Rinspeed sQuba: Ein echtes Auto geht auf Tauchfahrt

, 15.02.2008

Im Jahre 1977 beeindruckte der britische Geheim-Agent James Bond in dem Film „Der Spion, der mich liebte“ als er mit einem Lotus Esprit durch das Wasser navigierte. Damals animiert, letztes Jahr von Rinspeed angekündigt, präsentiert die Schweizer Schmiede nun tatsächlich mit dem sQuba das erste echte Auto, das den Unterwasser-Flug beherrscht – Q, der geniale Erfinder des britischen Geheimdienstes, hätte es nicht besser machen können. Seine Weltpremiere feiert der sQuba auf dem Genfer Automobilsalon (06.03.2008 - 16.03.2008).


Rinspeed-Boss Frank M. Rinderknecht ließ die Filmszene nie ruhen: „Seit drei Jahrzehnten stelle ich mir vor, wie es denn gelingen könnte, ein funktionstüchtiges Auto für den Unterwasser-Flug zu bauen. Nun haben wir den Traum Realität werden lassen.“ Und eben dieser Unterwasser-Flug in bis zu 10 Metern Tiefe, bei dem das Fahrzeug in einen dauerhaften Schwebezustand gelangt, unterscheidet den 920 Kilogramm leichten sQuba von militärischen Vehikeln, die zwar abtauchen können, dann aber behäbig über den Grund rumpeln.

Es war sicherlich nicht leicht, ein Auto so wasserdicht und druckresistent zu machen, dass es sich unter Wasser bewegen kann. Die wirkliche Herausforderung bestand darin, dass sich das Ding wie ein Fisch im Wasser bewegen sollte. Für Rinspeed musste es ebenfalls ein heckangetriebener Sportwagen sein, um Agilität auf dem Land zu ermöglichen. Als erstes nahmen die Macher den Verbrennungsmotor heraus und ersetzten diesen durch drei Elektroantriebe im Heck mit einer Leistung von 54 kW sowie einem maximalen Drehmoment von 160 Nm bei 1.500 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit an Land gibt Rinspeed mit über 120 km/h an, die Beschleunigung von 0 auf Tempo 80 mit 7,1 Sekunden.


Ein Motor sorgt für Vortrieb zu Lande, zwei treiben die Propeller für die Unterwasserfahrt an. Unterstützt werden die Triebwerke durch zwei leistungsstarke Seabob-Jetantriebe im Bug, die - zum Öffnen und Schließen der Wasserzufuhr - durch spezielle Drehlamellen „atmen“. Die drehbaren Austrittsdüsen wurden durch Nano-Material - sogenannten Carbon-Nano-Tubes - besonders leicht und verwindungsfest. Im Wasser ist der Rinspeed sQuba 6 km/h schnell, unter Wasser 3 km/h.

 

Um mit dem Rinspeed sQuba am Stand jeder Baywatch-Schönheit die Show zu stehlen, fährt man einfach ins Wasser. Das Auto schwimmt, bis man die Tür einen Spalt weit öffnet, um das Wasser einströmen zu lassen. Schon begibt sich sQuba in die Unterwasserwelt. Luft erhalten die Passagiere über ein eingebautes Pressluft-System wie es Taucher kennen. Aus Sicherheitsgründen konstruierte Rinspeed den sQuba als offenes Fahrzeug, damit die Insassen im Notfall schnell aussteigen können.


Doch Sicherheit ist nicht der einzige Grund für die offene Targa-Bauweise. Bei einem geschlossenen Innenraum von nur zwei Kubikmetern Luft hätte das Fahrzeuggewicht um zwei Tonnen erhöht werden müssen, um dem nicht gewünschten Auftrieb entgegenzuwirken. Damit hätte der sQuba an Land die Beweglichkeit einer Schildkröte gehabt. Jetzt taucht der sQuba ohne Passagiere selbstständig auf. Selbst an Land soll das Auto dank ausgefeilter Laser-Sensortechnik autonom seinen Weg finden - ohne jegliches Zutun von Fahrer oder Beifahrer.

Die ausdauernde Stromversorgung stellen Lithium-Ionen-Akkus sicher. Beim Rinspped sQuba handelt es sich um ein Zero-Emission-Car, wie es auch das automatisch drehbare Nummernschild am Heck anzeigt; denn es produziert keine Abgase. Seine Energie gewinnt der sQuba aus Wasserkraft, seine Tankstelle soll der See sein. Klar, dass am Fahrzeug leuchtstarke und energiesparende LED-Lichttechnologie zum Einsatz kommt.


Für den Landgang setzt der sQuba auf ein spezielles rostfreies KW-Gewindefahrwerk und leichtgewichtige 17-Zoll-Felgen mit Reifen im Format 205/40 vorne und 18-Zöllern mit Pneus der Dimension 225/40 hinten. Doch in ihrem Element fühlt sich die Flunder erst im Wasser. Damit dies auch auf den Innenraum zutrifft, gestalteten die Macher das salzwasserfeste und mit echtem Perlmutt ausgestattete Interieur mit diamantenbeschichteten rutschfesten Intarsien. Für futuristisches Ambiente sorgen eine High-Tech-Bedieneinheit und Zentralinstrumentierung, über die sich sämtliche Funktionen auch leicht unter Wasser steuern lassen.

15 Kommentare > Kommentar schreiben

18.12.2007

Unglaublich und beeindruckend ist es ja schon, was die so jedes Jahr auf die Beine stellen. Nach dem tieferen Sinn braucht man nicht unbedingt zu suchen. Ich warte nur darauf, dass Rinspeed endlich das wasser verlässt und was fliegendes entwirft. Vom Design des neuen sQuba bin ich, als Speedsterfan, natürlich begeistert. Obwohl ich ein geschlossenes Dach doch schöner gefunden hätte.

18.12.2007

Wow, das ist mal was. Ich stelle mir gerade vor, wie es ist zu Lenken, wenn man komplett mit Wasser umgeben ist. Richtig Geil muss es sein, wie im Bondfilm einfach an irgendeinem Strand aus dem Wasser auf zu tauchen und am besten noch einen Fisch aus dem Fenster werfen! Die Aston Martin Rückleuchten stehen der Lotus Optik echt gut.

21.12.2007

Ohne Dach? Dann wars das ja mit dem Strömungsgünstig. Und außerdem ist man danach ja nass. Find ich unangenehm. Aber es macht bestimmt Spaß sein Auto so zu waschen. Das Lotus Design gefällt mir übrigens auch in dieser Variante nicht wirklich. Da bevorzuge ich sogar den Lotus Esprit.

21.12.2007

[QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Da bevorzuge ich sogar den Lotus Esprit. [/B][/QUOTE] Apropo.... in der aktuellen Autobild Sportscars ist der angebliche Nachfolger von diesem Modell abgebildet. 1A den Gallardo kopiert. eigentlich nur das Emblem vertauscht.

21.12.2007

[QUOTE][i]Original geschrieben von weiße Maus [/i] [B]Apropo.... in der aktuellen Autobild Sportscars ist der angebliche Nachfolger von diesem Modell abgebildet. 1A den Gallardo kopiert. eigentlich nur das Emblem vertauscht.

21.12.2007

:b2topic:

15.02.2008

Ich fügte dem Artikel aktuelle Informationen und neue Bilder hinzu.

15.02.2008

Ich frage mich wirklich wieso die Jungs von Rinspeed den Wagen nicht geschlossen haben... Das würde doch noch mehr Spaß machen und man würde nicht ständig aus dem Sitz gespült werden ;) Gruß Thomas

15.02.2008

[QUOTE][i]Original geschrieben von Darkstar [/i] [B]Ich frage mich wirklich wieso die Jungs von Rinspeed den Wagen nicht geschlossen haben... Das würde doch noch mehr Spaß machen und man würde nicht ständig aus dem Sitz gespült werden ;) Gruß Thomas [/B][/QUOTE] Steht doch im Text, das hat Sicherheitsgründe, da man bei einem Defekt einfach noch oben rausschwimmen kann! ;)

15.02.2008

Und der zweite Grund steht sogleich im darauffolgenden Absatz des Artikels: die ganz spezielle Gewichtsfrage bei geschlossener Bausweise, da bei einem geschlossenen dach der auftreibende Sauerstof im Auto gewesen wäre.

15.02.2008

Achso, hab den Artikel hier nicht gelesen, weil im TV gestern 2 mal drüber berichtet wurde;)

16.02.2008

[QUOTE][i]Original geschrieben von Darkstar [/i] [B]Achso, hab den Artikel hier nicht gelesen, weil im TV gestern 2 mal drüber berichtet wurde;) [/B][/QUOTE] Skandal :D

17.02.2008

Wow, es funktioniert also wirklich. Wahnsinn, dass Rinspeed nicht nur große Töne spuckt, sondern auch die Studien vollkommen funktionsfähig baut. Mal so eine Frage nebenbei, womit verdient Rinspeed eigentlich das Geld, um solche Studien bauen zu können? Billig sind die ja alle weiß Gott nicht.

17.02.2008

Rinspeed Studien waren bis jetzt immer voll Funktionsfähig so weit mir bekannt ist

17.02.2008

[QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] Mal so eine Frage nebenbei, womit verdient Rinspeed eigentlich das Geld, um solche Studien bauen zu können? Billig sind die ja alle weiß Gott nicht. [/QUOTE] Rinspeed veredelt Autos (insbesondere Porsche), stellt Prototypen her und ebenso Kleinserien. Der Rinspeed Chopster auf Basis des Porsche Cayenne, der vor allen Dingen im Nahen Osten seine Abnehmer gefunden haben soll.


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