Renault lässt die legendäre Alpine A110 wieder aufleben, einem reinrassigen Sportler, der im Motorsport außerordentlich erfolgreich war und unter anderem 1971 die internationale Markenmeisterschaft und 1973 die erste Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Mit der 400 PS starken Studie Alpine A110-50 feiert Renault jetzt den 50. Geburtstag des kompromisslosen Sportlers Alpine A110. Das Concept Car vereinigt typische Stilelemente der Automobil-Legende aus den 1960er- und 1970er-Jahren mit Merkmalen der neuen Renault-Formensprache.
© Foto: Renault
Zur Serienfertigung äußerte sich Renault nicht konkret. Allerdings hegen die Franzosen Absichten und diskutieren bereits darüber, mit der Marke Alpine erneut in das Sport-Segment einzusteigen, wie zum Beispiel designtechnisch erst 2010 die Studie Dezir zeigte. Die Serienversion des Alpine A110-50 könnte in zwei bis drei Jahren durchaus auf die Straße rollen, um dort Porsche & Co. zu jagen. Wenn der Alpine tatsächlich zurückkehrt, dürfte er einigen etablierten Sportlern die Schweißperlen auf die Stirn treiben.
Design-Details zitieren historisches Vorbild
An das historische Vorbild erinnern unter anderem die runden Zusatzscheinwerfer in der Front mit gelben LED-Leuchten und das stark gewölbte Heckfenster, das beim Renault A110-50 den Blick auf den Motor freigibt. Auch der markante Grat in der Mitte der Fronthaube ist der Berlinette „Tour de France“ nachempfunden, wie die A110 bei ihrem Marktdebüt 1962 getauft wurde. Dies gilt ebenfalls für die seitlichen Lufteinlässe als Reminiszenz an die dekorativen Sicken in den Seitenpartien des Originals. Im Concept Car dient die rechte Öffnung der Kühlung des Getriebes und die linke der Kühlung des Motorraumes.
Eine Verbeugung vor der flachen „Flunder“ aus der Sportwagenschmiede von Jean Rédélé (1922-2007) stellt das Blau der Karosserielackierung dar. Der Farbton wurde eigens für die Renault-Studie komponiert und ähnelt dem klassischen Alpine-Blau der A110. Die von kraftvollen Rundungen geprägte Karosserie besteht komplett aus Carbon. Wie bei hochkarätigen Supersportwagen ist die Fronthaube vorne angeschlagen, während sich die Motorhaube nach hinten öffnet.
Von den Studien DeZir, Captur, R-Space und Frendzy übernimmt der Renault A110-50 das neue Markengesicht. Als Kennzeichen erweist sich der prominent platzierte Renault-Rhombus. Damit das chromglänzende Markenzeichen noch plastischer hervortritt, platzierten es die Macher vor einer schwarzen, quer über die Frontpartie verlaufenden Blende, welche die Scheinwerfer elegant miteinander verbindet und die Breite des Fahrzeugs betont.
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Bodeneffekt sorgt für Top-Aerodynamik
Die Renault-Studie zeichnet sich durch eine hohe aerodynamische Effizienz aus. Renault erreichte dies unter anderem durch einen Frontsplitter, der einen Teil der Luft unter das Fahrzeug lenkt, einen glatten Unterboden und einen Heckdiffusor, der die unter dem Fahrzeug entlangströmende Luft beschleunigt. Auf diese Weise entsteht ein Unterdruck, der den Renault Alpine A110-50 förmlich an den Boden saugt. Der verstellbare Heckflügel verstärkt zusätzlich die Bodenhaftung.
Zur aerodynamischen Optimierung bedienten sich die Entwickler der computergestützten Strömungsmechanik (Computational Fluid Dynamics, kurz: CFD), wie sie auch in der Formel 1 zum Einsatz kommt. Hierbei wird mit Hilfe einer speziellen Software und leistungsfähiger Rechner der Luftfluss unter- und oberhalb des Fahrzeugs sowie im Heckbereich simuliert.
Extremer Leichtbau trifft auf 400 PS
Der neue Renault Alpine A110-50 basiert auf dem Mégane Trophy mit Rohrrahmen-Chassis und Mittelmotor-Layout. Mit einem Leergewicht von lediglich 880 Kilogramm erweist sich das 4,330 Meter lange, 1,961 Meter breite und 1,230 Meter hohe Concept Car als würdiger Nachfolger der leichten A110. Die Gewichtsverteilung von 47,8 Prozent auf der Vorderachse und 52,2 Prozent auf der Hinterachse ermöglicht eine hohe Fahrstabilität.
Für den Einsatz im neuen Renault Concept Car modifizierten und versteiften die Macher gezielt die Rahmenkonstruktion. So erhielt der im Vergleich zum Mégane Trophy nochmals flachere Renault Alpine A110-50 unter anderem einen niedrigeren Überrollbügel und abgesenkte Aufnahmepunkte für den Motor. Im Chassis integrierte Pneumatikzylinder können das Fahrzeug bei Bedarf anheben. Auf diese Weise lassen sich Servicearbeiten an der Rennstrecke, wie etwa Reifenwechsel, noch schneller erledigen.
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Für den Vortrieb des Renault Alpine A110-50 sorgt der gleiche 3.5-Liter-V6-Mittelmotor wie im Cupmodell Mégane Trophy. Das Aggregat mit Vierventiltechnik und vier oben liegenden Nockenwellen mobilisiert 400 PS bei 7.200 Touren und ein maximales Drehmoment von 422 Nm, die bei 6.200 U/min anliegen. Dies entspricht einer spezifischen Leistung von 114 PS pro Liter Hubraum und einem Leistungsgewicht von imposanten 2,2 kg/PS.
Die Performance-Daten nannte Renault leider nicht. Der Saugmotor basiert auf einem Serientriebwerk der Renault-Nissan-Allianz. Frischluft bezieht das Aggregat über eine Ansaugöffnung, die Renault in das Dach integrierte. Der Renault Alpine A110-50 überträgt seine Kraft über ein halbautomatisches sequenzielles 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad und einer 2-Scheiben-Kupplung an die Hinterräder. Das Getriebe ist längs hinter dem Motor eingebaut.
Lupenreines Rennfahrwerk
Vom Mégane Trophy übernimmt der Renault Alpine A110-50 den Radstand von 2,625 Metern. Die Spurweite ist auf 1,680 Meter vorne und 1,690 Meter hinten verbreitert, wodurch sich das Einlenkverhalten in Kurven verbessert. Variable Stoßdämpfer bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Fahrwerksabstimmung.
Die 21-Zoll-Räder mit Zentralverschluss - vorne in der Größe 8 x 21 Zoll und hinten in 9,5 x 21 Zoll - ermöglichen den Einbau groß dimensionierter Bremsen: Vorne kommen innenbelüftete Bremsscheiben mit 356 x 32 Millimetern Durchmesser und 6-Kolben-Bremssätteln zum Einsatz. Hinten verzögern Scheibenbremsen im Format 330 x 32 Millimetern mit 4-Kolben-Sätteln.
Interieur im Rennwagen-Stil
Im vorwiegend Schwarz gehaltenen Innenraum des Zweisitzers dominiert eine sachlich-sportliche Atmosphäre. Zu den Highlights zählt das Lenkrad mit Farbdisplay, über das sich eine Vielzahl von Informationen abrufen lassen. Die Technik hierfür stammt aus der Rennserie „Formel Renault 3.5“. Der Fahrersitz mit dem Schriftzug „Renault Alpine A110-50“ ist mit Renngurten des Racing-Spezialisten Sabelt ausgestattet.
VirusM54B30
27.05.2012
Nettes Spielzeug, nur bissle arm, das Renault da einen 30 Liter !!!! Tank nur drin verbaut:applaus:
VirusM54B30
01.07.2012