomponenten der sportlichen Opel-Produktlinie „OPC Line“, Schnellverschlüsse an Motorhaube und Heckklappe sowie ein vorderer und hinterer Unterfahrschutz machen das athletische Format des Asphalt- und Schotterspezialisten sichtbar, der dadurch selbstbewusst in Szene tritt. Der Opel Adam R2 ist 3,698 Meter lang, 1,720 Meter breit, in der Asphaltkonfiguration 1,422 Meter hoch und wiegt nur 1.030 Kilogramm (gemäß FIA-Reglement).

Als Antriebsquelle des Opel Adam R2 dient ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Saugmotor mit Rennkolben und variabler Nockenwellenverstellung, der in Wettbewerbskonfiguration eine Leistung von rund 185 PS bei 7.750 U/min und ein maximales Drehmoment von circa 190 Nm entwickelt, das bei 6.200 Touren anliegt. Die Kraftübertragung erfolgt über ein sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe und ein mechanisches Sportdifferenzial mit Lamellensperre.

Ein einstellbares Rennfahrwerk mit Asphalt- und Schotterspezifikation ermöglicht maximale Traktion und ein dynamisches Handling. Für Top-Verzögerungswerte sorgt ein Bremssystem mit hydraulischer „Fly-Off“-Handbremse, vorderen Vierkolben-Bremssätteln von Brembo und einer Druckregulierung für die Hinterachse. Hinsichtlich des Asphalteinsatzes sieht Opel vorne belüftete, 310 Millimeter große Bremsscheiben vor, auf Schotter Pendants in 278 Millimeter. Hinten gelangen generell 264 Millimeter große Bremsscheiben zum Einsatz. Den Kontakt zum Boden stellen „Evo Corse“-Aluminiumfelgen in 6,5 x 16 Zoll (Asphalt) bzw. 6 x 15 Zoll (Schotter) her.


„Insgesamt sind wir mit den Ergebnissen der Tests sehr zufrieden. Der erste richtige Roll-out verlief problemlos“, betonte Opel-Programm-Manager Dietmar Metrich. „Der Motor hatte zuvor bereits 550 Kilometer abgespult. Andere Komponenten haben wir schon mehr als 3.000 Kilometer getestet.“ Bis zum Jahresende laufen die Erprobungen, dann soll die Homologation des ADAM für die Klasse R2 erreicht sein.

Opel Rallye Cup startet im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland

Schwerpunkt der Opel-Aktivitäten bei der Rallye Deutschland 2013 blieb das Geschehen auf den Prüfungen; denn der neue Markenpokal, bei dem die Teilnehmer in identischen Opel Adam in der Cup-Version antraten, startete als Saisonhöhepunkt offiziell im Rahmenprogramm der Deutschland-Rallye.

Die Teams des ADAC Opel Rallye Cups brannten vor Ehrgeiz, um in diesem einzigartigen Rahmen zu glänzen. Der Start im Rahmen des deutschen WM-Laufs bedeutete für alle Beteiligten die Reise in eine neue Rallye-Dimension. Die Wertungsprüfungen waren ungleich selektiver und länger, alleine die „Königsprüfung“ auf der „Panzerplatte“ des Truppenübungsplatzes Baumholder führte über 41 höchst anspruchsvolle Kilometer.

„Ich bin die Rallye Deutschland mehrfach gefahren und weiß, wie schnell es vorbei sein kann. Du musst auf jedem Meter voll konzentriert sein. Eine kleine Unachtsamkeit, du triffst einen Stein und kannst direkt einpacken. Gleichzeitig darfst du nicht zu viel Sicherheitsspielraum einbauen, sonst hast du bei der hohen Leistungsdichte im Cup keine Siegchance mehr. Es ist unheimlich schwierig, das richtige Maß zu finden“, schilderte Markus Fahrner, zweimaliger Saisonsieger und gegenwärtiger Gesamtführender im ADAC Opel Rallye Cup.


Den Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland gewannen überlegen Markus Fahrner und Michael Wenzel. Die Routiniers entschieden acht der elf Wertungsprüfungen für sich und bauten mit dem dritten Saisonsieg die Führung in der Gesamtwertung des ADAC Opel Rallye Cups weiter aus.

Das WM-Spektakel lockte beeindruckende Zuschauermassen an die Rallye-Pisten. Beim Showstart aller Rallye-Fahrzeuge am 22. August 2013 in Köln sorgten mehr als 25.000 Zuschauer auf der Domplatte für eine großartige Kulisse.

Lange Motorsport-Tradition und Nachwuchsförderung

Der Auftritt von Opel Motorsport bei der Rallye Deutschland 2013 stellte ein klares Bekenntnis der Marke zum Motorsport und dem Rallye-Sport im Besonderen dar. Der ADAC Opel Rallye Cup entstand aus der Idee, eine Rennserie für talentierte Nachwuchsfahrer ins Leben zu rufen. Hintergrund ist die langjährige, erfolgreiche Rallye-Historie von Opel.

Mit dem ADAC konnte Opel einen starken Partner gewinnen. Der ADAC Opel Rallye Cup startet im Rahmen der ADAC Rallye Masters und dient als Plattform für den Einstieg in den Rallye-Sport und die spezifische Förderung talentierter Nachwuchsfahrer - und zwar mit klarer Perspektive. Denn ab 2014 können die besten Piloten des Rallye-Cups die zweite Stufe des modular aufgebauten Programms in Angriff nehmen und sich im Opel Adam R2 auf nationaler und internationaler Rallye-Bühne bewähren.

Die erfolgreichste Zeit von Opel in der Rallye-Historie begann Mitte der 1970er-Jahre, die im wahrsten Sinne des Wortes von Walter Röhrl, einem der besten Rallye-Piloten aller Zeiten, gelenkt wurde. Dessen glückliche Verbindung mit Opel führte zu den Europameister-Titeln 1974 mit dem Ascona A und 1979 auf einem Ascona B. Als Krönung dieser Ära, ebenfalls mit Röhrl, erwies sich der Weltmeistertitel 1982 auf dem legendären Ascona 400.

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