Porsche präsentiert den neuen RS Spyder, der eine Weiterentwicklung des Sport-Prototyps, mit dem das amerikanische Penske-Motorsports-Team aktuell in der American Le Mans Series (ALMS) in seiner Klasse auf Titelkurs fährt, darstellt. Im kommenden Jahr soll der RS Spyder von verschiedenen Kundenteams international an den Start gebracht werden.
© Foto: Speed Heads
Porsche konzipierte und baute den offenen RS Spyder entsprechend den Reglements-Vorgaben des französischen Automobile Club de’l Ouest (A.C.O.) für die Fahrzeugklasse mit der Bezeichnung “Le Mans Prototypen 2". Der Rennsportwagen kann deshalb unter anderem in der American Le Mans Series (ALMS), der europäischen Le Mans Series (LMS) und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start gehen. Mit der Wahl der zweithöchsten von vier A.C.O.-Fahrzeug-Kategorien stellt sich Porsche dem Wettbewerb auf hohem technischen Niveau und begrenzt zugleich die Kosten mit Blick auf den künftigen Einsatz des RS Spyder durch Kunden.
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Als Ergebnis von ausgiebigen Computersimulationen und Windkanalversuchen weist der neue Porsche RS Spyder für das kommende Jahr ein überarbeitetes Chassis auf. Durch die Optimierungen an Flügel und Heckdiffusor gelang es, sowohl die aerodynamische Effizienz zu steigern als auch die Abstimmungsmöglichkeiten für Rennstrecken mit unterschiedlicher Charakteristik zu erweitern. Die Kohlefaser-Karosserie wurde darüber hinaus mit Blick auf eine weiter verbesserte Wartungs- und Montagefreundlichkeit modifiziert. Auch die Thermodynamik des RS Spyder konnten die Macher unter anderem durch die Neugestaltung der Zu- und Abluftführungen der Kühler optimieren.
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Der bei Porsche für den Langstreckeneinsatz entwickelte 90-Grad-V8-Rennmotor leistet ab der Saison 2007 mit einem vom Reglement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzer aus 3,4 Litern Hubraum insgesamt 503 PS (370 kW) bei 10.300 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute, was einer Steigerung gegenüber dem Vorgänger um 23 PS entspricht. Auch das Gewicht entspricht dem A.C.O.-Regelwerk - der neue RS Spyder wiegt genau 775 Kilogramm.
Das sequentielle Sechsgang-Klauengetriebe mit einer Dreischeiben-Kohlefaser-Kupplung wurde längs eingebaut und als mittragendes Teil in das Chassis integriert. Die Betätigung erfolgt über Schalter am Lenkrad. Porsche überarbeitete das Getriebe für die kommende Rennsaison vor allem mit dem Ziel, die Schaltvorgänge noch zuverlässiger, materialschonender und präziser durchführen zu können.
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Der Sportwagen-Prototyp ist auf einem Kohlefaser-Monocoque-Chassis aufgebaut. An diese hochsteife, leichte Struktur sind Doppeldreieckslenker für die vordere Radaufhängung angelenkt. Die hinteren doppelten Dreieckslenker werden an einem Kohlefaserelement befestigt, das mit dem Getriebegehäuse verschraubt ist. Torsionsfedern und druckstangenbetätigte Vierwege-Gasdruckstoßdämpfer sowie Biegeblatt-Querstabilisatoren vervollständigen das Fahrwerk des RS Spyder, das im Sinne einer noch schnelleren und präziseren Abstimmbarkeit modifiziert wurde.
Die Bremsanlage arbeitet mit Doppel-Hauptbremszylindern, variabler Bremskraftverteilung und innenbelüfteten Kohlefaser-Scheiben, die an der Vorderachse einen Durchmesser von 380 Millimetern aufweisen und an der Hinterachse 355 Millimeter messen.