Unvergessen: Der legendäre britische Geheim-Agent James Bond mit der Nummer 007 steuert in „Der Morgen stirbt nie“ seinen BMW 750iL über ein Ericsson JB988-Mobiltelefon. Das war 1997. Jetzt enthüllt Land Rover einen Blick auf seine Zukunftstechnologien und präsentiert die Fernsteuerung eines Range Rover Sport per Smartphone. Ebenso cool: Selbsttätig ausgeführte Wendemanöver um 180 Grad.
© Foto: Jaguar Land Rover
So funktioniert es: Die Fahrzeugsteuerung per Smartphone
Die Ingenieure und Entwickler stellten ein Forschungsfahrzeug auf Basis des Range Rover Sport auf die Räder, das sich von außerhalb mithilfe eines Smartphones bedienen und steuern lässt. Die Smartphone-App erlaubt dabei die Kontrolle über Lenkung, Gaspedal, Bremsen und das Untersetzungsgetriebe. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 4 Meilen pro Stunde (circa 6,4 km/h) kann der Pilot den Range Rover Sport bewegen, ohne dass er auf dem Fahrersitz Platz nimmt, um den Wagen beispielsweise aus schwierigen Situationen zu befreien oder anspruchsvolle Geländepassagen sicher zu meistern.
So macht die Fernsteuerung das rückwärtige Ausparken zum Kinderspiel, sollten die Türen des Range Rover Sport in einer Parklücke durch einen anderen Verkehrsteilnehmer blockiert sein. Im Gelände wiederum wird der Fahrer zum Offroad-Instrukteur, wenn er den Wagen aus einem guten Blickwinkel vor, seitlich oder hinter dem Range Rover Sport mit Unterstützung der Smartphone-App über ein Hindernis lotst.
Auf dem Beobachtungsposten außerhalb des Fahrzeugs hat der Pilot alles im Blick: den Wagen insgesamt und auf seinem Smartphone alle Daten wie Rampen- und Böschungswinkel. Das ermöglicht eine äußerst exakte Positionierung - nützlich beim Überklettern von Felsen, beim Durchwaten eines Gewässers oder beim Passieren eines Geländeabschnitts, der durch Schlamm oder Schnee besonders rutschig ist.
Die Fernbedienung funktioniert in einem Radius von 10 Metern um das Fahrzeug und nur dann, wenn der passende „Smart Key“ identifiziert wurde. Kommt das Smartphone dem Wagen zu nahe oder begibt sich der Pilot außer Reichweite, stoppt die Fernsteuerung automatisch.
© Foto: Jaguar Land Rover
Die jetzt vorgestellte Technologie lässt für die Zukunft weitere Optionen autonomen Fahrens zu. So ist zum Beispiel denkbar, dass der Fahrer lediglich einen bestimmten Steuerbefehl mit der Fernbedienung gibt und der Wagen passiert selbsttätig ein Hindernis oder verlässt eigenständig eine Parklücke.
Selbsttätige Wendemanöver mit dem Range Rover
Eine weitere Technologie-Neuheit von Jaguar Land Rover ist ein Range Rover-Prototyp, der selbsttätig Wendemanöver vollzieht und den Luxus-SUV automatisch um 180 Grad dreht. Damit kann sich dieses autonom agierende Fahrzeug eigenständig aus schwierigen Situationen befreien, wie einer sehr engen Sackgasse oder einem verstopften Parkplatz. Auch eines der am wenigsten geschätzten und beherrschten Fahrmanöver verliert mit dieser Technik gerade im laufenden Verkehr seinen Schrecken: das Wenden in drei Zügen.
Das im Range Rover implementierte System arbeitet mit zahlreichen Sensoren, die den zur Verfügung stehenden Straßenraum bemessen und dadurch Kontakte mit Fußgängern, anderen Fahrzeugen oder sonstigen Hindernissen verhindern. Die Steuerung übernimmt anschließend die Gangwahl sowie die Kontrolle von Lenkung, Bremsen und Gaspedal. Mit so vielen Vor- und Rückwärtsbewegungen wie nötig realisiert das System den gewünschten Wendevorgang.
Das Forschungsteam von Jaguar Land Rover arbeitet an einem System, das die gesamte Umgebung um den Wagen scannt und den Piloten anschließend auf Basis dieser Daten informiert, sollte das Wendemanöver gefahrlos möglich sein. Der Fahrer bestätigt danach den Vorgang und sein Auto rollt so weit vorwärts wie möglich. Daraufhin werden automatisch der Rückwärtsgang eingelegt, die Räder eingelenkt und Gas gegeben. Bis der Wagen um 180 Grad gedreht dasteht, werden diese Vorgänge mit kurzen Vor- und Rückwärtsfahrten wiederholt.
Damit ein Fahrzeug in allen denkbaren Situationen autonom agieren kann, müssen die Fähigkeiten verschiedener Sensoren mit unterschiedlichen Eigenschaften verschmelzen. Dazu zählen Radar, Lidar (optischer Laser-Sensor), Kameras, Ultraschall und die Streifenlichttechnologie. Jedes dieser Elemente wird benötigt, um die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit eines autonomen Fahrzeugs in der Realität zu gewährleisten - und ihm jederzeit und überall sichere, fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.