Leichter, stärker, muskulöser und dazu noch sparsamer: Der neue Porsche Boxster in einem deutlich geschärften Design ist jetzt bis zu 315 PS stark und kommt mit einer komplett neuen Leichtbau-Karosserie und einem vollständig überarbeiteten Fahrwerk im April 2012 auf den Markt. Das erheblich niedrigere Gewicht, der längere Radstand, die breitere Spur und größere Räder steigern die Fahrdynamik des offenen Mittelmotor-Sportwagens deutlich. Noch nie in der Geschichte des Porsche Boxster war ein Generationswechsel so umfassend. Seine Premiere feiert der neue Boxster auf dem Genfer Automobilsalon (08.03.2012 - 18.03.2012).
© Foto: Porsche
Design: Neue Athletik mit geschärften Styling
Der neue Boxster löst ein, was das grundsätzlich veränderte Styling mit kürzeren Überhängen, deutlich nach vorn versetzter Frontscheibe, flacherer Silhouette und ausdrucksvollen Kanten verspricht. Die vertikale Scheinwerferlinie zitiert dabei das Porsche-Rennerbe der 1960- und 1970er-Jahre, während große Lufteinlässe an der Front den Asphalt aufsaugen lassen. Die LED-Tagfahrlichter sind nun wie beim neuen Porsche 911 integriert.
Eine neue Athletik zeigen ebenfalls die nach vorn gezogene Windschutzscheibe und die keilförmig gestreckte Silhouette - im geschlossenen Zustand durch ein flach verlaufendes Dach zusätzlich verstärkt. Weitere Akzente setzen die markant ausgeformten Seitenschweller und die mindestens 18 Zoll großen Serien-Räder, die in den breiten Radkästen bestens zur Geltung kommen. Das Mittelmotor-Konzept betonen derweil die seitlichen Lufteinlässe. Wie bei den rassigsten Sportwagen sitzen die Außenspiegel nun auf den Türen.
Am Heck wirken die nach hinten auslaufenden Kotflügel wie durchtrainierte Muskeln. Was wie eine Abrisskante wirkt, die in die ausdrucksvollen LED-Heckleuchten übergeht, ist ein Flügel, der bei 120 km/h automatisch ausfährt. Schmal führten die Macher die Blinker aus, welche die Form des Heckflügels weiterführen. Die Rückfahr- und die Nebelschlussleuchte integrierte Porsche effektvoll in der Mitte unterhalb des Heckflügels. Das kraftvolle Design rundet ein Diffusor ab, in dem Porsche das Edelstahl-Endrohr mittig integrierte. Beim Porsche Boxster S ist es ein zweiflutiges Endrohr.
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Serienmäßig besitzt der Porsche Boxster ein vollelektrisches Stoffverdeck, das sich bei laufendem Motor bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h in nur ca. 9 Sekunden öffnen bzw. schließen lässt und jetzt ohne Verdeckkastendeckel auskommt. Steht der Porsche, genügt ein lässiger Druck auf die Fernbedienung des Schlüssels. In das Akustikverdeck integriert ist eine beheizbare und kratzfeste Heckscheibe aus Glas.
Abgespeckt hat der 4,374 Meter lange, 1,801 Meter breite und 1,281 Meter hohe Porsche Boxster mit dem um 6 Zentimeter längeren Radstand von 2,475 Metern. Dank Leichtbaukarosserie und anderen Maßnahmen sinkt das Gewicht des Porsche Boxster um bis zu 35 Kilogramm.
Antrieb: Der unbändige Vorwärtsdrang
Jeder Muskel des offenen Zweisitzers ist austrainiert und wartet nur darauf, sich in Bewegung zu setzen. Die neue Generation debütiert als Boxster und als Boxster S. Beide Modelle werden von Sechszylinder-Boxermotoren mit einer Benzin-Direkteinspritzung angetrieben, deren Effizienz durch Bordnetz-Rekuperation, Thermo-Management und Start-Stopp-Funktion weiter stieg.
Das neue Triebwerk des Basismodells basiert jetzt technisch auf dem 3.4-Liter-Aggregat des Boxster S und generiert aus 2,7 Litern Hubraum 265 PS bei 6.700 U/min; 10 PS mehr als der hubraumgrößere Vorgänger mit 2,9 Litern Hubraum. Das maximale Drehmoment von 280 Nm steht über einen breiten Drehzahlbereich von 4.500 bis 6.500 Touren zur Verfügung.
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In Kombination mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe spurtet der neue Porsche Boxster in 5,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 264 km/h. Mit dem optionalen Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) und 7 Gängen sind es 5,7 Sekunden für den klassischen Sprint und eine Top-Speed von 262 km/h. In Verbindung mit dem auf Wunsch erhältlichen „Sport Chrono Paket“ beschleunigt der Boxster sogar in nur 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Dem gegenüber steht beim Porsche Boxster ein Verbrauch von 8,2 Litern pro 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 192 g/km entspricht. In Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe reduziert sich der Spritkonsum im Mittel auf nur 7,7 Liter auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 180 g/km).
Wer es noch sportlicher mag, greift zum Porsche Boxster S. Das 3,4 Liter große Triebwerk leistet nun 315 PS bei 6.700 U/min (5 PS mehr als der Vorgänger) und ein maximales Drehmoment von 360 Nm, das zwischen 4.500 und 5.800 U/min anliegt. Damit beschleunigt der neue Boxster S mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 279 km/h. Die Zahlen mit dem optionalen PDK: 5,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100 km/h und eine Spitze von 277 km/h. Dank des aufpreispflichtigen „Sport Chrono Paketes“ erreicht der Boxster S die 100 km/h-Marke in nur 4,8 Sekunden.
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Auch die Verbrauchswerte des stärkeren Boxster S überzeugen. Den Durchschnittsverbrauch der handgeschalteten Version gibt Porsche mit 8,8 Litern pro 100 Kilometern an (CO2-Ausstoß 206 g/km). In Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe sind es nur 8,0 Liter auf 100 Kilometern, was einem SO2-Ausstoß von 188 g/km entspricht.
Effizienz: Performance im Zeichen der Verbrauchsreduzierung
Zur Effizienz trägt neben der Start-Stopp-Funktion, die sich selbstverständlich deaktivieren lässt, ein neues Thermo-Management bei. Durch eine gezielte Steuerung und durch die bedarfsgerechte, stufenweise Zuschaltung der verschiedenen Kühlkreisläufe heizen sich Motor und Getriebe schneller auf. Das reduziert die Reibung - und damit den Spritverbrauch. Zudem bewirkt das Thermo-Management bei sportlicher Fahrweise eine Absenkung des Temperaturniveaus, um eine hohe Performance zu ermöglichen.
Die Bordnetzrekuperation stellt einen weiteren Baustein zur Senkung des Spritverbrauches bei. Dabei wird die Batterie vor allem während der Bremsphasen über den Generator geladen. Beim Beschleunigen dagegen steht die volle Leistung des Motors zur Verfügung, da die elektrischen Systeme in dieser Zeitspanne größtenteils durch die zuvor in der Batterie gespeicherte Energie versorgt werden.
Sogar das Segeln ist mit dem Porsche Boxster möglich. In Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe wird der Motor in bestimmten Fahrsituationen abgekoppelt, um auf diese Weise eine ungewollte Bremswirkung zu vermeiden, das heißt das Fahrzeug kann eine längere Strecke rollen, zum Beispiel bei einer gemäßigten Geschwindigkeitsreduzierung. Die Bremsen packen, wenn nötig, selbstverständlich in Millisekunden zu.
Fahrwerk: Zum Kurvenräuber geboren
Der neue Boxster bietet nicht nur eine bessere Längsdynamik, sondern in Sachen Querdynamik auch höchste Performance. Besonders in Kurven soll sich der Boxster wohl fühlen und mit der verbesserten Lenkung noch agiler sein Revier erobern. Darüber hinaus stehen serienmäßige oder optionale aktive Regelsysteme zur Verfügung, welche die Fahrdynamik weiter steigern.
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Die serienmäßige Sport-Taste in der Mittelkonsole steigert auf Knopfdruck den Fahrspaß: So reagiert der Motor direkter auf Gaspedalimpulse, der Drehzahlabsteller wird härter eingestellt und die Motordynamik damit rennsportartig. Gleichzeitig wird die Start-Stopp-Funktion ausgesetzt.
Dank des optionalen „Porsche Active Suspension Management“ (PASM), das die Stoßdämpfer stetig elektronisch anpasst und die Karosserie um 10 Millimeter absenkt, mutiert der Boxster zum Kurvenräuber. Dazu trägt ebenso das auf Wunsch erhältliche „Sport Chrono Paket“ für eine noch sportlichere Abstimmung von Motor und Getriebe bei. Dynamische Motorlager als Bestandteil des „Sport Chrono Paketes“ sorgen außerdem für ein stabileres Fahrverhalten bei Lastwechseln und in schnellen Kurven.
Darüber hinaus bietet das „Sport Chrono Paket“ zwei interessante Features: Die „Launch Control“ sorgt für eine rennstartähnliche Anfahrbeschleunigung, während die „Schaltstrategie Rennstrecke“ auf extrem kurze Schaltzeiten, optimale Schaltpunkte und eine Drehmomentüberhöhung während der Schaltvorgänge für maximale Beschleunigung ausgelegt ist.
Für mehr Traktion sorgt gegen Aufpreis das Porsche Torque Vectoring (PTV mit Schaltgetriebe). Das System zur Steigerung der Fahrdynamik und Stabilität arbeitet mit einem gesteuerten Bremseingriff an den Hinterrädern sowie einer Hinterachs-Quersperre.
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Interieur: Sportlich und stilvoll zugleich
Das Innenraumkonzept bietet den Insassen dank des verlängerten Radstandes mehr Platz und spiegelt die neue Porsche-Linie mit der ansteigenden Mittelkonsole wider, die vom Carrera GT, ausgehend in allen Modellen für eine weiter verbesserte Ergonomie sorgt. Ein Merkmal: die rennsporttypisch hoch, besonders nah am Lenkrad liegenden Schalt- oder Wählhebel. Tief sitzen die beiden Insassen in den serienmäßigen Sportsitzen, die auch in scharf durchfahrenen Kurven einen guten Halt bieten sollen.
Der Fahrer greift in ein 3-Speichen-Sportlenkrad und blickt auf die für den Boxster typischen drei Rundinstrumente. Im rechten Instrument befindet sich ein 4.6-Zoll-TFT-Bildschirm für Informationen des Bordcomputers oder Audio-Informationen des serienmäßigen Audiosystems CDR. Ein wahres Klangerlebnis liefert das optionale Surround-Sound-System von Bose mit 8 Verstärkerkanälen, 10 Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 445 Watt.
Der Lenkradkranz, die Schalt- bzw. Wählhebel sowie die Türgriffeinlage sind mit Leder bezogen. Silberfarbene Details unterstützen das edle Ambiente, wie zum Beispiel an der Zierblende der Schalttafel, an den Rahmen der Seiten- und der Mitteldüsen und an der Mittelkonsole. Auf Wunsch lässt sich die sportliche Eleganz mit einer umfangreichen Lederausstattung oder - für ausgewählte Akzente - dem Lederpaket steigern.
Preis: Basispreis um etwa 1.300 Euro gestiegen
Die Markteinführung der neuen Boxster-Generation erfolgt am 14.04.2012. Die Grundpreise betragen in Deutschland 48.291 Euro für den Boxster und 59.120 Euro für den Boxster S.