Das ist der ultimative Rundenrekord eines straßenzugelassenen Serienautos auf der legendären Nürburgring-Nordschleife: Der neue Porsche 911 GT2 RS benötigte am 20. September 2017 nur 6:47,3 Minuten für eine Runde. Eine Onboard-Kamera filmte die gesamte Runde aus dem Cockpit heraus. Stets im Blick: die mitlaufende Zeit.
Die besondere Streckenlänge für Rekordfahrten auf der Nordschleife
Die Nürburgring-Nordschleife, die der damalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart als „Grüne Hölle“ bezeichnete, ist 20,832 Kilometer lang. Bei Rekordfahrten entfällt der Teil zwischen den beiden Anschlusstücken zur Grand Prix-Strecke, da Hersteller ab und zu auch von dort aus beginnen. Die Zeitnahme erfolgt bei Rekordfahrten daher auf einer 20,6 Kilometer langen Distanz.
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Auffälligkeiten bei der Rekordfahrt des Porsche 911 GT2 RS
Am Steuer des Porsche 911 GT2 RS saß Lars Kern. Der deutsche Porsche-Testfahrer von Beruf und Rennfahrer aus Leidenschaft kennt die Nordschleife durch regelmäßige Läufe zur VLN-Langstreckenmeisterschaft bestens. Doch neben einem guten Fahrer gehört zu einer Rekordrunde das perfekte Auto. In dem Video ist auffällig, wie ruhig Lars Kern das Lenkrad halten kann, wie spät er bremst und welch unglaublich enge Kurvenradien mit dem Porsche möglich sind, wodurch sich einige Meter Gesamtstrecke sparen lassen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des mit „Michelin Pilot Cup 2“-Reifen bestückten Porsche 911 GT2 RS betrug imposante 184,11 km/h.
Imposante Zahlen: Der Antrieb des Porsche 911 GT2 RS
Für den Antrieb des Porsche 911 GT2 RS sorgt ein 3,8 Liter großer Sechszylinder-Biturbo-Boxermotor mit 700 PS. Das maximale Drehmoment von 750 Nm steht von 2.500 bis 4.500 Touren zur Verfügung. Von 0 auf 100 km/h vergehen nur 2,8 Sekunden. Die 200 km/h-Marke fällt nach 8,3 Sekunden. Die 300 km/h hakt der Supersportwagen aus dem Stand nach 22,1 Sekunden ab. Erst bei einer Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h beendet der Porsche 911 GT2 RS seinen Vortrieb. Ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) ermöglicht die Kraftübertragung. Dem gegenüber steht im Idealfall, so Porsche, ein Spritverbrauch von 11,8 Litern auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 269 g/km entspricht.
Porsche holt den Rekord und beendet zwei lange Diskussionen
Fast ein Jahr lang konnte der Lamborghini Huracán LP 640-4 Performante (640 PS) mit einer Zeit von 6:57 Minuten seinen am 5. Oktober 2016 aufgestellten Rundenrekord für straßenzugelassene Serienautos halten. Allerdings keimten bei der Lamborghini-Rekordfahrt Vorwürfe der Video-Manipulation auf. Porsche verzichtete daher auf einen Überrollkäfig und erzielte die beeindruckende Rekordrunde im Beisein eines Notars.
Diskussionen gab es bislang immer wieder über die Rundenzeit des Radical SR8 LM (455 PS) aus dem Jahr 2009, der die Eifelstrecke in 6:48,28 Minuten umrundete. Allerdings besaß der Radical nur eine britische Straßenzulassung. Aber auch dieses Thema hat ein Ende; denn der Porsche 911 GT2 RS ist noch schneller als der Radical.
Doch es kann nur einen Rekord geben: Und den hält der großartige Stefan Bellof mit einem über 700 PS starken Porsche 956 (Gruppe C) und einer unglaublichen Zeit von nur 6:11,13 Minuten, die bis heute unerreicht ist. Diese Bestzeit holte Bellof bei der Qualifikation zum 1.000-Kilometer-Rennen am 28. Mai 1983.