Mit halben Sachen gibt sich Pogea Racing nicht zufrieden und verpasste dem Fiat 500 Abarth nicht nur ein sattes Power-Upgrade, sondern veredelte den kleinen Giftzwerg in allen Disziplinen der Tuning-Kunst, die von breiten Gummisohlen über neue Karosseriekomponenten aus Carbon bis hin zur Antennenspitze reicht. Und schließlich sorgt das „blaue Wunder“ des Supersportwagen-Herstellers Koenigsegg für die Krönung.
© Foto: Joost Demuynck / Pogea Racing
Aggressiverer Look in Carbon und die Zutat von Koenigsegg
Im ersten Schritt verordnete Pogea Racing dem properen Kleinstwagen eine deutliche Gewichtsreduktion und tauschte eine Vielzahl der schweren Serienteile gegen neu gestaltete Karosseriekomponenten aus Carbon aus. Nahezu jedes Element des neuen Aerodynamik-Designs besteht aus Carbon. Dazu entkernte Pogea Racing das gesamte Fahrzeug und lackierte den Abarth 500 anschließend in mattem Montereyblau von Koenigsegg.
Als Blickfang des neuen Karosseriedesigns erweisen sich die markante Frontschürze und die modifizierte Motorhaube mit einem NACA-Lufteinlass und einem Trofeo-Belüftungssystem. In Kombination mit dem Frontsplitter erreichten die Macher einen noch aggressiveren Look und eine optimierte Motorraumbelüftung.
Der in die neue Heckschürze verbaute Diffusor stabilisiert derweil bei hohen Geschwindigkeiten das Heck und erzeugt in Verbindung mit dem Flügelprofil zusätzlichen Anpressdruck an der Hinterachse. Pogea Racing komplettierte das Karosseriepaket durch den Austausch aller Chromteile gegen Komponenten des Abarth 595 Competizione, der Rennsport auf die Straße brachte. In Summe erzielte Pogea Racing durch den Einsatz von Carbon und den Verzicht auf die Rücksitzbank eine Gewichtsersparnis von rund 71 Kilogramm gegenüber dem Serienwagen. In der Serie beträgt das Leergewicht des Fiat 500 Abarth mit Fahrer 1.110 Kilogramm.
© Foto: Joost Demuynck / Pogea Racing
Starke Leistungssteigerung: Da erblasst die Serie
Doch nicht nur mittels der verordneten Diät erstarkte der Pogea Racing Fiat 500 Abarth. Dank der nun zur Verfügung stehenden 331 PS bei 5.750 U/min und 411 Nm Drehmoment bei 3.450 U/min beschleunigt der 1,4-Liter-Turbo-Vierzylinder in atemberaubenden 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit des Kleinstwagens liegt mit 262 km/h ebenfalls deutlich höher als beim Basisfahrzeug.
Zum Vergleich: In der Serie leistet der Fiat 500 Abarth 135 PS sowie 180 Nm bei 4.500 Touren und 206 Nm bei 3.000 U/min im Overboost-Modus. So ausgerüstet, beschleunigt der Fiat 500 Abarth serienmäßig in 7,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h.
Für das starke Power-Plus verantwortlich zeichnen unter anderem der Verbau eines XXL-Center-Ladeluftkühlers, eine Zusatzkraftstoffpumpe, neue Injektoren, geschmiedete Kolben, H-Schaft-Pleuel, ein geänderter Abgasturbolader sowie die Zylinderkopfbearbeitung mit geänderten Nockenwellen und größeren Einlass- und Auslasskanälen. Den Muskelaufbau der Antriebseinheit komplettierte Pogea Racing durch eine Edelstahl-Sportabgasanlage mit fernbedienbarer Klappensteuerung, einem geänderten Getriebe und einer Hochleistungskupplung mit verstärkter Druckplatte.
© Foto: Joost Demuynck / Pogea Racing
Fahrwerk: Für sportlichstes Fahrverhalten bestens aufgerüstet
Speziell abgestimmt auf die gesteigerte Motorleistung sind die von Pogea Racing verbauten Fahrwerkskomponenten, die aus vier KW-Sportdämpfern in Einheit mit progressiv gewickelten Tieferlegungsfedern bestehen. Damit lässt sich der Fahrzeugschwerpunkt per Gewinde um bis zu 45 Millimeter absenken. Durch die erweiterten Einstellmöglichkeiten hinsichtlich der Härte sowie der Zug- und Druckstufe besteht die Möglichkeit, das Fahrwerk perfekt auf die sportlichen Ansprüche des Fahrers und der Fahrbahneigenschaften einzustellen.
Selbstredend, dass auch das Bremssystem neue Komponenten erhält und durch optimierte Verzögerungswerte zum sportlichen Fahrverhalten beiträgt. An der Vorderachse verbaute der Tuner 6-Kolben-Aluminiumsättel mit zweiteiligen, gelochten 313-Millimeter-Scheiben. An der Hinterachse ergänzten die Macher das System mit den gelochten 240-Millimeter-Schreiben der Bremsanlage aus dem Fiat 500 Abarth EsseEsse. Als Rad/Reifen-Kombination spendiert Pogea Racing dem kleinen Flitzer die „Abarth OZ Racing Superturismo GT“-Felgen in 7 x 17 Zoll mit „Toyo Proxes T1-R“-Pneus in der Größe 205/40.
Innenraum: Sportliche Funktionalität mit edlem Ambiente
Der Innenraum profitiert ebenfalls von der Komplettverwandlung: Stilsicher kombinierte Pogea Racing edelste Materialien wie feinstes Leder und Alcantara und überzog damit alle Plastikteile im Interieur. Die zwei Insassen nehmen derweil auf „Recaro Sportster CS“-Sportsitzen Platz. Weitere Highlights stellen die LED-Innenraumbeleuchtung, das Soundsystem mit „Beats by Dr. Dre“-Lautsprechern und das von der Rücksitzbank befreite und vollständig gecleante hintere Interieur dar.
Der Preis: Das kostet der Spaß
Erhältlich ist der Umbau mit TÜV für alle 1,4-Liter-Turbo-Abarth-Modelle ab 12.500 Euro oder ab 43.500 Euro für ein komplettes Fahrzeug.