Der erste US-amerikanische Sportwagen war die Corvette C1, deren erste Generation von 1953 bis 1962 gebaut wurde. Gut gepflegte C1-Modelle erzielen heutzutage sehr hohe Liebhaberpreise. Genau solch ein Exemplar aus dem Jahr 1959 nahm Pogea Racing im Auftrag von Marcus Prinz von Anhalt unter seine Fittiche, um klassisches Automobil-Design mit modernster Technik zu vereinen; denn alte Autos sind schön, besitzen allerdings auch eine anfällige Technik. Am Ende leistete die Corvette C1 sogar gewaltige 485 PS.
© Foto: Pogea Racing
Als Chassis für das anspruchsvolle Projekt diente eine in Kooperation mit Foose Design in den USA gefertigte Rohr-Rahmen-Eigenkonstruktion, die signifikant die Verwindungssteifigkeit des Cabriolets verbessert und ferner die substantielle Basis für die Installation eines höhenverstellbaren Gewindefahrwerkes sowie moderner Antriebs- und Bremssysteme bildet.
Bei der Suche nach einem standesgemäßen Motor fiel die Wahl auf ein Corvette LS3-Aggregat. Dieser in der aktuellen Corvette verwandte Motor versah Pogea mit zusätzlichen leistungssteigernden Komponenten, um noch mehr Power herauszuholen. Neben LS7-Einspritzventilen, scharfen Nockenwellen und einer direkten, offenen Ansaugung mit Konusfilter optimierten die Macher insbesondere den Abgasfluss.
Fortan schreit das 6,2 Liter große V8-Aggregat seine Lebensfreude beherzt durch Edelbrock-Krümmer mit 45 Millimetern Durchmesser und einem Edelstahl-Abgassystem mit nur zwei Dämpfern ins Freie. Zeitgleich zum Trommelfell massierenden Sound erhöht sich die Motorleistung auf beeindruckende 485 PS bei 4.400 U/min und 585 Nm maximales Drehmoment, die bei 6200 U/min anliegen.
Bei einem Leergewicht von nur 1.130 Kilogramm und der immensen Kraft realisiert der runderneuerte Klassiker exzellente Leistungswerte: Von 0 auf 100 km/h vergehen nur 3,9 Sekunden. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 288 km/h ist der Zweisitzer seinem Basismodell ebenfalls deutlich überlegen. An die Hinterräder gelangt die Motorpower über ein manuelles Fünfgang-Getriebe mit Keramikkupplung und einem Differenzial.
© Foto: Pogea Racing
Für zeitgemäße Verzögerungswerte kommt eine üppig dimensionierte Sportbremsanlage zum Einsatz. Gelochte und innenbelüftete Bremsscheiben mit den Maßen 330 Millimeter an der Vorderachse und 300 Millimeter an der Hinterachse werden von den vorderen Sechs- und hinteren Vier- Kolbenanlagen in die Zange genommen.
Speziell für die gesteigerten Anforderungen des erstarkten Cabrios entwickelte Pogea Racing stilgerechte dreiteilige Räder in den Dimensionen 9,5 x 18 Zoll vorne und 12 x 19 Zoll auf der Hinterachse. Als optimale Bereifung wählten die Macher den „Bridgestone Potenza“-Reifen in den Größen 265/40 vorne und 305/30 hinten.
Ein Kunstgriff ermöglicht es Pogea, die gewaltigen Walzen in den hinteren Radhäusern unterzubringen: eine Verbreiterung durch Dopplung der Originalkotflügel. Das Heck wächst dadurch um stattliche 37 Zentimeter auf 2,09 Meter in die Breite und wird mit vier LED-Rückleuchten zum echten Eyecatcher. Den Auftritt der 4,50 Meter langen und 1,27 Meter hohen Corvette unterstreicht die Komplettlackierung in den originalen Ferrari-Farben „Rosso“ (Rot) und Bianco (Weiß).
Rot und Weiß dominieren den Innenraum. Eine Mischung aus Teppich und Glattleder gestaltet das Interieur zur anspruchsvollen Schaltzentrale. Ein unten abgeflachtes Vallelunga-Lenkrad und Sitze aus der Cobra sorgen für ein Plus an Beinfreiheit gegenüber dem Serien-Interieur. Neben einem Alpine-Multimediasystem mit Navigationseinheit, einer nachgerüsteten Klimaanlage und Servolenkung modernisierte Pogea nahezu die komplette Fahrzeugelektronik, um die Corvette auf einen verlässlichen Einsatz im alltäglichen Straßenverkehr vorzubereiten. Den Preis dieser Corvette C1 gibt Pogea mit 225.000 Euro an.