Das Engagement von Peugeot in anspruchsvollen Rennserien hatte bisher immer auch Lösungen für Nachwuchsformeln oder nationale Meisterschaften zur Folge. Auf dem Pariser Autosalon (30.09.2006 - 15.10.2006) präsentiert Peugeot erstmals den Spider 207, den man an das dreirädrige Concept Car 20Cup anlehnte. Der Spider 207 besitzt allerdings vier Räder und einen quer eingebauten Heckmittelmotor. Dieser Rennwagen soll in einer typenspezifischen Serie fünf Rennen der Le Mans Series eröffnen. Dazu kommt ein Rennen im Rahmen der "Rencontres Peugeot Sport" in Frankreich.
© Foto: Speed Heads
Angetrieben wird der 4,131 Meter lange, 1,854 Meter breite Peugeot Spider 207 von einem leistungsstarken Serienmotor mit viel Drehmoment. Als offener "Barchetta" orientiert sich der Spider an den LMP1- und LMP2-Prototypen und entspricht mit seinen Überrollbügeln dem Reglement des ACO. Die Heckpartie mit der spoilerlosen, kurzen Motorhaube erinnert an die Sportprototypen der 70er Jahre. Der Radstand beträgt 2,600 Meter.
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Der Rohrrahmen besteht aus Gründen der Reparierbarkeit aus drei fest zusammengefügten Teilen. Die quer eingebaute Motor-Getriebe-Einheit wurde mittig im Heck platziert, während die Fahrzeugstruktur (Fahrwerk, Überrollbügel vorne und hinten, Crashbox, Lenksäule) dem FIA-Sportwagen-Reglement (Klasse LMP1 und 2) entspricht und den Piloten größtmöglichen Schutz bietet.
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Es kommen doppelte Dreiecksquerlenker und Federbeine vorne und hinten zum Einsatz. Dazu wurden möglichst viele Teile aus den Peugeot-Baureihen übernommen. Sie werden nach den Erfordernissen des Rennsports montiert (spezifische Kugelgelenke und Halterungen). So stammen die modifizierten Achsschenkel und die Lenkung vom 407, der Kühler und Ladeluftkühler vom 207 und die Lenksäule vom 206. Ein Hauptaugenmerk legten die Macher auf die Standardisierung, um bei den vier Halbwellen möglichst viele Gleichteile verwenden zu können.
Der gemeinsam mit BMW entwickelte 1,6-Liter-16V-THP (Turbo High Pressure)-Benzindirekteinspritzer (EP6DTS) wird auch im künftigen 207RC für Vortrieb sorgen. Er kommt in der reinen Serienversion zum Einsatz. Nur Ansaugtrakt und Abgasstrang passte man an den 720 kg leichten Spider 207 an. Seine Leistung wird 128 kW / 175 PS bei 5.800 U/min betragen. Das maximale Drehmoment von 240 Nm liegt bei 1.600/min (konstant bis 4.500/min) an. Die Kraftübertragung erfolgt über ein sequenzielles, klauengeschaltetes 6-Gang-Getriebe, das über Paddel am Lenkrad betätigt wird.
© Foto: Speed Heads
Der Peugeot Spider 207 besitzt zwei Diffusoren, einen im Frontbereich vor den Vorderrädern, den anderen an der hintersten Spitze des Hecks. Der Unterboden deckt fast die gesamte Unterseite des Wagens ab und wurde großflächig als auch völlig glatt gestaltet. Heck- und Frontdiffusor stellen somit Garanten für starken Abtrieb dar. Der ausreichende Anpressdruck auf die Hinterräder stellt eine imposante Heckklappe sicher. Man entwickelte eine ganz eigene Formensprache, so dass ein exponierter sowie schlaganfälliger Heckspoiler nicht notwendig ist. Die Karosserie besteht aus 9 Teilen, um Reparaturkosten gering zu halten.
Das Steuergerät entspricht dem Serienmodell und wurde lediglich an den Spider 207 angepasst und gegen Eingriffe von außen gesperrt. Eine Black Box zeichnet permanent die Motordaten auf, um die Daten zur technischen Überprüfung bei den Rennen heranziehen zu können.