Einer der ehemals größten Hersteller von Rennwagen belebt jetzt die Fahrdynamik auf öffentlichen Straßen: Reynards 440 Kilogramm-Bolide „Inverter“ erhielt dank der britischen Sonderregelung IVA (Individual Vehicle Approval) für Einzelbauten und Kleinserien die Straßenzulassung. Somit ist der Weg frei für den Inverter als sporadischer Rennwagen, reines Motorsportgerät und - Premiere für einen Reynard - Straßenauto mit Nummernschild, dessen fahrfertiges Gewicht auf lediglich 490 Kilogramm ansteigt.
© Foto: Speed Heads
Der Inverter glänzt mit imposanten Daten und fällt schon im Fahrerlager durch sein außergewöhnliches Design auf: Er ähnelt einem Vehikel, das Batmans Kuttenschneider auf Basis eines Le Mans-Boliden gestalten durfte. Die Preise für den Renn-Inverter starten bisher bei 35.000 Britischen Pfund (aktuell rund 42.560 Euro). Dabei reicht die Palette vom Kit Car als Bausatz für den Eigenbau bis hin zum schlüsselfertigen Renngerät. Die Preise für den Straßen-Inverter stehen noch nicht fest.
Zwar liefert der Motor aus dem Supersport-Bike Honda Firebird bescheiden klingende 182,5 PS, jedoch hat die Leistung des hochdrehenden Motorradmotors leichtes Spiel mit Reynards Fliegengewicht auf vier Rädern. Als Alternative gibt es den ebenfalls vierzylindrigen Antrieb aus der Suzuki Hayabusa mit 203 PS. Top-Speed mit dem Fireblade-Vierzylinder: Gut 217 km/h. Ebenfalls hilfreich für die flotte Gangart auf Renn- und Straßenasphalt: Das Fahrwerk basiert auf der Lotus Elise.
© Foto: Speed Heads
Seine windschlüpfrige Silhouette erhielt der Reynard Inverter in einem Formel-1-Windkanal. Die Karosserie produziert bis zu 1.200 Kilogramm Abtrieb. Verantwortlich dafür ist vor allem ein mächtiger Heckflügel. Wer drauf steht: Der Fahrer kann sich mehr als 3 G aussetzen - also sind kräftige Nackenmuskeln gefragt.
Das mit dem Inverter mögliche hohe Kurventempo lässt vor allem die Verantwortlichen von Reynard ungeduldig auf die ersten Top Gear-Testrunden warten. Die Macher rechnen fest mit einer guten Platzierung und würden bei den reinen Kurvenzeiten sogar mit Platz 1 in der berühmten Top Gear-Rangliste tippen.
© Foto: Speed Heads
Mit dem Inverter will das 1973 von Adrian Reynard gegründete Unternehmen, renommiert unter anderem als Hersteller von Gewinnerautos für die Champ Car-Serie oder Formel 3000, Autos wie den Inverter einer breiteren Masse zugänglich machen. Dazu sollen die Kit-Preise geeignet sein.
Außerdem fließt die aus der Software-Szene bekannte Idee von „Open Source“ in den Produktionsprozess ein. Das soll es jedem Sportwagen-Enthusiasten ermöglichen, in Anlehnung an die Inverter-Basis von Reynard individuelle Renn- und Straßenwagen zu gestalten. Eine Elektro-Variante hat Reynard auch schon in Vorbereitung.
Moman
20.08.2010
Da hat man von einem Radical oder einem Atom mehr...
speedheads
20.08.2010
Warum hat man von einem Radical oder Atom mehr? Im Sinne der Diskussion wäre ein Begründung hilfreich. ;)
VirusM54B30
20.08.2010
Der Atom setzt nicht auf einen Motorrad Motor. Er sieht dezenter aus;).. Der Atom hat mehr Leistung
Moman
20.08.2010
Ich glaube nicht, dass der Inverter auf der Top Gear Strecke gegen den Atom bestehen könnte. Der Abtrieb ist zwar mit 1200Kg gigantisch,aber die Vmax ist relativ gering. Beschleunigungsdaten wären interessant ebenso die Verzögerungsdaten. Radical und Atom schlagen ihn auf jedenfall in puncto Optik :träller:
VirusM54B30
20.08.2010
Mit 183 bzw 203 PS Leistung sieht der kein land gegen den ariel Atom 300 ...
speedheads
20.08.2010
[QUOTE=Moman;111324]Beschleunigungsdaten wären interessant ebenso die Verzögerungsdaten.[/QUOTE] ich guckte mir gerade uch mal die Broschüre von Reynard an. Die Beschleunigungs- und Verzögerungswerte sind dort leider nicht zu finden - nur die Top-Speed.