Renault Kangoo Rapid Z.E. Concept: Der Elektro-Transporter kommt 2011

, 01.12.2010

Renault wird ab dem ersten Halbjahr 2011 den Kangoo Rapid mit Elektroantrieb in Serie produzieren. Der Elektro-Lieferwagen eignet sich speziell für den Einsatz im Stadtgebiet und basiert auf den seriennahen Studien Kangoo be bop Z.E. sowie Kangoo Z.E. Concept. Darüber hinaus soll ein günstiges Preis-/Leistungs-Verhältnis den elektrischen Rapid für Flotten und Privatkunden attraktiv machen. Als Studie besitzt der 3,95 Meter lange und 1,85 Meter hohe Kangoo Z.E. Concept einen 95 PS starken Elektro-Antrieb mit einem Drehmoment von 226 Nm.

Eine aufwändig wärmegedämmte Karosserie funktioniert nach dem Prinzip einer Thermoskanne und reduziert damit die Temperaturschwankungen im Innenraum. So besteht die Karosserie aus einer doppelten Wand, die einen Luftumlauf zwischen den beiden Wänden ermöglicht. Dadurch können starke Energieverbraucher wie Klimaanlage und Heizung kleiner dimensioniert werden, was die Batteriekapazität schont und die Reichweite verlängert.

Solarkollektoren auf dem Dach liefern zusätzlich Energie zur Wärmeregulierung im Innenraum. Normalerweise ist der Energiebedarf zum Herunterkühlen eines Fahrzeugs extrem hoch, wenn es in praller Sonne geparkt war. Die Sonnenkollektoren kühlen mit Hilfe eines Ventilators den Innenraum automatisch herunter, wenn das Fahrzeug in der Sommerhitze parkt, und vermeiden somit, dass die Klimaanlage beim Losfahren zu stark in Anspruch genommen wird.

Quickdrop-System erlaubt Batteriewechsel in drei Minuten

Die Lithium-Ionen-Batterie des Kangoo Z.E. Concept lässt sich mittels Schnell- oder Standardladung wieder aufladen. Um mit zukünftigen Elektrofahrzeugen eine zeitgemäße Mobilität zu erreichen, entwickelte Renault drei unterschiedliche Batterieladeverfahren, die höchste Flexibilität und optimale Reichweite im Alltag ermöglichen.

Die Standardladung an der üblichen Haushaltssteckdose mit 220 Volt und 10 oder 16 Ampere Ladestrom erlaubt die vollständige Ladung der Batterien innerhalb von vier bis acht Stunden. Mit dieser Methode lassen sich die Energiespeicher parkender Fahrzeuge aufladen, die beispielsweise über Nacht auf einem privaten Grundstück oder tagsüber auf einem Firmenparkplatz stehen. Ein automatisches Sicherheitssystem beugt Vandalismus vor und schützt die Ladeeinheit, die man ohne Schwierigkeiten an privaten, individuell genutzten Stellplätzen und in Parkhäusern oder Tiefgaragen installieren kann.

Der französische Energieversorger EDF und Renault wollen darüber hinaus das Batterieladesystem mit der Zusatzfunktion „Power Line Communication“ ausstatten. Es ermöglicht die datensichere Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation. Größter Vorteil: Der Fahrer kann jederzeit abrufen, welche Stationen mit der vorhandenen Batteriekapazität noch erreichbar sind. Das Navigationssystem weist dem Fahrer dazu den kürzesten Weg.

Die Schnellladung an einer 400-Volt-Drei-Phasen-Kraftstromsteckdose mit 32 bis 63 Ampere Ladestrom dauert bei einer Batterie mit einer Kapazität von 20 kWh nur 20 bis 30 Minuten. Die damit bestückten Ladestationen werden am besten in der Nähe von Wohngebäuden, Büros und Geschäften installiert. Renault arbeitet derzeit gemeinsam mit rund zwanzig Fahrzeugherstellern und Energieunternehmen sowie dem deutschen Energieversorger RWE an der Standardisierung einer Mehrzwecksteckdose, die für 230V/16A (eine Phase) bis 400V/63A (drei Phasen) genutzt werden kann.

Das Quickdrop-Sytem ermöglicht den Wechsel der Batterie innerhalb von drei Minuten, was der Zeit für eine Tankfüllung mit herkömmlichem Kraftstoff entspricht. Der Fahrer braucht für den Wechsel das Fahrzeug nicht zu verlassen. Das Prinzip ist einfach: Die entladene Batterie wird von einem Roboter automatisch aus dem Fahrzeug entfernt und durch einen geladenen Akku ersetzt. Die Batteriewechsel-Station ähnelt einer Autowaschanlage, in welcher der Fahrer das Auto exakt positionieren muss, damit der Roboter von unten die Verschlüsse des Batteriekastens erkennen und öffnen kann.

Die Wechselroboter sind so konstruiert, dass sie Batterien verschiedener Größen und Kapazitäten bearbeiten können und damit für Elektrofahrzeuge unterschiedlichster Marken einsetzbar sind. Die einzige Vorgabe ist eine standardisierte Einbauvorrichtung für die Batterie, damit der Wechselroboter schnell und präzise zugreifen kann.

Das Quickdrop-System wird bei Markteinführung der Renault-Elektrofahrzeuge zuerst in Israel zum Einsatz kommen. Die Wechselstationen ermöglichen Fahrten von über 150 Kilometern, ohne dass es zu längeren Fahrtunterbrechungen kommt, und dienen der Versorgung von Flotten, wie zum Beispiel Taxis. Ein Beispiel: In der Region Paris legen die meisten Taxis zwischen 140 und 220 Kilometer am Tag zurück. Sie benötigen dafür nur einen Batteriewechsel, also drei Minuten an der Station, bis sie mit einer voll geladenen Batterie wieder weiterfahren können.

Intelligente Navigation für Elektro-Fahrzeuge

Ein speziell für die Anforderungen der Elektrofahrzeuge entwickeltes Navigationsgerät unterstützt den Fahrer unterwegs. Das System ermittelt kontinuierlich die verbleibende Reichweite, berechnet den Weg zur nächsten Ladestation und kann dort bereits einen freien Platz reservieren. Zudem berücksichtigt das System bei der Routenberechnung die verfügbaren Ladestationen.

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