Rolls-Royce 200EX: Ein kompaktes Luxus-Baby

, 21.02.2009

Experimental Cars spielten in der Geschichte von Rolls-Royce schon immer eine wichtige Rolle - vom ersten 1EX im Jahr 1919 bis zum 101EX aus dem Jahr 2006. Mit dem neuen 200EX möchten die Briten die Designrichtung eines dynamischen Rolls-Royce des 21. Jahrhunderts vorstellen: Groß im Luxus, aber für Rolls-Royce doch kompakt. Anders als reine Konzepte, sind die Experimental Cars von Rolls-Royce stets voll funktionsfähige Fahrzeuge mit voller Ausstattung aus Holz, Leder und Metall, um die EX-Cars auch unter realen Bedingungen testen zu können.


Der Rolls-Royce 200EX weist klar auf den kommenden RR4, der im Jahre 2010 als „Baby-Rolls-Royce“ kommen soll, um die aktuelle Modellpalette neben dem Phantom zu erweitern. Mit seiner dynamischen Linienführung zeigt sich der 5,399 Meter lange, 1,948 Meter breite und 1,550 Meter hohe 200EX weniger formal als frühere Modelle. Größe, Stil und Ausdruck sprechen auf einer breiteren Basis an und machen ihn für viele Gelegenheiten passend.

Sofort als echter Rolls-Royce erkennbar, versprüht der 200EX einen jüngeren Esprit als man es bisher von einem Rolls-Royce gewohnt war - auch wenn der Kühlergrill und die „Spirit of Ecstasy“ nicht im Blick sind. Designelemente, wie beispielsweise der hohe Vorderbau, die lange Motorhaube, der kurze vordere Überhang, die auffällig geneigte A-Säule und das elegante Heck, verleihen dem 200EX eine informelle Präsenz: kraftvoll, aber nicht aufdringlich.


Die Karosserie des Rolls-Royce 200EX zeichnet sich durch große Flächen aus, während feine, horizontale Linien die geometrische Präzision betonen. Die aufwärts laufende Schwellerlinie und das flache Dach sorgen währenddessen für ein kraftvolles Profil. Das sich verjüngende Heck sitzt zwischen konturierten Schultern und Flanken, die auf ihrem Weg zu den Schlussleuchten schmal auslaufen.

Den Auftritt unterstreichen vorne und hinten angeschlagene Coach-Doors. Dieses 2003 im Phantom wieder eingeführte, von früheren Sportwagen inspirierte Designmerkmal bietet eine zusätzliche Funktionalität: Die außen angeschlagenen Türen öffnen sich in einem Winkel von bis zu 83 Grad und erleichtern den Ein- und Ausstieg der Fahrgäste zum Rücksitz erheblich.

 

An der Front flankieren zwei LED-Hauptscheinwerfer einen Evolutionsschritt des berühmten Kühlergrills: Rolls-Royce lehnte den Stil des Grills weniger an einem traditionellen Säulentempel, sondern etwas mehr am Lufteinlass eines Flugzeugtriebwerkes an. Die Einlässe beschreiben einen Bogen nach innen und die Streben sitzen tief in der Öffnung. Derweil bildet die Außenlackierung in „Darkest Tungsten“ einen Kontrast zum gebürsteten Silbersatin der Motorhaube und der A-Säule.


Für mächtigen Vortrieb mit der für Rolls-Royce typischen seidenweichen Kraftentfaltung und unvergleichlichen Laufruhe sorgt ein neu entwickelter V12-Motor, zu dem die Briten noch keine näheren Angaben machten. Den Kontakt zum Asphalt halten 7-Speichen-Räder in 20 Zoll.

Im Interieur des 200EX schufen die Macher eine zeitgemäße Atmosphäre, die den Rolls-Royce-Prinzipien feinster Materialien und unvergleichlichen Komforts folgt. Der Innenraum ist lichtdurchflutet und bringt eine natürliche Atmosphäre in den Innenraum. Dennoch fühlen sich die Passagiere durch die hohe Gürtellinie und die schweren Türen sehr gut aufgehoben. Hinten verbreiten die Lounge-Sitze, hinter der C-Säule positioniert, zusätzliche Intimität und Privatsphäre.


Ebenso fallen die eleganten Milchglasleuchten, die Chromtürgriffe und die traditionellen Violinschlüssel-Schalter als auch die organisch geformten Lufteinlässe und die edle Instrumentierung auf. Alle Bedienelemente der klar gestalteten Armaturentafel sind sorgfältig angeordnet, wobei die Macher die wichtigen Elemente mit Chrom akzentuierten. Eine weiche Instrumentenbeleuchtung scheint durch das schwarz ummantelte Lenkrad, das ebenfalls verschiedene Violinschlüsseltasten und ein ergonomisches Rändelrad umhüllt.

Das Interieur des 200EX präsentiert sich in dem Naturleder „Crème Light“, cornsilk-farbenen Teppichen und einem Dachhimmel aus einem Kaschmirmischgewebe. Durch eine moderne Optik und eine besondere Maserung besticht das Holzfurnier „Santos Palisander“.

“Der 200EX ist die moderne Interpretation zeitloser Rolls-Royce Eleganz. Er fordert an einigen Stellen zwar die Tradition heraus, bleibt aber im Kern unseren einzigartigen Markenwerten treu,” erklärt Chief Executive Officer Tom Purves. “Mit dem weniger formalen, lebendigen Design möchten wir die Anziehungskraft von Rolls-Royce weiter erhöhen und Menschen ansprechen, die dieses besondere Zusammenspiel von exzellenter Verarbeitung, neuen Technologien und modernem Design zu schätzen wissen.”

14 Kommentare > Kommentar schreiben

22.02.2009

Mit einer Länge von 5,40m ist der Name "Kompaktes Luxus baby" wohl kaum zutreffend;)

22.02.2009

Das ist relativ: Für einen Rolls-Royce ist es schon kompakt. ;)

22.02.2009

Wie lang ist den der Phantom? Der Länge nach wäre der RR4 ein Konkurrent für den Maybach 57;)

22.02.2009

Der aktuelle Phantom müsste 5,834 Meter lang sein, während der Maybach 57, also das von Dir kleinere Maybach-Modell, insgesamt 5,728 Meter in der Länge misst.

24.02.2009

Davon dann noch ein Coupé und eine offene Version und schon bin ich auch endlich mit Rolls-Royce zufrieden. Der Unterschied zum Phantom ist zwar klein, aber deutlich. Dadurch, dass man sich mit den Abmessungen und den Front- und Heckleuchten ein wenig zurückgehalten hat, bekommt der 200EX einen ganz neuen Ausdruck von Eleganz. Wunderbar!

29.03.2009

Die Briten gaben die ersten Informationen über den Antrieb heraus, die auch dem Artikel hinzufügte: Ein neuer 6,6 Liter großer V12-Turbo-Motor mit einer Leistung von 507 PS - das ist deutlich mehr Power als im ohnehin starken und sogar knapp einen halben Meter längeren Phantom. Die Kraftübertragung wird über eine komplett neu entwickelte 8-Gang-Automatik aus dem Hause ZF erfolgen, die sich signifikant auf einen geringeren Verbrauch und damit auf niedrigere CO2-Werte auswirken soll.

29.03.2009

Wo ändet das nur? ( Gänge in einem Getriebe ... Mehr Teile die sich abnutzen können oder kaputt gehen können

29.03.2009

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Rolls Royce dem "kleinen" mehr PS verpasst als dem großen Rolls. Da passt irgendwas nicht zusammen. Es sei denn, man verabschiedet sich davon so langsam vom Phantom, da man ihn für nicht mehr zeitgemäß hält.

29.03.2009

[QUOTE=Aston Martin;62525]Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Rolls Royce dem "kleinen" mehr PS verpasst als dem großen Rolls. Da passt irgendwas nicht zusammen. Es sei denn, man verabschiedet sich davon so langsam vom Phantom, da man ihn für nicht mehr zeitgemäß hält.[/QUOTE] Ich denke, bei Phantom-Fahrern ist die PS-Zahl nicht so ausschlaggebend (früher (d.h. vor der "BMW-Herrschaft) hat nicht mal in den Prospekten die PS-Zahl gestanden. Da war lediglich zu lesen "PS-Zahl: ausreichend"). Kaufentscheidender sind da wohl die Luxusfeatures. blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug

04.04.2009

Dem Phantom ziemlich ähnlich, nur eben kompakter. Noch dazu mehr Power als der Phantom, was ungewöhnlich ist. Schöne Technikfeatures hat man eingebaut, die Ausstattung ist wie gewohnt erhaben luxuriös. Mir gefällt der 200EX / RR4 sehr gut.

21.04.2009

Bislang war das im Jahre 2010 auf den Markt kommende Einstiegsmodell von Rolls-Royce nur unter dem Projektnamen „RR4“ bekannt. Jetzt gaben die Briten den Namen der vierten Baureihe Preis: „Ghost“ wird der kompakte Mini-Rolls heißen. Die Produktion der neuen Baureihe, die auf dem Experimental Car 200EX basiert, soll Ende 2009 anlaufen. Mit dem Namen „Ghost“ verkörpert der neue Rolls-Royce ein großes Erbe, das ein Autoenthusiast mit Abenteuer und technischer Innovation verbindet. Die ersten Fahrzeuge von Rolls-Royce, die den Namen „Ghost“ trugen, waren zu jener Zeit für ihre Zuverlässigkeit, Raffinesse, ihre außergewöhnliche Ausstrahlung und Stil bekannt. So zählt beispielsweise der Silver Ghost (40/50 hp), den die Briten von 1906 bis 1925 bauten, zu den legendärsten Autos von Rolls-Royce, der dem Unternehmen den Ruf verschafft, das beste Auto der Welt zu bauen. Der Silver Ghost brach darüber hinaus diverse Langstreckenrekorde.

21.04.2009

Über den Namen hat man ja bereits spekuliert. Trotz der Tradition, klingt "Ghost" beim ersten Hören gewöhnungsbedüftig. Nach längerem Überlegen passt die Bezeichnung aber.

13.07.2009

bin morgen in münchen und darf den serienreifen prototypen fotografieren. wer fragen hat soll sie jetzt stellen, werde versuchen sie dann mittwoch so gut es geht zu beantworten. ;-)

13.07.2009

Check mal bitte ab wieviel Leichen + Spaten man da hinten verstauen kann?! Danke :bäh:


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