Pininfarina, bei diesem Namen fallen gleich mehrere Trümpfe im Autoquartett wie Ferrari F40, F430, F50 oder 250 GTB. Doch am Beispiel des neuen Nido EV (Electric Vehicle) zeigt die traditionsreiche Designfirma vieler italienischer Sportwagen, das sie auch kleine Autos bauen kann. Aus Anlass des 80-jährigen Firmenjubiläums wurde jetzt der Prototyp eines Mini-Elektroautos als Technologieträger für die Zukunft vorgestellt.
© Foto: Speed Heads
Wem der Name „Nido“ bekannt vorkommt: 2004 hat Pininfarina schon einmal einen Kleinwagen mit diesem Namen vorgestellt, damals noch ohne E-Motor. Weil vor allem in Großstädten Kleinwagen mit Elektroantrieb die Zukunft gehört, will man auch im Nido EV nicht auf einen E-Motor verzichten.
Der Mini-Stromer ist mit 2,90 Metern Länge nur etwas größer als ein Smart. Der Prototyp baut auf einem Stahlrohrahmen, in produktionsreife setzt Pininfarina dagegen auf Aluminiumbauweise. Der kleine Flitzer ist als Zweisitzer konzipiert, der mit rundlichen Formen, großflächiger Frontscheibe und freundlichem Gesicht vorfährt. Seine Modular-Plattform soll später aber auch den Bau eines 2+2-Sitzers, eines Baby-Pickups und eines Microvans ermöglichen.
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Der Elektromotor wird von Natrium-Chlorid-Batterien gespeist, die maximal 30 kW leisten und hundert Prozent recyclefähig sein sollen. So elektrisiert soll der Nido EV rund 140 Kilometer weit kommen, was für jeden Normalbürger im Stadtbetrieb und Berufsverkehr locker ausreichen sollte. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 km/h begrenzt, elektronisch natürlich. Von der Ampel weg spurtet der knapp 900 Kilo schwere Nido in 6,7 Sekunden auf Tempo 60 - es reicht also, um niemanden zu behindern.
Der E-Motor treibt die Hinterräder an und bringt es auf maximal 125 Newtonmeter Drehmoment. Acht Stunden dauert es, dann sind die Energiespeicher aufgeladen. Zum nachhaltigen Gesamtkonzept gehören ebenfalls „grüne“, von Pirelli entwickelte Reifen und eine besonders energieeffiziente Klimaanlage.
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Ob es der Nido EV unter dem Dach eines großen Herstellers oder bei Pininfarina selbst jemals zur Serienreife bringt, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es; denn viel mehr Auto braucht es in einer Millionenmetropole in Zukunft kaum. Bleibt nur das Problem, das die wenigsten Bewohner einer Großstadt über eine eigene Garage mit Steckdose verfügen.
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Wir warten gespannt, wann das erste Elektroauto mit einer kleinen und leichten Akkueinheit zum Rausnehmen auf der Bildfläche erscheint. Dann könnte man das Ganze wie einen Aktenkoffer mit in die Wohnung nehmen und an die Steckdose anschließen. Das hätte Zukunft!