Pininfarina ehrt mit einem atemberaubenden Concept Car seinen im letzten Jahr verstorbenen Boss Sergio Pininfarina. Das Ziel, das die italienische Design-Schmiede mit dem neuen Ferrari Sergio verfolgt, war ganz klar: Die Macher wollten zeigen, was in Zukunft Exklusivität, Innovation und Leidenschaft im Fahrzeugbau bedeuten wird. Das gelang Sergio Pininfarina mit einigen automobilen Legenden, wie zum Beispiel dem Ferrari F40 oder dem Ferrari Enzo.
© Foto: Pininfarina
Der 4,550 Meter lange, 1,940 Meter breite und nur 1,140 Meter hohe Pininfarina Ferrari Sergio stellt einen kompromisslosen Barchetta dar, der an die offenen Sportwagen der ersten Stunde erinnern soll. Um das pure Fahrerlebnis sicher erleben zu können, erhalten die zwei Insassen einen Helm zum Schutz, da eine Windschutzscheibe nicht vorhanden ist.
Die Basis des Konzeptfahrzeuges stellt der Ferrari 458 Spider dar, von dem die Macher sämtliche Bauteile übernahmen, die für die Fahrdynamik wichtig sind. Das komplette Fahrwerk, der 4,5 Liter große V8-Motor mit 570 PS, das Getriebe und sogar Komponenten der Innenausstattung stammen vom Ferrari 458 Spider. Pininfarina passte die Farbgebung im Cockpit dem Exterieur an und integrierte eine schwarze „Ader“ durch die Mitte des Interieurs.
Dass man es hier nicht nur mit einem Show Car zu tun hat, zeigt die Tatsache, dass es sich eben nur um eine neue Außenhaut eines bereits existierenden Fahrzeuges handelt. So setzt Pininfarina die Tradition von One-Off-Fahrzeugen fort und knüpft an Projekte wie den einzigartigen Ferrari F360 Modena Barchetta an, den Pininfarina im Jahr 2000 für Ferrari-Chef Luca Montezemolo höchstpersönlich anfertigten. 1987 erhielt der damalige Fiat-Boss Giovanni Agnelli wiederum einen von Pininfarina gebauten Ferrari Testarossa Spider.
Beim Ferrari Sergio achtete Pininfarina neben einem eindrucksvollen Design darauf, dass die wunderschönen Formen einen aerodynamischen Vorteil mit sich bringen. So wirkt die Front auf den ersten Blick wie eine Form aus einem Guss, bei der die Ästhetik im Vordergrund stand. Bei genauerem Hinschauen fällt der integrierte Frontspoiler auf, der für den erforderliche Anpressdruck sorgt. Gleiches gilt für den Überrollbügel, der sich mit den integrierten Kopfstützen in einer unvergleichbaren Eleganz über den Passagierraum zieht und durch seine aerodynamisch günstige Form ebenfalls dafür sorgt, dass der Ferrari Sergio bei höheren Geschwindigkeiten nicht aus der Bahn geworfen wird.
© Foto: Pininfarina
Die Motorhaube weist kurz vor ihrem Ende einen Knick nach oben auf, um den Wind über die Köpfe der zwei Insassen hinwegzuleiten. Pininfarina schloss die Front mit einer extravaganten Lichtleiste ab, die sich über die komplette Breite zieht - ein Stilelement, das sich bereits im Jahr 1965 am Ferrari Dino Berlinetta Speciale befand. Aluminium-Zylinder fassen derweil die prägnanten LED-Frontscheinwerfer ein.
Die Seitenansicht betont unter anderem ein schwarzer Einsatz hinter den Türen, der als Lufteinlass dient. Bei den Türen handelt es sich hier um sogenannte „Half Doors“, also halbe Türen, die auf Knopfduck von einem Kugelgelenk schräg nach vorne/oben aufgehen. Goldene 21-Zoll-Felgen erinnern durch ihre Farbgebung an die vergangenen Tage.
Das Heck stellt eine elegante Mischung aus schlichten, aber auch verspielten Elementen dar. In den dunklen Heckdiffusor integrierten die Macher einen Auspuff, der wie eine stilisierte Kopie des dreiflutigen Auspuffs vom Ferrari 458 Italia wirkt. Während Pininfarina den Grill im Heck sehr schlicht hielt, finden sich an den LED-Rückleuchten markante Einsätze, die den Luftdüsen aus dem Innenraum eines Ferrari F12 Berlinetta ähneln. Die Heckklappe dient als Motorhaube und wurde zur besseren Belüftung des V8-Aggregates durchlöchert, was ebenfalls an den Ferrari Dino Barchetta Speciale erinnert.
Technisch bleibt der Pininfarina Ferrari Sergio gegenüber seiner Basis, dem Ferrari 458 Spider, nahezu unverändert. Durch den Verlust des Daches und einiger weiterer aerodynamischen Anpassungen verlor das Konzeptfahrzeug satte 150 Kilogramm im Vergleich zum Basisfahrzeug, so dass das Pininfarina-Derivat nur 1.280 Kilogramm wiegt. Ausgerüstet mit einem 570 PS starken V8-Triebwerk, soll der Pininfarina Ferrari Sergio in unter 3,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 320 km/h erzielen. Die Kraftübertragung an die Hinterräder erfolgt über ein sequentielles 7-Gang-Getriebe.