Diese Zahlen sind krass - und wurden jetzt aufgedeckt: Porsche gewann beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans nach einem packenden Kampf gegen Ferrari am 16. Juni 2019 die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/2019 in der Fahrer- und Herstellerwertung. Eine absolut grandiose und verdiente Leistung. Aber noch spannender ist die Tatsache, wie es Porsche schaffte, beim großen Finale in Le Mans dorthin zu kommen. Porsche verriet uns Zahlen, die beeindruckender nicht sein können und normalerweise nicht kommuniziert werden.
Le Mans 2019: Der wahre, packende Kampf fand zwischen Porsche und Ferrari statt
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans war das sogenannte Super-Finale der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/2019 (WEC = World Endurance Championship). Toyota holte sich zwar mit den Fahrern Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima den Gesamtsieg, fuhr allerdings als einzig verbliebenes Werksteam in der LMP1-Klasse für Sportwagen-Prototypen nur gegen private Teams. Toyota musste schon ausfallen, damit andere Teams überhaupt eine Chance auf den Sieg haben. Dementsprechend unspektakulär war das Rennen an der Spitze.
© Foto: Clement Marin, Porsche
Der wahre, packende Kampf fand in der „GTE Pro“-Klasse für seriennahe Sportwagen zwischen Porsche und Ferrari statt. Sogar das TV zeigte gefühlt meist den Wettstreit in der „GTE Pro“-Klasse, in der starke Gegner wie Porsche, Ferrari, Ford, Aston Martin und Corvette aufeinandertreffen. Die 252.500 Zuschauer in Le Mans erwarteten ein mitreißendes Rennen - und das bekamen sie.
Imposante Zahlen aufgedeckt - Porsche in Le Mans 2019
In Le Mans siegte dieses Jahr in der „GTE Pro“-Klasse zwar der Ferrari 488 GTE Evo, während Porsche auf den Plätzen 2 und 3 das Podium komplettierte. Doch Porsche gewann durch kontinuierliche Plätze auf dem Siegerpodium während der WEC-Saison 2018/2019 vorzeitig den Weltmeistertitel in der Herstellerwertung. In Le Mans ging Porsche aufs Ganze; denn die Fahrerwertung stand noch aus - und die holten am Ende nach einem harten Kampf die Porsche-Werksfahrer Michael Christensen und Kévin Estre.
Genau richtig für einen Blick hinter die Kulissen, der bei Porsche imposante Zahlen enthüllt:
Ort der Begebenheit: Circuit des 24 Heures in Le Mans mit einer Länge von 13,629 Kilometern.
Länge: 13,629 Kilometer (Kombination aus 9,207 Kilometer öffentlichen Landstraßen und 4,422 Kilometer permanenter Rennstrecke)
Fahrzeug: Porsche 911 RSR (4,0 Liter großer Sechszylinder-Boxermotor mit ca. 510 PS)
Wie viele Runden und wie viele Kilometer legte der beste Porsche 911 RSR in 24 Stunden zurück?
342 Runden beziehungsweise 4.660,092 Kilometer.
Welche Höchstgeschwindigkeit erzielte der schnellste Porsche 911 RSR im Rennen?
305,6 km/h in Runde 14 mit Gianmaria Bruni.
© Foto: Porsche
Wie hoch war die Durchschnittsgeschwindigkeit des besten Porsche 911 RSR?
193,99 km/h.
Welcher Fahrer absolvierte die längste Fahrtzeit in den 24 Stunden?
Mathieu Jaminet (Startnummer 94) saß insgesamt 9:07:19,778 Stunden am Steuer.
Wie viel Liter Getränk standen den Fahrern pro Stint im Auto zur Verfügung?
1 Liter.
Wie viele Schaltvorgänge bewältigte das Getriebe (hoch und runter) des schnellsten Porsche 911 RSR während des Rennens?
19.152 Schaltvorgänge (28 Mal hoch und 28 Mal runter pro Runde).
Wie viel Liter Benzin wurden in den schnellsten Porsche 911 RSR GTE während des gesamten Rennens getankt?
99 Liter Kraftstoff pro Stopp, insgesamt 2.130 Liter Kraftstoff während des Rennens.
Wie viel Liter Öl wurden beim schnellsten Porsche 911 RSR GTE während des Rennens nachgefüllt?
1,5 Liter.
Was war die längste Distanz (Runden), die ein Porsche-Pilot mit dem gleichen Satz Reifen fuhr?
33 Runden, ergo knapp 450 Kilometer, fuhr Mathieu Jaminet mit einem Satz Reifen.
Wie viele Reifen kamen während des Rennens beim Porsche 911 RSR GTE über die Renndistanz zum Einsatz?
15 Satz beziehungsweise 60 Reifen pro Fahrzeug.
Wie schwer ist eine Felge mit Reifen?
An der Vorderachse sind es 21 Kilogramm pro Felge, an der Hinterachse 22 Kilogramm.
© Foto: Porsche
Wie oft erfolgten Fahrer- und Reifenwechsel beim Rennen in Le Mans?
Jeder Porsche-Rennwagen absolvierte 14 Stopps für Reifenwechsel. Es erfolgten pro Fahrzeug 11 Fahrerwechsel.
Wie viel Kilogramm musste ein Crew-Mitglied bei den Reifenwechseln während des Rennens stemmen?
An der Vorderachse 294 Kilogramm (14 Reifenwechsel à 21 Kilogramm). An der Hinterachse 308 Kilogramm (14 Reifenwechsel à 22 Kilogramm). Vier Crew-Mitglieder stemmten damit 602 Kilogramm.
Wie hoch war die höchste gemessene Temperatur im Cockpit?
30° Celsius.
Wie hoch waren die höchste und die niedrigste Außentemperatur während des Rennens?
15° beziehungsweise 21° Celsius
Wie viele Gigabyte Daten wurden pro Auto während des Rennens an die Box übermittelt?
25 MB pro Runde, bei 342 gefahrenen Runden ergo 8,6 GB.
Wie groß war die Porsche-Einsatzcrew in Le Mans?
90 Personen (ohne Management, Marketing und Presse)
Sensationelle Saison: Porsche 911 holt 2019 alle GT-Weltmeisterschaftstitel
In 10 Jahren wird sich nahezu jeder beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2019 nur an den Gesamtsieg von Toyota erinnern und leider nicht an den packenden Kampf in der „GTE Pro“-Klasse zwischen Porsche und Ferrari. Für Toyota gab es keinen echten Gegner; denn Porsche zog sich aus der LMP1-Klasse der seit 2012 ausgetragenen FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft zurück, um ab der Saison 2019/2020 in der Formel E teilzunehmen. Dafür holte sich Porsche beim großen Finale in Le Mans 2019 souverän die Weltmeistertitel für Marke und Fahrer in der „GTE Pro“-Klasse.
© Foto: Porsche
Die Bilanz von Porsche ist in Le Mans zweifellos beeindruckend: Insgesamt gewann ein Porsche 19 Mal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans seit 1923 - so oft wie keine andere Marke. Davon alleine drei Le Mans-Siege (2015 bis 2017) im Rahmen der seit 2012 ausgetragenen FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.
Mehr noch: Die Porsche-Kundenmannschaft „Project 1“ sicherte sich mit den Fahrern Jörg Bergmeister, Vereinigte Staaten Patrick Lindsey und Egidio Perfetti in der „GTE Am“-Klasse den Sieg von Le Mans und die Titel in der Team- und der Fahrerwertung der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019. In der „GTE Am“-Klasse gelangen ebenfalls seriennahe GT-Sportwagen zum Einsatz, doch handelt es sich dabei um Jahreswagen oder ältere Fahrzeuge und die Fahrerbesetzung muss mindestens einen Amateur beinhalten.
Fritz Enzinger (Leiter Porsche Motorsport) brachte es auf den Punkt: „Im letzten Rennen der Saison alle GT-Titel zu gewinnen und dabei insgesamt drei Fahrercrews auf dem Siegerpodest zu sehen, ist eine unglaubliche Geschichte.“ Dr. Michael Steiner (Porsche Entwicklungsvorstand) fügte hinzu: „Unsere Erfolge haben eines deutlich dargestellt: Der Porsche 911 ist in der Sportwagenwelt nach wie vor das Maß der Dinge.“