Der sieht richtig heiß aus, bietet aber unter der Hülle noch viel mehr: Der neue Peugeot Fractal schlägt mit seinem Elektroantrieb neue Wege ein. Doch was noch stärker begeistert: Die Studie eines City-Coupés bietet eine Zukunftsvision des i-Cockpits, bei dem zusätzlich zu Seh- und Tastsinn das Gehör ganz speziell angesprochen wird. Im Detail ist das richtig spannend. Das ist keine Zukunftsmusik: 2010 stellte Peugeot das i-Cockpit in der Studie „SR1“ vor - heutzutage konnte es bereits über 1,8 Millionen Kunden in der Serie überzeugen
© Foto: Peugeot
Design: Begehrenswerte Flunder aus der Zukunft
In der City befindet sich der 3,81 Meter lange und 1,77 Meter breite Peugeot Fractal in seinem Element. Zur besseren Wendigkeit rückten die Macher die 19 Zoll großen „Tall&Narrow“-Räder ganz weit nach außen. Ebenso auffällig: der Überhang beträgt vorne und hinten lediglich 0,52 Meter. Die Studie besticht außerdem durch ihre konzeptbedingt ausgewogene Gewichtsverteilung und eine neue, von den Vorteilen des elektrischen Antriebsstrangs profitierende Architektur. So nimmt jedes Bauteil den im Sinne der Effizienz optimalen Platz ein.
Die Lithium-Ionen-Batterien brachte Peugeot im Mitteltunnel unter, was eine Absenkung des Schwerpunktes und eine bessere Gewichtsverteilung mit sich bringt. Die Akkus versorgen die beiden an Vorder- bzw. Hinterachse verbauten E-Maschinen. Der Antriebsstrang führt zu einer Optimierung der Fahrzeugaerodynamik. Sichtbar wird dies an den Lüftungsöffnungen in der Frontpartie, die aufgrund des geringeren Luft- und Kühlbedarfs der Antriebseinheit kleiner ausfallen können.
Die Leichtigkeit, mit der sich der Peugeot Fractal im Stadtverkehr bewegen kann, schlägt sich ebenfalls in der Formgebung nieder. Dynamische Designlinien ziehen sich über die völlig glatte Karosserie. Die farbliche Zweiteilung der Karosserie, die vorn in intensivem Perlmuttweiß gehalten ist, das ab den Türscharnieren in Mattschwarz übergeht, verstärkt den Eindruck von Vitalität. Das Dach des Fractals lässt sich abnehmen, um das Coupé in ein Cabrio zu verwandeln.
Am Heck befindet sich über dem Diffusor ein Leuchtband, das mittels einer Animation im Stile eines Equalizers über den Induktionsladevorgang der Batterie informiert. Das aus LEDs bestehende Leuchtband dient als Rücklicht, sobald der Peugeot Fractal in Bewegung setzt. An der Front setzt die Leuchtsignatur am unteren Ende des Kühlergrills an, zieht sich bis über die Scheinwerfer und beinhaltet zudem die dynamischen Blinker.
Starker Elektroantrieb mit dem Sound der Zukunft
Neben einer verbesserten Aerodynamik ermöglicht der elektrische Antriebsstrang die Umsetzung von im Segment bisher unbekannten Produkteigenschaften. Die allgemeine Balance des Peugeot Fractal beruht auf der Anordnung der Lithium-Ionen-Batterie im Mitteltunnel, was sich zudem positiv auf die Massenzentrierung und den Schwerpunkt auswirkt.
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Die Batterie mit einer Kapazität von 40 kWh versorgt zwei an Vorder- bzw. Hinterachse verbaute E-Maschinen mit jeweils 75 kW/102 PS Leistung, ergo eine Gesamtleistung von 150 kW/204 PS, die das System situationsabhängig, je nach Haftung, mit Blick auf eine optimale Traktion und Energierekuperation verteilt.
Dank seines geringen Gewichtes von nur 1.000 Kilogramm spurtet der Peugeot Fractal in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Für 1.000 Meter benötigt das City-Coupé aus dem Stand nur 28,8 Sekunden. Zur Berücksichtigung des Lastwechselverhaltens legten die Macher die Reduktionsgetriebe der E-Maschinen zudem unterschiedlich aus. Beim Sprint von 0 auf 100 km/h arbeitet die hintere E-Maschine und ab 100 km/h übernimmt sukzessive der vordere Elektromotor. Die elektrische Reichweite gibt Peugeot mit bis zu 450 Kilometern an.
Im Sinne maximaler Effizienz in der Stadt und großer Stabilität bei hoher Geschwindigkeit steuert die elektrische Lenkung alle vier Räder. Über Luftfedern, die entweder automatisch oder vom Fahrer geregelt werden, lässt sich die Bodenfreiheit zwischen 7 und 11 Zentimetern variieren. Die niedrigste Stellung sorgt für optimale Aerodynamik auf der Straße und verlängert die Reichweite des Fractals. In der Position mit der größten Bodenfreiheit überwindet das Fahrzeug Bremsschwellen und Parkplatzeinfahrten in der Stadt mühelos.
Für ein harmonisches Miteinander mit den anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere Fußgängern und Radfahrern, besitzt der Peugeot Fractal eine spezifische Klangsignatur. Ein unaufmerksamer Fußgänger, der die Straße überqueren möchte, wird dadurch akustisch auf den herannahenden Fractal hingewiesen.
Peugeot i-Cockpit: So schön kann die Zukunft sein
Im Innenraum des Peugeot Fractal erinnern die verwendeten Werkstoffe des i-Cockpits an Konzertsäle und Aufnahmestudios. Die Armaturentafel, die Türverkleidungen und die Schalensitze versahen die Macher mit schwarzem Eichenholz. Ein an Audio-Anschlusstechnik erinnerndes Kupferblech zieht sich durch die Fahrgastzelle, während reflexionsarme Motive in 3D-Druck zum Geräuschkomfort beitragen. Die Sitze bezogen die Macher mit 3D-Maschengewebe in Verbindung mit weißem Leder.
Die Hände des Fahrers umschließen das kompakte Lenkrad mit den in beiden Speichen integrierten Touchpads fast wie von alleine. Die per Daumen bedienbaren Touchscreens steuern die Funktionen und die Ausstattungselemente. Im Blickfeld des Fahrers befindet sich währenddessen das hochgesetzte Kombiinstrument, das eine Digitaleinheit mit holographischer Anzeige mit einer um 45 Grad geneigten Polycarbonat-Scheibe verbindet.
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Die auf der aus einem hochauflösenden 12,3-Zoll-Bildschirm (31,2 Zentimeter) bestehenden Digitaleinheit angezeigten Inhalte lassen sich nach eigenen Wünschen strukturieren. Darüber hinaus reflektiert eine geneigte Polycarbonat-Scheibe die von einem 7,7 Zoll beziehungsweise 19,6 Zentimeter AMOLED-Bildschirm (AMOLED = organische Leuchtdioden) projizierten Zusatzinformationen mit intensivem Tiefeneffekt.
Auf beiden Seiten des Lenkrads findet der Fahrer in Griffweite auf Bögen angebrachte Kippschalter. Außerdem integrierte Peugeot eine 7,7-Zoll-AMOLED-Touchscreen-Einheit in die Mittelkonsole, über die sich alle Funktionen des Fractals steuern lassen. Das Ambiente im Fond können die Insassen über eine dort angebrachte Einheit ebenfalls verändern.
Außerdem erleichtert das Concept Car seinem Besitzer den Alltag mithilfe der Smartwatch Samsung Gear S, die permanent über den Ladezustand der Batterie, den Ladefortschritt, die Temperatur an Bord sowie den Standort des Fahrzeugs informiert. Ein Druck auf die Uhr genügt, um die Türen zu öffnen und die Innenraumparameter individuell anzupassen: Die Klimaanlage und das Hi-Fi-System übernehmen die vom Fahrer voreingestellten Werte.
Der Peugeot Fractal experimentiert außerdem mit 3D-Druck, der Formen ermöglicht, die sich mit keinem anderen Verfahren realisieren lassen. Die so gefertigten Teile mit schallarmen Oberflächen machen über 80 Prozent der Innenflächen aus und verbinden ein neuartiges Design mit zusätzlicher Funktionalität.
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Echter Klangkünstler für intuitiveres Fahren
Die Zukunftsstudie des Peugeot i-Cockpit gesteht neben dem Seh- und Tastsinn auch dem Gehör besondere Bedeutung zu. Mithilfe dieser drei Sinne bewegt sich der Mensch in seiner Umwelt. Die Einbindung des Gehörsinns ermöglicht der Fractal durch folgende Innovationen: ein Soundsystem 9.1.2 und ein Klangdesign.
Der Fahrer erhält immer mehr Informationen von seinem Fahrzeug, was seine Aufmerksamkeit in verstärktem Maße fordert. Die Sound-Ergonomie verstärkt die Interaktion mit dem Peugeot i-Cockpit und entlastet die Aufmerksamkeit im visuellen Bereich. Durch die räumliche Verteilung von Klangquellen kann der Fahrer Informationen besser und müheloser aufnehmen und verstehen. Es werden Klangquellen virtuell generiert und dynamisch im Raum bewegt, um die Informationen für den Fahrer akustisch anzureichern.
Bei aktivierter Zielführung durch das Navigationssystem befindet sich die Klangquelle der Sprachausgabe virtuell in einer gewissen Distanz vor dem Fahrzeug. Je näher dieses der nächsten Kreuzung kommt, desto näher rückt die Klangquelle an die Fahrgastzelle heran und bewegt sich auf die Seite des nächsten Abzweigs. Ist das Fahrzeug an der Kreuzung angelangt, befindet sich die Klangquelle in der Fahrgastzelle in unmittelbarer Nähe und informiert den Fahrer über die nun anstehende Richtungsänderung. Zudem lässt sich der Klang an die Fahrzeugkonfiguration und die Fahrweise anpassen.
Weitere Weltpremiere: Hämmernder Bass, ohne die Umwelt zu stören
Zur Ausschöpfung des ganzen Potenzials des Systems umfasst die 9.1.2-Anlage ein 9.1-System mit drei Mittelhochtönern, zwei Hochtönern, zwei Tieftönern und einem Subwoofer im vorderen Bereich und zwei Mitteltönern, zwei Hochtönern und einem Tieftöner hinten. Zur Sicherstellung der Klangtreue verwendet Focal, ein französischer Spezialist für hochwertiges Audio-Equipment, Leinfasern für die Membrane seiner Lautsprecher.
Außerdem verfügt der Peugeot Fractal als Weltpremiere in jeder Rücklehne über einen an zwei Wegen angeschlossenen Subwoofer. Diese revolutionäre Vorrichtung erklärt den Namen der Anlage: 9.1.2. Der von Subpac entwickelte Subwoofer bietet ein völlig neues Erlebnis für die Sinne. Hierbei werden die tiefen Frequenzen nicht über die Luft, sondern als Körperschall übertragen. So erreichen die Schallwellen das Innenohr des Zuhörers über dessen Körper. Auf diese Weise kann man auf seinem Sitzplatz die Bässe noch intensiver erleben, ohne seine Umwelt zu stören.