Peugeot möchte mit dem Technologieträger 308 HybridHDi die Blicke auf der Frankfurter IAA (15.09.2007 - 23.09.2007) auf sich ziehen. Die perlmuttweiße Lackierung mit den grünen Akzenten symbolisieren Reinheit und Umweltverträglichkeit. Der Peugeot 308 HybridHDi markiert dabei die nächste Etappe auf dem Weg zu einer für das Jahr 2010 geplanten Markteinführung.
© Foto: Speed Heads
Mit der Entwicklungsarbeit, die seit der Vorstellung des ersten Versuchsträgers 307 HybridHDi im Jahr 2006 geleistet wurde, konnte Peugeot die ursprünglichen strategischen sowie technischen Entscheidungen bestätigen. So hat es sich zum einen als richtig erwiesen, für den Antriebsstrang nach dem Parallel-Hybrid-Prinzip auf den Dieselmotor zu setzen, der erhebliche Verbrauchseinsparungen ermöglicht. Zum anderen bestätigen die jüngsten Entwicklungen die Richtigkeit der Strategie, diese Technologie in familienorientierten Fahrzeugtypen einzuführen, die in Europa den Kernmarkt darstellen.
Bei dem ausgestellten HybridHDi-Prototypen handelt es sich um einen fünftürigen 308 in der Ausstattungsvariante „Sport Plus“ mit optimiertem Parallel-Hybrid-Antriebsstrang, der seinerseits an ein automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt ist. Der Verbrennungsmotor 1,6 l HDi FAP mit 109 PS erreicht zusammen mit dem 22 PS starken Elektromotor insgesamt 131 PS, was in etwa der Leistung des 308 mit dem Verbrennungsmotor 2,0 l Hdi FAP (136 PS) entspricht.
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Der Gesamtverbrauch von 3,4 Litern auf 100 Kilometern und ein CO2-Ausstoß von 90 Gramm pro Kilometer liegen um 38 Prozent unter den Werten eines vergleichbaren 308 HDi. Außerdem wurde dieser Antrieb so konzipiert, dass er sowohl den Anforderungen der ab 2009 geltenden Abgasnorm Euro 5 entspricht, als auch in entsprechend reglementierten Stadtzentren als „Zero Emission Vehicle“ (ZEV) betrieben werden kann.
Die hervorragende Aerodynamik der 308 Limousine (mit einem Luftwiderstand von 0,67 und einem Cw-Wert von 0,29) und ebenso der Einsatz von Reifen mit reduziertem Rollwiderstand tragen ebenfalls zu den überzeugenden Leistungswerten dieses Technologieträgers bei.
Der Weg in den Markt
Die Verbesserungen gegenüber dem 2006 vorgestellten Vorgänger 307 HybridHDi zielten in erster Linie auf die Übertragung der Hybridtechnologie in die Struktur des neuen 308 und die Kompatibilität mit der künftigen Schadstoffnorm Euro 5 ab.
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Bei der Integration der spezifischen HybridHDi-Technologie berücksichtigte Peugeot das anspruchsvolle Lastenheft für Serienfahrzeuge, um insbesondere das hohe Sicherheitsniveau des 308 beizubehalten. Gegenüber dem vorherigen Versuchsträger konnten die Macher die technischen Fortschritte in einer seriennahen Konfiguration umsetzen.
Die Technologie: einfach und vollautomatisch
Beim Umdrehen des normalen Zündschlüssels im Schloss hört man zunächst einmal nichts; denn der Verbrennungsmotor wird dabei nicht gestartet. Betätigt man dann im Automatikmodus des Getriebes das Gaspedal, setzt sich das Fahrzeug mit Hilfe des Elektromotors leise und vibrationsarm in Bewegung. Das Zu- und Abschalten des Verbrennungsmotors erfolgt über die Stopp-Start-Funktion.
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Die Wahl der Betriebsart der Antriebseinheit übernimmt - je nach Fahrsituation - die sogenannte „Power Train Management Unit“ (PTMU). Dabei wird der Fahrer auf Wunsch über einen 7-Zoll-Multifunktions-Farbbildschirm im Format 16:9 in Echtzeit über den jeweiligen Fluss der Energieströme informiert. Weitere Informationen, wie der Ladezustand der Batterien oder die von den einzelnen Motoren abgerufene Leistung, zeigt das System ebenfalls an.
Ausstattung auf hohem Niveau
Der üppig ausgestattete HybridHDi-Prototyp entspricht der Ausstattungsvariante „Sport Plus“ des 308 mit Panorama-Glasdach, RT4-Telematiksystem mit ausklappbarem Bildschirm und weiteren Merkmalen. Insbesondere in Sachen Komfort, Raumangebot und Helligkeit sowie Fahrdynamik und Benutzerfreundlichkeit steht die HybridHDi-Variante der 308 Limousine in nichts nach.
Während die allgemeinen Fahrleistungen denen eines vergleichbaren 308 HDi entsprechen, ist der HybridHDi bei der Durchzugskraft im Stadt- oder Überlandverkehr überlegen. Für eine satte Zwischenbeschleunigung wird der Verbrennungsmotor durch den Elektromotor unterstützt, der für ein punktuelles Leistungs-Plus von bis zu 31 PS und 130 Nm mehr Drehmoment sorgt.
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HybridHDi-Technologie: Prinzip bestätigt, Technik optimiert
Vom Prinzip her ist der Elektromotor alleine für das Anfahren und den niedrigen Geschwindigkeitsbereich zuständig, während der Verbrennungsmotor den Antrieb bei mittleren und hohen Geschwindigkeiten übernimmt. Sind starke Beschleunigungen gefragt, werden beide Motoren zusammen betrieben.
Beide Motoren koppelten die Macher an ein automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe, das sich im automatischen oder im manuellen Modus mit sequenzieller Schaltung betreiben lässt. Die im Schubbetrieb und beim Bremsen zurückgewonnene Bewegungsenergie wird genutzt, um die Batterie über den Elektromotor aufzuladen.
Über eine spezielle Taste kann der Fahrer den vollelektrischen ZEV-Betrieb (Zero Emission Vehicle) aktivieren. Dabei wird der Verbrennungsmotor erst bei kräftiger Beschleunigung oder hohen Geschwindigkeiten hinzugeschaltet. Der ZEV-Modus eignet sich optimal für Stadtfahrten, weil diese Betriebsart keinerlei Schadstoff- oder Lärmbelastung erzeugt.
Die in der Reserveradmulde untergebrachte Nickel-Metallhydrid-Batterie (Ni-MH) der jüngsten Generation liefert 200 Volt Spannung. Ein Wandler reduziert die 200 Volt der Batterie auf 12 Volt für das Bordnetz des Fahrzeugs im reinen Elektrobetrieb.
Gunmen
08.09.2007
Ich finde gut das solangsam ein gewisser Konkurenzkampf in diesem Bereich des Antriebs entstanden ist.So treiben sich die Hersteller endlich gegenseitig ein bißchen an diese Antriebsform weiterzuentwickeln.Nur sie müßen es unbedingt noch schaffen das die auch in Serie gehen und die Autos bezahlbar bleiben.Die Autos dürften vorallendingen nicht mehr kosten wie Benziner oder Diesel in der Anschaffung.
Aston Martin (Gast)
09.09.2007
Konkurenzkapf schön und gut, nur nützt dieser Kampf nichts wenn er nur auf Messen ausgetragen wird. Wie du schon sagtes, es wird Zeit die Modelle zu angemessenen Preisen auf die Straße zu bringen. Wie schonmal von mir erwähnt finde ich es sehr interessant, dass auf einmal fast jeder Hersteller unbemerkt irgendwelche Hybridtechniken entwickelt hat. Von Peugeot wusste man das ja, aber z.B. von Opel wusste ichs nicht. Und warum kommt die Technik erst um 2010? Scheint doch alles schon recht serienreiß zu sein. Und bis dahin überlassen die Deutschen noch den Japanern das Feld.