Porsche 911 GT3 RSR: Der kraftvoll optimierte Renn-Elfer

, 23.01.2009

Kräftig überarbeitet geht der erfolgreiche Porsche 911 GT3 RSR in das neue Modelljahr 2009. Der stärkste Rennwagen auf Basis des 911ers, der in der vergangenen Saison unter anderem die American Le Mans Series und die 24 Stunden am Nürburgring gewinnen konnte, startet in der GT2-Klasse bei internationalen Langstreckenrennen. Deutlichstes Erkennungszeichen des GT3 RSR ist die neu gestaltete Frontpartie mit großflächigen Entlüftungsöffnungen auf der Fronthaube. Doch auch unter der Leichtbau-Karosserie wurde der schnellste Elfer kräftig überarbeitet.


Bereits auf den ersten Blick fallen die Entlüftungsschlitze, die sogenannten Louvers, in der Fronthaube ins Auge - ein Hinweis auf die komplett erneuerte Luftführung der Kühler, die durch die Neuauslegung von Zu- und Abluft bei Verbau der optional erhältlichen Klimaanlage nötig wurde. Die Macher optimierten ebenfalls die Aerodynamik im unteren Heckbereich. Der Heckflügel verfügt jetzt außerdem über einen erweiterten Verstellbereich. Darüber hinaus besitzt der Rennwagen über einen aerodynamisch optimierten Unterboden im Bugbereich.

Der Hubraum des bekannten Sechszylinder-Boxermotors wuchs von 3,8 auf nun 4,0 Liter. Das wassergekühlte Triebwerk leistet nach einer erneuten Reduzierung des Luftmengenbegrenzers zur Saison 2009 insgesamt 450 PS bei 7.800 U/min und entwickelt ein maximales Drehmoment von 430 Nm bei 7.250 U/min. Der Drehzahlbegrenzer des Sechszylinders setzt bei 9.000 Kurbelwellenumdrehungen ein.


Im Vergleich zum Vorgänger, konnte Porsche das Drehzahlniveau bei gleicher Leistung signifikant reduzieren. Dadurch weist der Motor des Porsche 911 GT3 RSR einen optimierten Drehmomentverlauf und eine verbesserte Fahrbarkeit auf. Für die Kraftübertragung an die Hinterräder verantwortlich zeichnet ein Sechsgang-Getriebe mit sequenzieller Klauenschaltung. Die Traktionskontrolle lässt sich derweil elektronisch einstellen.

Unter den breiteren Kotflügeln bestückte Porsche den GT3 RSR mit 11x18 Zoll breiten Rädern, die Hinterreifen gar mit 13x18 Zoll breiten Felgen aufgezogen. Das Gesamtfahrwerk lässt sich derweil unter anderem stufenlos in Höhe, Sturz und Spur einstellen. Die im Vergleich zum Vorgänger gewichtsoptimierte Bremsanlage und der leichtere Fahrzeugkabelstrang sorgen zusätzlich für eine verbesserte Fahrdynamik. An der Vorderachse kommen Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 380 Millimetern und einteilige Sechskolben-Aluminium-Festsättel zum Einsatz, hinten Vierkolben-Pendants und Scheiben mit einem Durchmesser von 355 Millimetern.

 

Im Cockpit zeigt eine neue Multifunktionsanzeige oberhalb des Armaturenträgers dem Fahrer den optimalen Schaltpunkt an. Ebenfalls neu ist das programmierbare Multifunktions-Bordnetzsteuergerät, das den Einsatzteams viele individuelle Funktionen zur Verfügung stellt. Dazu gehört unter anderem die frei wählbare Blinkfrequenz der Lichter in der Frontschürze, die auch bei Dunkelheit die frühzeitige Differenzierung der Fahrzeuge bei der Anfahrt zur Box ermöglicht.


Weitere Features des Porsche 911 GT3 RSR stellen ein eingeschweißter Überrollkäfig, ein Rennschalensitz (nur Fahrerseite) mit schwer entflammbarem Sitzbezugstoff sowie eine elektrische Feuerlöschanlage dar. Den Sechspunkt-Sicherheitsgurt passte Porsche für den Einsatz mit dem Kopf- und Nacken-Schutzsystem HANS (Head And Neck Support) an. Nach A.C.O-Reglement wiegt der Porsche GT3 RSR des Modelljahres rund 1.220 Kilogramm, nach FIA-Reglement 1.245 Kilogramm.

Auch die Servicefreundlichkeit im Rennbetrieb konnte Porsche im GT3 RSR weiter optimieren. Der Renn-Elfer mit der selbsttragenden Karosserie aus feuerverzinktem Stahl verfügt jetzt über eine modifizierte Luftheberanlage mit Überdruckventil. Die Ölschnellbefüllung wanderte auf den Heckdeckel, wo sie beim Boxenstopp für die Mechaniker besser zugänglich ist.


Neben dem GT3 Cup und dem GT3 Cup S stellt der GT3 RSR das dritte Rennfahrzeug auf Basis des Porsche 911 dar, das von Porsche Motorsport angeboten wird. Der erfolgreiche Langstreckenrenner aus Weissach wird in einer Auflage von rund 20 Fahrzeugen produziert und an Kunden-Teams in aller Welt ausgeliefert. Der Preis für den neuen Porsche GT3 RSR beträgt 380.000 Euro zuzüglich der länderspezifischen Mehrwertsteuer; das sind in Deutschland dann insgesamt 452.200 Euro. Der Vorgänger im letzten Jahr kostete noch 416.262 Euro.

10 Kommentare > Kommentar schreiben

23.01.2009

Geiles Spielzeug:fahren:

23.01.2009

[QUOTE=BMW Power;60475]Geiles Spielzeug:fahren:[/QUOTE] und nicht nur Spielzeug ;) Ich hatte letztes Wochenende beim Wintertraining einen Berufsfahrer (Langstreckencup) im Team, der überlegt, sich einen zu holen, denn (nach seiner Aussage) kann man bei Ihnen im Langstreckencup lediglich mit diesem gezielt um die Meisterschaft mitfahren - mit anderen Fahrzeugen kann man zwar auch Siege einfahren - wenn es gut läuft, aber auf mehr wohl nicht hoffen. blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug

23.01.2009

Porsche ist im Rennsport für seine Zuverlässigkeit schon lange bekannt

23.01.2009

Man merkt wirklich, wie ernst Porsche die Erhaltung der Rennsportabteilung, und damit auch einem Teil der Geschichte, ist. Ich bin sehr sicher, dass auch dieser RSR wieder Erfolge einfahren wird. Ist zwar nur nebensächlich, aber mir fällt auf, dass man dem RSR noch nicht die Facelift-Heckleuchten spendiert hat. Mag wohl daran liegen, dass Porsche die "normalen" GT3 Modelle auch noch nicht geliftet hat.

23.01.2009

[QUOTE=BMW Power;60481]Porsche ist im Rennsport für seine Zuverlässigkeit schon lange bekannt[/QUOTE] Na so hatte ich das zwar nicht gemeint (in unserem Gespräch am WE ging es um den RSR versus GT3, etc. (da es sich um ein Porsche-Team handelt)) aber damit bleibt deine Aussage doch korrekt ;) blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug

24.01.2009

Ne Preissteigerung von gut 36 000 Euro ist schon heftig ... .

24.01.2009

[QUOTE=BMW Power;60513]Ne Preissteigerung von gut 36 000 Euro ist schon heftig ... .[/QUOTE] Der Focus sollte nicht so darauf liegen, was etwas kostet, sondern was man dafür bekommt (welchen Wert das hat)! Außerdem musst du sehen, dass die Entwicklungskosten die Porsche über das Jahr in den Wagen gesteckt hat, lediglich durch 20 geteilt werden kann. blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug

25.01.2009

Porrsche schafft es immer wieder das Top-Modell des Vor-Jahres zu toppen, aber irgendwann muss doch das maximim (das Kunden zahlen) erreicht sein!?

25.01.2009

Stimmt auch wieder ... Porsche steht für zuverlässigkeit und Erfolg, in den Langstreckenserien und im PKW Bau

25.01.2009

Erstaunlich, dass es immer noch etwas zu verbessern gibt. Es mag zwar exotischere, spannendere Rennwagen geben, aber die wenigsten sind so gut wie der 11er (schnell, zuverlässig, ...). Vor allem bei Langstreckenrennen entfalten sich die Porsche-Rennwagen. Porsches jahrelange Erfahrung im Rennsport und die der Teams mit dem Auto; ich denke, der Wagen wird keine Fehlentwicklung. Der Preis... Ab einem Punkt sind dann auch die 36.000 egal. Der Wagen wird wohl besser sein, aber der/die Vorgänger sind auch keine schlechten Eisen und sollten durchaus konkurrenzfähig sein. Anthony Kumpen und Bert Longin waren mit der Corvette C5R sehr gut in der FIA GT unterwegs und setzten sich gegen die neuen Modelle, u.a. der C6R durch. Erfahrung mit dem Auto war ein entscheidender Faktor.


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