Unverdorben und für jeden Spaß zu haben: Der neue Opel Corsa OPC ist klein und bissig. 207 PS verwandeln den Kleinwagen in eine echte Rennsemmel. Doch mit einem sportlichen Look und einer beeindruckenden Durchzugsstärke gab sich Opel nicht zufrieden: Nürburgring-Nordschleife erprobt, gibt es zusätzlich ein Performance-Paket, das es in sich hat. Die Markteinführung des Opel Corsa OPC erfolgt voraussichtlich Anfang Mai 2015.
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Design: Die Qual der Wahl mit zwei Ausführungen
In bester OPC-Tradition präsentiert sich das neue Corsa-Topmodell bereits auf den ersten Blick als echter Vertreter der Rüsselsheimer Sportschmiede. Neben der exklusiv für OPC-Modelle erhältlichen Lackierung „Opal Blau“ fällt die Gestaltung der Frontpartie ins Auge. Das Gesicht des Corsa OPC prägen großflächige Lufteinlässe, während sich vor der stark ausgeformten Motorhaube eine schmale Hutze befindet, die dem Bug noch mehr Sportlichkeit verleiht. Die passende Verbindung zum Heck schafft die dynamisch modellierte Seitenführung mit kräftigen Schwellerleisten.
In der Rückansicht setzt der Corsa OPC sein kompromisslos sportliches Design fort. Das an der Kofferraumklappe angebrachte Luftleitwerk ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich: Über den eher zurückhaltend wirkenden Serien-Heckspoiler hinaus ist eine größere Variante lieferbar, die mehr Abtrieb an der Hinterachse generiert. Im unteren Bereich des Hecks sorgen die beiden von einem Diffusor umgebenen Endrohre der zweiflutigen Remus-Abgasanlage für weitere sportliche Akzente - optisch wie akustisch, was der kernige Sound beweisen soll, sobald der Fuß aufs Gaspedal tritt.
Motor: Was das Kraftpaket bewirkt
Unter der Motorhaube wartet der 1,6 Liter große Turbo-Benziner nur darauf, geweckt zu werden. Das 1.6 Turbo ECOTEC generiert satte 207 PS und bietet im Drehzahlbereich zwischen 1.900 und 5.800 U/min ein maximales Drehmoment von 245 Nm - dank Overboost liegen bei Bedarf sogar 280 Nm an. Beim Vorgänger waren es noch 192 PS. Für die Übertragung der OPC-Power an die Vorderräder gelangt ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit kurzen, knackigen Schaltwegen zum Einsatz.
So gerüstet, sprintet der neue Opel Corsa OPC in nur 6,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Den Zwischenspurt im fünften Gang von 80 auf 120 km/h absolviert der Kleine in beeindruckenden 6,6 Sekunden. Maximal sind bis zu 230 km/h möglich. Demgegenüber steht im Idealfall ein Durchschnittsverbrauch von 7,5 Litern Benzin auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 174 g/km entspricht.
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Opel Corsa OPC mischt oben mit - ein Blick auf die Konkurrenz
Mit dieser Power-Ausbeute mischt der Opel Corsa OPC weit oben bei den Rennsemmeln mit: Da gibt es den VW Polo GTI (192 PS, 0-100 km/h in 6,7 Sekunden, Vmax 236 km/h), den Ford Fiesta ST (182 PS, 0-100 km/h in 6,9 Sekunden, Vmax 220 km/h) und den Citroën DS3 Racing (207 PS, 0-100 km/h in 6,5 Sekunden, Vmax 235 km/h).
Deutlich stärker sind der ab April 2015 erhältliche Mini John Cooper Works (231 PS, 0-100 km/h in 6,3 Sekunden, Vmax 236 km/h) und der als einziger Power-Zwerg mit einem Allradantrieb ausgestattete Audi S1, der mit 231 PS als Dreitürer in nur 5,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 stürmt und seinen Vortrieb erst bei elektronisch begrenzten 250 km/h beendet.
Der Opel Corsa OPC ist zwar nicht der stärkste und der schnellste Vertreter im Segment, aber dafür gibt es ihn zu einem erreichbaren Preis. Die genauen Preise stehen noch nicht fest. Mit einer umfangreicheren Serienausstattung und mehr Power als der Vorgänger, soll der neue Opel Corsa OPC nicht teurer sein als die letzte Generation, die es ab 24.265 Euro gab.
FSD-Sportfahrwerk: Neuheit - immer mit der richtigen Frequenz
Um die Kraft kontrolliert auf die Straße bringen zu können, entwickelte Opel gemeinsam mit den Spezialisten von Koni ein Fahrwerk, das mit einer innovativen Dämpfung arbeitet. Die FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) ermöglicht eine Anpassung der Dämpfkräfte an die Bewegungsfrequenz des Fahrzeugs und schafft so den Spagat zwischen kompromissloser Sportlichkeit und einem gepflegten Maß an Komfort. Entsprechend legten die Macher auch die anderen Fahrwerkskomponenten aus.
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Im Vergleich zu den regulären Corsa-Modellen kommt der Opel Corsa OPC dem Asphalt 10 Millimeter näher. Dank eines elektronischen Kontrollsystems der neuesten Generation lassen sich für das Stabilitätsprogramm ESP und die Traktionskontrolle (TC) verschiedene Modi wählen. Im „Competition Mode“ ist beispielsweise die Traktionskontrolle inaktiv, während das ESP den Corsa OPC an einer etwas längeren Leine laufen lässt. Für gänzlich ungezügelten Fahrspaß im Grenzbereich können sportlich versierte Piloten das ESP sogar komplett deaktivieren.
Darüber hinaus optimierte Opel die Abstimmung der Lenkung, die jetzt noch direkter und präziser auf Lenkradbewegungen reagiert und den OPC-Piloten informiert, wie es momentan um den Kontakt zur Straße bestellt ist. Letzteren stellen die serienmäßigen Performance-Reifen von Michelin im Format 215/45 R17 her. Hinter den Serien-Felgen im Turbinen-Design arbeitet eine Bremsanlage, deren Scheiben an der Vorderachse 308 Millimeter messen.
Performance-Paket: Pures Rennsport-Flair mit Straßenzulassung
Wer noch mehr Rennatmosphäre erfahren möchte, wird beim Performance-Paket fündig: Neben einer mechanischen Lamellen-Differenzialsperre von Drexler und 18-Zoll-Rädern mit Performance-Pneus von Michelin ist eine noch sportlichere Fahrwerksabstimmung inbegriffen. Zudem können Corsa OPC-Fahrer, die das Performance Paket ordern, auf eine Hochleistungsbremsanlage von Brembo vertrauen, deren Scheiben an der Vorderachse 330 Millimeter messen und sogar bei extrem hoher Beanspruchung eine optimale Verzögerung bieten.
Pures Sport-Feeling im Innenraum
Im Interieur dominieren die Performance-Sitze von Recaro, die den Passagieren selbst im heftigsten Kurvenlabyrinth optimalen Seitenhalt bieten. Das unten abgeflachte Leder-Lenkrad, der OPC-Schaltknauf und die Sportpedalerie sowie die in charakteristischer OPC-Optik gestalteten Instrumente komplettieren die Maßnahmen.
Dabei muss der sportliche Fahrer nicht auf beste Konnektivität verzichten: Auf Wunsch ist das Opel-Infotainment-System IntelliLink mit an Bord - und mit ihm die Smartphone-Welt von Apple iOS- und Android-Geräten. Im Zentrum zwischen Fahrer und Beifahrer sitzt der 7 Zoll große Farb-Touchscreen des IntelliLink-Systems. Das Infotainment-System bietet beste Vernetzungsmöglichkeiten mit der Navigations-App „BringGo“ sowie den Apps „Stitcher“ für den Empfang von Internet-Radio-Podcasts aus der ganzen Welt und „Tune-In“ zum Hören zahlreicher Radio-Sender via Internet.