Er ist legendär: Der von 1957 bis 1962 gebaute Porsche 718 gewann überragend die größten Straßenrennen und sogar das Rennen von Le Mans. 2016 ist es soweit: Der Porsche 718 kehrt zurück - und das sogar auf die öffentliche Straße, um es dort richtig krachen zu lassen. Wie das geht: Der Porsche Cayman und der offene Porsche Boxster werden mit ihrem überragenden Mittelmotor-Konzept zum neuen 718.
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Mit der Bezeichnung 718 bezieht sich Porsche auf den Wegbereiter dieses Sportwagenkonzepts aus dem Jahr 1957. Dabei rücken der Porsche 718 Boxster und der Porsche 718 Cayman optisch und technisch weiter zusammen. Beide Modelle besitzen künftig gleich starke Vierzylinder-Boxermotoren mit Turboaufladung. Dies bedeutet das Ende der Sechszylinder-Triebwerke bei diesen Modellen. In Zukunft wird der Roadster darüber hinaus preislich über dem Coupé liegen - analog zu den 911-Modellen.
Für Leistung ist gesorgt: Zur Markteinführung im Laufe des Jahres 2016 soll der 2,0 Liter große Turbo-Vierzylinder-Boxermotor des Porsche 718 bereits 231 PS und 300 Nm Maximaldrehmoment leisten. In der nächsthöheren Leistungsstufe sogar 286 PS und 350 Nm. Damit gaben sich die Macher noch nicht zufrieden und legen voraussichtlich ebenfalls eine 2,5 Liter große Version des Vierzylinder-Turbos mit 336 PS und 390 Nm auf. Luft nach oben ist noch offen.
Die neue Baureihe 718 führt sowohl ein bewährtes Vierzylinder-Konzept fort als auch die Historie namhafter Porsche-Sportwagen. Aktuellstes Beispiel dafür ist der LMP1-Rennwagen Porsche 919 Hybrid, der ebenfalls über ein aufgeladenes, hocheffizientes Vierzylinder-Triebwerk mit nur 2,0 Litern Hubraum verfügt. Damit gewann Porsche im Juni 2015 die 24 Stunden von Le Mans mit einem Doppelsieg und jüngst auch den Marken- und den Fahrer-Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Mit diesen Erfolgen erweiterte der 919 Hybrid den Horizont für die Leistungspotenziale künftiger Sportwagen-Motoren von Porsche.
Vierzylinder-Boxermotoren haben bei Porsche eine lange Tradition - und eine erfolgreiche zugleich: Als Nachfolger des legendären Porsche 550 Spyder stellte der Porsche 718 Ende der 1950er-Jahre die höchste Ausbaustufe der Vierzylinder-Boxermotoren dar. Ob beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1960 oder bei der Europäischen Bergmeisterschaft zwischen 1958 und 1961: Der Porsche 718 setzte sich mit seinem leistungsstarken Vierzylinder-Boxer im Wettbewerb gegen zahlreiche Konkurrenten durch. Bei dem legendären italienischen Langstrecken-Rennen Targa Florio auf Sizilien belegte der 718 in den Jahren 1959 und 1960 den ersten Platz. Beim 24 Stunden-Rennen in Le Mans 1958 sicherte sich der 718 RSK mit seinem 142 PS-starken Vierzylinder einen Klassensieg.