Rallye Dakar 2006: Die Wüste sah Rot

, 17.01.2006

Die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar ist und bleibt ein Höllenritt für Mensch und Maschine. Während kein deutscher Fahrer das Ziel sah und sich Volkswagen mit Rang zwei begnügen musste, fuhr der ehemalige Ski-Weltcup-Gesamtsieger Luc Alphand im roten Mitsubishi allen auf und davon.

Neun Jahre nach seinem größtes Erfolg, dem Gewinn des Ski-Weltcups, ist Luc Alphand wieder der Größte. Nicht beim Skifahren, sondern bei der legendären Rallye Dakar - eine 9.043 Kilometer langen Schussfahrt von Lissabon in den Senegal. Damit bescherte Alphand dem japanischen Hersteller Mitsubishi den elften Erfolg bei dem Wüstenklassiker.


Alphand setzte sich mit 17:53 Minuten Vorsprung gegen den Südafrikaner Giniel de Villiers durch, der für den Wolfsburger Automobilkonzern VW das beste Ergebnis eines Dieselautos in der 28-jährigen Dakar-Geschichte einfuhr. Der Vorjahressieger und sechsmalige Motorrad-Gewinner, Stéphane Peterhansel, der am Donnerstag nach einem Schaden an der Radaufhängung seines Mitsubishi Pajero Evo die Führung verlor und damit die Chance auf seinen dritten Triumph in Serie im Auto verpasste, wurde Vierter.
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Nicht ins Ziel gelangte die deutsche „Wüstenkönigin“ Jutta Kleinschmidt. Eine Woche kämpfte die VW-Pilotin mit ihrem Race Touareg 2 um den Sieg, dann war für die Wahlmonegassin Ende im Gelände. Wegen eines Schadens an der Radaufhängung schied die Siegerin von 2001 am vorigen Dienstag auf der zehnten von 15 Tagesetappen aus und sah erstmals seit 1997 nicht das Ziel der Wüstenhatz. Ebenfalls ohne das nötige Quäntchen Glück hetzten drei weitere deutsche Teams Richtung Senegal. Für das Schwaben-Duo Gerhard Walcher/Stefan Niemz endete der Rallyetraum im privaten Unimog bereits in Marokko mit Getriebeschaden. Der sechsmalige deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle, der zwischenzeitlich in den Top Ten vertreten war, schied mit Kupplungsdefekt an seinem Honda-Buggy ebenso auf der zwölften Etappe aus wie die frühere DTM-Pilotin Ellen Lohr, die ihren Mercedes M-Klasse-Prototyp mit kaputtem Radlager abstellen musste. Derlei Ausfälle sind bei der Dakar an der Tagesordnung. So sahen in diesem Jahr nur knapp 40 Prozent der Gestarteten das Ziel. Darunter auch vier der fünf mit sattem Budget und noch größerem Erfolgsdruck in die Wüste geschickten Werkswagen aus Wolfsburg.


Dem erwünschten Erfolg entspricht dies für VW allerdings nicht. Aus eigener Kraft scheint VW (noch) nicht siegfähig. "Es fehlt die Konsequenz im Detail, der Teamspirit und das Verständnis für diese Rallye", sieht ein Nissan-Mann Handlungsbedarf bei den Norddeutschen. Er sollte es wissen. Sein Arbeitgeber stürmte ebenfalls drei Jahre vergeblich gegen Mitsubishi an und zog beim automobilen Wüsten-Schach immer den Kürzeren. Wie nun auch VW. „Ich sage ganz klar, dass wir mit einem zweiten Platz nicht zufrieden sein können. Wir müssen aber auch sehen, dass das ganze Team gegenüber 2005 einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat", zieht VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen ein positives Fazit.

Dennoch ist der Zweite im Wettbewerb der erste Verlierer. Vor allem, wenn mit Mitsubishi und Volkswagen nur zwei Hersteller werksseitig am Start stehen. Dass die VW-Riege mit Mark Miller aus den USA, Marathon-Rallye-Weltcupsieger Bruno Saby sowie dem zweimaligen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz aus Spanien, der bei seiner Dakar-Premiere vier Etappensiege feierte, auf den Plätze fünf, acht und elf landeten, dürfte nur Statistiker interessieren. Fakt bleibt: Mit dem neuerlichen Sieg eines Mitsubishis sieht die Wüste einmal mehr Rot.


Leider auch deshalb, weil die 28. Auflage der Dakar, bei welcher der Spanier Marc Coma vor dem Vorjahressieger Cyril Despres die Motorradwertung gewann, von drei Todesfällen überschattet wurde. Motorradfahrer Andy Caldecott aus Australien erlitt auf der neunten Etappe bei einem Sturz tödliche Verletzungen. Am Freitag starb in Guinea ein 10-jähriger Junge, nachdem er beim Überqueren der Rallye-Piste vom Auto des Letten Maris Saukans erfasst wurde. Am Samstag verletzte im Senegal ein Begleitfahrzeug einen 12-jährigen Jungen tödlich. Die Veranstalter neutralisierten daraufhin bei der letzten Etappe am Sonntag die 31 Kilometer lange Wertungsprüfung.

[SIZE=1]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]

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29.12.2005

Der Hummer ist ja mal richtig geil !!! Und die passende Reifenmarke hat er auch... perfekt :D !!

17.01.2006

Die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar ist und bleibt ein Höllenritt für Mensch und Maschine. Während kein deutscher Fahrer das Ziel sah und sich Volkswagen mit Rang zwei begnügen musste, fuhr der ehemalige Ski-Weltcup-Gesamtsieger Luc Alphand im roten Mitsubishi allen auf und davon. Neun Jahre nach seinem größtes Erfolg, dem Gewinn des Ski-Weltcups, ist Luc Alphand wieder der Größte. Nicht beim Skifahren, sondern bei der legendären Rallye Dakar - eine 9.043 Kilometer langen Schussfahrt von Lissabon in den Senegal. Damit bescherte Alphand dem japanischen Hersteller Mitsubishi den elften Erfolg bei dem Wüstenklassiker.

[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/MitsubishiPajeroEvo1.jpg[/IMG]
Alphand setzte sich mit 17:53 Minuten Vorsprung gegen den Südafrikaner Giniel de Villiers durch, der für den Wolfsburger Automobilkonzern VW das beste Ergebnis eines Dieselautos in der 28-jährigen Dakar-Geschichte einfuhr. Der Vorjahressieger und sechsmalige Motorrad-Gewinner, Stéphane Peterhansel, der am Donnerstag nach einem Schaden an der Radaufhängung seines Mitsubishi Pajero Evo die Führung verlor und damit die Chance auf seinen dritten Triumph in Serie im Auto verpasste, wurde Vierter. {ad} Nicht ins Ziel gelangte die deutsche „Wüstenkönigin“ Jutta Kleinschmidt. Eine Woche kämpfte die VW-Pilotin mit ihrem Race Touareg 2 um den Sieg, dann war für die Wahlmonegassin Ende im Gelände. Wegen eines Schadens an der Radaufhängung schied die Siegerin von 2001 am vorigen Dienstag auf der zehnten von 15 Tagesetappen aus und sah erstmals seit 1997 nicht das Ziel der Wüstenhatz. Ebenfalls ohne das nötige Quäntchen Glück hetzten drei weitere deutsche Teams Richtung Senegal. Für das Schwaben-Duo Gerhard Walcher/Stefan Niemz endete der Rallyetraum im privaten Unimog bereits in Marokko mit Getriebeschaden. Der sechsmalige deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle, der zwischenzeitlich in den Top Ten vertreten war, schied mit Kupplungsdefekt an seinem Honda-Buggy ebenso auf der zwölften Etappe aus wie die frühere DTM-Pilotin Ellen Lohr, die ihren Mercedes M-Klasse-Prototyp mit kaputtem Radlager abstellen musste. Derlei Ausfälle sind bei der Dakar an der Tagesordnung. So sahen in diesem Jahr nur knapp 40 Prozent der Gestarteten das Ziel. Darunter auch vier der fünf mit sattem Budget und noch größerem Erfolgsdruck in die Wüste geschickten Werkswagen aus Wolfsburg.
[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/VWRaceTouareg2_1.jpg[/IMG]
Dem erwünschten Erfolg entspricht dies für VW allerdings nicht. Aus eigener Kraft scheint VW (noch) nicht siegfähig. "Es fehlt die Konsequenz im Detail, der Teamspirit und das Verständnis für diese Rallye", sieht ein Nissan-Mann Handlungsbedarf bei den Norddeutschen. Er sollte es wissen. Sein Arbeitgeber stürmte ebenfalls drei Jahre vergeblich gegen Mitsubishi an und zog beim automobilen Wüsten-Schach immer den Kürzeren. Wie nun auch VW. „Ich sage ganz klar, dass wir mit einem zweiten Platz nicht zufrieden sein können. Wir müssen aber auch sehen, dass das ganze Team gegenüber 2005 einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat", zieht VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen ein positives Fazit. Dennoch ist der Zweite im Wettbewerb der erste Verlierer. Vor allem, wenn mit Mitsubishi und Volkswagen nur zwei Hersteller werksseitig am Start stehen. Dass die VW-Riege mit Mark Miller aus den USA, Marathon-Rallye-Weltcupsieger Bruno Saby sowie dem zweimaligen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz aus Spanien, der bei seiner Dakar-Premiere vier Etappensiege feierte, auf den Plätze fünf, acht und elf landeten, dürfte nur Statistiker interessieren. Fakt bleibt: Mit dem neuerlichen Sieg eines Mitsubishis sieht die Wüste einmal mehr Rot.
[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/MBML350EvoII1.jpg[/IMG]
Leider auch deshalb, weil die 28. Auflage der Dakar, bei welcher der Spanier Marc Coma vor dem Vorjahressieger Cyril Despres die Motorradwertung gewann, von drei Todesfällen überschattet wurde. Motorradfahrer Andy Caldecott aus Australien erlitt auf der neunten Etappe bei einem Sturz tödliche Verletzungen. Am Freitag starb in Guinea ein 10-jähriger Junge, nachdem er beim Überqueren der Rallye-Piste vom Auto des Letten Maris Saukans erfasst wurde. Am Samstag verletzte im Senegal ein Begleitfahrzeug einen 12-jährigen Jungen tödlich. Die Veranstalter neutralisierten daraufhin bei der letzten Etappe am Sonntag die 31 Kilometer lange Wertungsprüfung. [SIZE=1]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]


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