Wunderschöne Sportwagen-Studien von Peugeot begleiteten uns seit vielen Jahren. Jetzt enthüllten die Franzosen mit dem Onyx auf dem Pariser Autosalon (29.09.2012 - 14.10.2012) einen rassigen Supersportwagen mit einem 600 PS starken Hybrid-Antrieb und außergewöhnlichen Materialien wie Kupfer und Zeitungspapier. Mit seinem V8-Mittelmotor brüllt die Löwenmarke geradezu auf und liefert ein Leistungspotential, das sich dank eines intuitiv gestalteten Cockpits in jeder Situation zähmen lässt.
© Foto: Peugeot
Design: Sportlich und markant durchgeformt
Die Karosserie des 4,65 Meter langen, 2,20 Meter breiten und 1,13 Meter hohen Onyx besticht durch den spannenden Kontrast zwischen Materialien und Farben. Die handbearbeiteten Kotflügel und beide Türen fertigte Peugeot aus einer einzigen Tafel reinen Kupfers. Bei dem auf Hochglanz polierten Metall wurde auf künstlichen Schutz verzichtet. So entsteht im Laufe der Zeit eine charakteristische Patina. Die übrigen Karosserieverkleidungen bestehen aus mattschwarz lackiertem Karbon.
Ein vertikaler Kühlergrill und langgezogene, schlicht-elegante Full-LED-Scheinwerfer prägen die raffinierte und windschnittige Frontpartie. Die Heckleuchten des Onyx mit der für Peugeot charakteristischen Leuchtsignatur in Form von drei Krallen runden das harmonische Bild ab. Zusätzlich tragen sie kleine Flaps, um Verwirbelungen an der Karosserie zu verringern.
Mit seinem doppelt gewölbten Dach und seinen Aluminiumbögen erinnert der Onyx an den Peugeot RCZ. Die Scheiben und der Dachhimmel aus PMMA (Polymethylmethacrylat) geben in voller Transparenz den Blick auf die Carbon-Struktur sowie die Fahrgastzelle frei und bieten dank ihrer extrem festen Nano-Struktur den Insassen eine optimale Schutzhülle.
Die Karosseriestruktur aus monolithischem Carbon besteht aus lediglich 12 Teilen und bezieht die vorderen und hinteren Längsträger mit ein, wodurch sich zusätzliche Halteplatten erübrigen, was die Torsionssteifigkeit und Masse weiter optimiert. Die Kernstruktur wiegt nur rund 100 Kilogramm. Insgesamt bringt der Peugeot geringe 1.100 Kilogramm auf die Waage.
© Foto: Peugeot
Supersportwagen mit Doppelherz
Der mit dem Carbon-Rumpf verschraubte, 3,7 Liter große V8-Hybridmotor und das Fahrwerk sind der auf den Rennstrecken der ganzen Welt erworbenen Erfahrung von Peugeot Sport zu verdanken - Erfahrungen, welche Franzosen mit dem Peugeot 908 sammelten.
Das durch eine Luftführung mit Einlässen auf dem Dach gekühlte V8-Triebwerk überträgt seine 600 PS über ein sequentielles 6-Gang-Getriebe auf die Hinterräder. Die mit eigens von Michelin entwickelten Reifen im Format 275/30 vorn und 345/30 hinten sitzen auf 20-Zoll-Felgen.
Die HYbrid4-Technologie von Peugeot nutzt die normalerweise verlorene kinetische Energie während der Bremsphasen. Diese Energie wird von Lithium-Ionen-Batterien gespeichert und anschließend automatisch für die Beschleunigung zur Verfügung gestellt, und zwar mit zusätzlichen 80 PS. Die Performance-Daten des Supersportwagens gab Peugeot leider nicht bekannt.
Mit weniger als 2 Kilogramm Gewicht je PS erreicht der Peugeot Onyx ein außergewöhnliches Leistungsgewicht. Die ebene Carbon-Plattform sorgt derweil für optimalen Abtrieb, so dass die Macher die aerodynamischen Elemente auf ein striktes Minimum begrenzen konnten, nämlich Verlängerungen der Carbon-Struktur und der bewegliche Spoiler, der die Last während der Bremsvorgänge auf das Heck verlagert. Für zuverlässiges Bremsen sorgen vier Carbon-Bremsscheiben mit 380 Millimetern vorn und 355 Millimetern hinten.
Innovatives Cockpit für ein neuartiges Fahrerlebnis
Dank ihrer Zweistufenkinematik bieten die beiden Türen einen bequemen Einstieg in den Innenraum. Beim Öffnen trennt sich die Außenhaut aus Kupfer von der Türverkleidung und bewegt sich zunächst einige Zentimeter seitwärts bevor sie sich um ihre Drehachse schwenkt.
Im Innenraum herrscht eine helle, natürliche Atmosphäre. Die Kreativität mit natürlichen Materialien floss deutlich in die Konzeption des Innenraums ein. Das Onyx-Konzept legt Wert auf die Lebensdauer und ist der Beweis dafür, dass die Ansprüche der Kunden mit Höchstleistung und dem Schutz der natürlichen Ressourcen vereinbar sind: Carbon für hohe Leistungen, Kupfer und Kristall für Tradition und Filz und Papier als alltägliche natürliche Materialien.
© Foto: Peugeot
Mit gepresstem und in die Länge gezogenem Filz kleidet Peugeot den Innenraum zu einem Schmuckstück ohne Nähte oder Anschlüsse aus und bildet auf diese Weise einen wahren Kokon um seine Insassen, der in die an manchen Stellen sichtbare Karbonstruktur eingelassen ist und alle Funktionen erfüllt, für die normalerweise mehrere Teile erforderlich sind: Schallschutz, Boden, obere Konsole, Dach, Schalensitze. Für den sportlichen Komfort sorgen an den relevanten Stellen unter dem Filz eingebrachte Schaumstoffteile.
Filz besteht aus gekochter Wolle mit miteinander verwobenen Fasern und ist nicht nur vollständig recycelbar, sondern verfügt gleichfalls über hervorragende wärmeisolierende Eigenschaften. Außerdem verbessert Filz durch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, die Luftqualität. Auch der kleine filzbespannte Lenkradkranz soll bequem in der Hand liegen, auf dessen Carbon-Nabe sich Aluminium-Bedienelemente befinden, mit denen sich die Funktionen des Peugeot Onyx ansteuern lassen. Geschaltet wird per Schaltwippen.
Die Armaturentafel besteht aus einem ganz neuen „Holz“ namens „Newspaper Wood“. Dieses Material wird aus alten Zeitungen hergestellt, die zu neuen Sägeblöcken gepresst und dann zu Einzelelementen verarbeitet wurden. Die feine Maserung auf der Oberfläche perfektioniert den Eindruck. Erst beim genaueren Hinsehen verraten Druckbuchstaben die Herkunft.
© Foto: Peugeot
Auf der Umrandung des Kombiinstrumentes zeigen Metall-Elemente, die sich wie Klaviertasten auf und ab bewegen, Motordrehzahl und Geschwindigkeit an. Der aktuelle Betriebsmodus des Hybrid-Motors lässt sich derweil auf Digitalanzeigen ablesen.
Im Dachhimmel installierte Peugeot eine Reihe Aluminium-Kippschalter, darunter den Motorstarter. Spiegel braucht der Onyx nicht: Den Blick nach hinten sichern Kameras, von denen sich zwei in den Rückspiegeln befinden und eine Panoramakamera im Heck.
In der Konsole, ebenfalls aus „Newspaper Wood“, befindet sich schließlich Handwerkskunst vom Feinsten: ein meisterlich mundgeblasenes Kristallelement. Es handelt sich um eine Tankanzeige mit kunstvoll eingravierten Markierungen. Neben diesen sichtbaren Elementen verleiht der aus diversen Belüftungsklappen in den Fahrgastraum strömende Duft diesem Supersportwagen eine ganz individuelle Note. Ebenfalls in die Konsole eingelassen sind die Bedienelemente der 2-Zonen-Klimaautomatik.
Der Schönheit des Interieurs und der vorbeiziehenden Strecken huldigt eine Kamera zwischen den Kopfstützen. Der Film läuft anschließend auf einem iPad, das dem Beifahrer gegenüber in die Armaturentafel eingelassen ist und als Benutzeroberfläche für das Infotainment im Wagen dient.