Mit dem Peugeot 20Cup lüftet der französische Hersteller ein wenig das Geheimnis um mögliche zukünftige Modelle. Der 20Cup ist Ausdruck eines dynamischen Spaßkonzepts auf drei Rädern und verbindet mit der zweispurigen Front sowie dem einspurigen Heck die Welt des Autos mit der eines Motorrads. Eine direkt von diesem Concept Car abgeleitete Form soll als Basis für die Entwicklung einer Rennversion dienen. Als Bestätigung seines Engagements im Hochleistungs-Motorsport gab Peugeot erst vor kurzem seinen Einstieg in die Le Mans Endurance Series (LMES) bekannt.
© Foto: Speed Heads
Das kompromisslose Concept Car mit dem tief liegenden Fahrwerk und den sportlich-mechanischen Komponenten baut auf einem Monocoque aus Carbon auf. Der Flitzer ist 3,63 Meter lang, misst 1,77 Meter in der Breite und nur 1,16 Meter in der Höhe.
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In dem zweisitzigen, getrennten und mit schwarzem Leder bezognenen Cockpit sitzt man direkt über der Straße. Durch die geringe Bauhöhe und dem quer eingebauten Frontmotor wird der Schwerpunkt maximal abgesenkt und viel Gewicht auf die Vorderachse gebracht. Die fast gänzlich entlastete Einarm-Hinterachsschwinge dient lediglich der Führung des Fahrzeugs, das mit seinen nicht einmal 500 kg und der Betonung der Vorderachse ganz auf effizientes Fahrverhalten ausgerichtet wurde.
Die Luftführung durch eine große Öffnung im Bug und die seitliche Ableitung vor den Vorderrädern stellte sich als aerodynamisch beste Lösung für den 20Cup heraus. Im unteren Bereich gestaltete Peugeot die Seitenpartien der Karosserie als Diffusor, um den Abtrieb an der Vorderachse zu optimieren.
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Der Motor des Concept-Cars stammt aus der Kooperation zwischen PSA Peugeot Citroën und BMW, der erstmals bei Peugeot zum Einsatz kommt. Bei dem noch im Prototypenstadium befindlichen Motor handelt es sich um einen Vierzylinder-Vierventiler mit Benzin-Direkteinspritzung, Turboaufladung und zwei obenliegenden Nockenwellen. In der jetzigen Konfiguration leistet er 125 kW / 170 PS und ein maximales Drehmoment von 240 Nm. Bedenkt man, dass der 20Cup nur 500 kg wiegt, entspricht dies einem überzeugenden Leistungsgewicht von nur 2,94 kg/PS. Ein sequenzielles, klauengeschaltetes Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich über Paddles am Lenkrad betätigen.
Das Fahrwerk dieses Kraftpakets umfasst an der Vorderachse doppelte Dreiecksquerlenker mit entkoppeltem Achsschenkel und regelbarem Kurvenstabilisator. Das Hinterrad ist in einer Einarmschwinge mit einer Feder-/Dämpfereinheit aufgehängt, deren Kennung man über eine Schaltwippe variieren kann.
Der Peugeot 20Cup fährt auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Beim Hinterrad handelt es sich um ein so genanntes "Käfig-Rad“ mit zwei abnehmbaren Speichenkränzen. Vorne sind Reifen der Größe 210/65 R18 aufgezogen, hinten ein Pendant in der Dimension 377/71 R18.
© Foto: Speed Heads
Das zweisitzige Fahrzeug besitzt eine Zahnstangenlenkung. Am Multifunktionslenkrad sind die Schaltpaddles für das sequenziell gesteuerte Getriebe angebracht. In seiner Mitte zeigt ein Touch-Screen ein unabhängig von der Lenkradstellung horizontales und damit stets gut ablesbares virtuelles Bild an, das je nach Einschlagwinkel neu berechnet wird. Über dieses Display lassen sich beispielsweise das Fernlicht zuschalten und bei sportlichem Einsatz zur Unterstützung des Piloten Quer- und Längsbeschleunigungswerte einblenden. Daneben wurden sämtliche Kontrollleuchten des Fahrzeugs in das Display integriert.
Die in Metallic Schwarz oder Opak Weiß lackierte Karosserie weist auch unverkleidete Carbonflächen auf. Die Wölbung der vorderen Kotflügel ziert ein "historischer" Löwenkopf. In Längsrichtung verläuft ein dynamischer roter Streifen über der Karosserie.