Porsche dehnt seine Kundensportaktivitäten aus: Auf Basis des Modells 911 GT3 hat der Stuttgarter Automobilhersteller eine seriennahe Rallye-Version entwickelt, die in der nationalen belgischen Meisterschaft zum Einsatz kommen soll.
© Foto: Speed Heads
Das private belgische Team „Future World“ mit Gerard Magniette an der Spitze bezieht bei Porsche die GT3 und vervollständigt sie mit rallye-spezifischen Teilen, die alle von Porsche-Motorsport entwickelt und geprüft wurden. „Future World“ wiederum betreut die Fahrzeuge und setzt sie über private Fahrer in der belgischen Rallye-Meisterschaft ein. Möglich wurde dies durch den Royale Automobile Club Belgien (RACB), der im Reglement eine GT-Klasse eröffnet hat und damit die Teilnahme von Porsche-Sportwagen realisierte.
Private Rallye-Kunden erhalten auf diese Weise die Gelegenheit, mit einem leistungsstarken und spektakulären Sportwagen relativ kostengünstig Motorsport betreiben zu können. Der neue Rallye-GT3 kann und will nicht mit den (weitaus teureren und technisch aufwendigeren) World Rallye Cars (WRC) konkurrieren. Sollte sich das Konzept von „Future World“ bewähren, könnte dieses Modell auf weitere nationale Meisterschaften ausgedehnt werden – sofern die jeweiligen nationalen Motorsportbehörden das Regelwerk entsprechend ändern und um eine seriennahe GT-Klasse erweitern.
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Technische Basis des neuen Rallye-911 ist der 911 GT3 wie ihn Porsche als sogenanntes "Vorausfahrzeug" bei der Deutschland-Rallye im Jahr 2001 eingesetzte. Fahrer war damals Walter Röhrl, sein langjähriger Co-Pilot Christian Geistdörfer saß auf dem Beifahrersitz. Das Duo begeisterte auf den schnellen Asphalt-Passagen die rund 100.000 Zuschauer .
Serien-Technik mit Rallye-Accessoires
Der Motor leistet wie in der Serie 381 PS. Die Feder/Dämpfer-Einheit wurde auf Rallye-Bedürfnisse abgestimmt und die Karosserie etwas höher gesetzt, um mehr Bodenfreiheit zu erhalten. Das Getriebe erhielt eine kürzere Übersetzung – die realisierbare Höchstgeschwindigkeit liegt nun bei 247 km/h. Das maximale Drehmoment von 380 m liegt bei 5.000 U/min an.
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Die Abgasanlage kommt aus dem Carrera Cup und sorgt für einen sonoren Klang; auf das ABS wird verzichtet. Das Ersatzrad befindet sich nun hinter dem Fahrer und ist – im Falle eines Falles – über ein herausnehmbares Kunststoff-Heckfenster schnell zugänglich. Ein Überrollkäfig ist obligatorisch.
Der erste öffentliche Auftritt des Rallye-GT3 findet am 11.und 12. September 2004 bei der Rallye „Omloop van Vlaanderen“ statt. Belgiens Allround-Pilot Marc Duez wird mit dem 911 am Start sein, um die Visitenkarte des GT in der belgischen Meisterschaft abzugeben.
Hartmut Kristen, Leiter Porsche-Motorsport: "Wir unterstützen dieses private Engagement des Teams „Future World“ wohlwollend und freuen uns, dass für Privatiers eine interessante Möglichkeit angeboten wird, auch mit dem Elfer Rallye-Sport bestreiten zu können. Das hat es viele Jahre nicht mehr gegeben. Möglicherweise finden auch andere Hersteller an dieser Idee gefallen und treten gegen den 911 an.“