Eigentlich ist der Renault Twizy ein stiller, elektronisch angetriebener City-Flitzer mit 18 PS, der allerdings durch seine skurrile Optik schnell auffällt. Das reichte Renault bei weitem nicht und verbaute in dem kleinen Elektroauto das KERS-System aus dem aktuellen Formel 1-Boliden und verpasste dem Twizy Heckflügel, Carbon und Rennslicks. Dank des Leistungsschubes verfügt der Renault Twizy F1 Concept über die sechsfache Antriebskraft der Straßenausführung und erzielt Beschleunigungswerte auf dem Niveau eines Renault Mégane RS.
© Foto: Renault
Mehr als nur das KERS-System aus der Formel 1
Ganz in der Tradition der Formel 1-Monoposti verfügt die Race-Version des agilen City-Flitzers lediglich über einen Fahrersitz. Den Fond nimmt das KERS-System (Kinetic Energy Recovery System) ein, das dem Renault Twizy F1 Concept zu dem 13 kW/18 PS starken Elektromotor zusätzliche 60 kW/82 PS beschert.
Seine kombinierte Leistung von 73 kW/100 PS erreicht der Twizy Renault Sport F1 exklusiv durch das KERS-System (Kinetic Energy Recovery System). Mit der Hilfe von KERS wird in der Formel 1 Bewegungsenergie (kinetische Energie), die beim Bremsen üblicherweise in Form von Reibungshitze verpufft, gespeichert und wieder für den Antrieb genutzt. KERS besteht aus drei Bausteinen: einer elektrischen Motor-Generator-Einheit (MGU = Motor Generator Unit), einer eigenen Lithium-Ionen-Batterie, die für schnelle Lade- und Entladezyklen ausgelegt ist, und der Steuereinheit KCU (KERS Control Unit).
Der Elektromotor wandelt die kinetische Energie wie ein Generator in Strom um, speichert diese in der Batterie und lässt sie bei Bedarf in den Antriebsstrang fließen. In den Formel 1-Boliden direkt an die Kurbelwelle des V8-Aggregats angeflanscht, gibt der Elektromotor seinen Schub dann unmittelbar an den Antriebsstrang ab. Anders als in der Formel 1 unterstützt KERS im Twizy Renault Sport F1 keinen Verbrennungsmotor, sondern das Elektro-Aggregat.
Energiegewinnung und Elektro-Boost per Knopfdruck
Weiterer Unterschied: Da der Renault Twizy F1 nicht die Geschwindigkeit eines Formel 1-Boliden erreicht, fällt auch beim Bremsen nicht genug Bewegungsenergie an, um die KERS-Batterie aufzuladen. Die Entwickler von Renault Sport und Renault Sport F1 mussten sich deshalb hierfür ein alternatives System einfallen lassen. Die Lösung stellt ein per Knopfdruck am Lenkrad aktivierbarer Energiegewinnungsmodus dar, in dem der KERS-Elektromotor ähnlich wie ein Fahrraddynamo die mechanische Energie, die der Antriebsmotor des Twizy beim Fahren produziert, in elektrische Energie umwandelt.
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Im ebenfalls per Knopfdruck aktivierbaren Boost-Modus wird dieser Prozess umgekehrt, und KERS gibt 14 Sekunden lang bis zu 60 kW/82 PS an zusätzlicher Energie ab. Die MGU entwickelt dabei Drehzahlen bis zu 36.000 U/min. Durch den zusätzlichen Schub steigt auch die Drehzahl des Elektromotors auf bis zu 10.000 U/min. Die Extra-Kraft nach Formel 1-Vorbild ermöglicht dem lediglich 564 Kilogramm schweren Twizy Renault Sport F1 Beschleunigungswerte vergleichbar mit dem Mégane R.S., der in sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h spurtet. Die Höchstgeschwindigkeit des Concept Cars beträgt 110 km/h.
Schärferer Look im sportlichen F1-Design
Auch für die Optik des Twizy Renault Sport F1 stand die Formel 1 Pate. Kennzeichen der Studie sind ein Frontspoiler, Seitenkästen, ein Heckflügel und ein Heckdiffusor mit integrierter Regenleuchte im Stil der Topliga des Motorsports.
Rennatmosphäre herrscht ebenfalls im Cockpit. Das Lenkrad stammt aus der Formel Renault 3.5 und wurde an die Erfordernisse eines Elektrofahrzeuges mit KERS angepasst. Außerdem vergrößerten die Entwickler den Durchmesser des Volants. Mit einem vierstufigen Drehregler kann der Pilot bestimmen, wie viel Energie die MGU in die KERS-Batterie einspeisen soll. Mit einem anderen Drehschalter lässt sich regeln, wieviel Zusatzenergie freigesetzt werden soll. Hierfür stehen sechs Voreinstellungen zur Verfügung.
Den Energie-Boost aktiviert der Fahrer, indem er gleichzeitig an zwei Schaltwippen am Lenkrad zieht. Um nach außen zu signalisieren, dass KERS aktiviert ist, leuchtet das Regenlicht im Diffusor auf.
Fahrzeuginformationen in Echtzeit
Zur Spezialausstattung des Twizy Renault Sport F1 gehört darüber hinaus eine Messdatenanzeige im multifunktionalen Lenkrad-Bildschirm. Auf dem Display kann der Fahrer in Echtzeit Informationen zum Fahrzeug und zum KERS abrufen wie zum Beispiel den Ladezustand beider Batterien, die Wassertemperatur und den Öldruck. Außerdem hat der Renault Twizy F1 den RS-Monitor an Bord, wie er auch für den Mégane RS und den Clio RS verfügbar ist. Dieser gibt Auskunft über Beschleunigungswerte, Rundenzeiten und andere Fahrdaten.
germanspotting
12.05.2013
das wahrscheinlich unötigste aber auch lustigste auto des jahres 2013.Wieso baut man eigentlich keine rasenmäher edition vom twizy !?