Die „Art Déco“-Bewegung stellte eine der bedeutendsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts dar und fasziniert noch heute. Rolls-Royce ließ sich erneut vom Art Déco inspirieren und individualisierte für den Pariser Autosalon (29.09.2012 - 14.10.2012) einen Phantom, ein Phantom Drophead Coupé und einen Ghost als Hommage an die Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes - jene Ausstellung von 1925, die der „Art Déco“-Bewegung als Namensgeber diente. Eine exklusive Serie dieser Exponate soll sogar auf den Markt kommen.
© Foto: BMW Group / Rolls-Royce
Das schwarz-weiße Interieur der Phantom Limousine stellt eine Reminiszenz an die visuelle Sprache der Stilrichtung dar, während eine Reihe „Art Déco“-inspirierter Elemente von der Kreativität, dem Geschick und der Liebe zum Detail der Kunsthandwerker von Rolls-Royce zeugen. Handgemachte Intarsien im Telefonfach aus Edelstahl, in den Türverkleidungen und an den Picknicktischen erinnern an den Stil jener Zeit. Ein Zitat aus der großen Historie der Marke ist das Art-Déco-typische geometrische Muster der Coachline - ein Design, das von Rolls-Royce im frühen 20. Jahrhundert erdacht und für eine Ausstellung bei Olympia 2012 verwendet wurde.
In eleganter stilistischer Reduziertheit präsentiert sich der Ghost mit einer Zweifarbenlackierung in „Jubilee Silver“ sowie „Cobalto Blue“ für den oberen Bereich, während seinen Innenraum aufwändig gestaltete Intarsien zieren. Das Phantom Drophead Coupé, ausgestattet mit Elementen aus glänzendem Perlmutt, vervollständigt den Messeauftritt. Den Kunden von Rolls-Royce Kunden wird sogar eine exklusive Fahrzeugserie aus Phantom- und Ghost-Modellen mit einer Bespoke Ausstattung angeboten, die sich an den „Art Déco“-Exponaten von Paris orientiert.
Phantom-Kunden können künftig aus den Exterieur-Farben „Infinity Black“, „Arabian Blue“, „Powder Blue“ und „Arctic White“ wählen, die jeweils durch eine doppelte Coachline im „Art Déco“-Stil konturiert wird. Die beleuchtete Kühlergrillfigur „Spirit of Ecstasy“ - ein Fingerzeig auf die üppig verzierten Glaswaren jener Zeit - vervollständigt das Exterieur. Auch im Inneren finden sich zahlreiche Verweise auf das Art Déco, zum Beispiel an den Kopfstützen, durch Intarsien in Piano-Lack und auf den Fußstützen.
Für den Vortrieb des Rolls-Royce Phantom sorgt ein 6,75 Liter großer V12-Saugmotor mit 460 PS und immensen 720 Nm Drehmoment, die bereits bei 3.500 U/min anliegen. Da 75 Prozent des Drehmomentes bereits ab 1.000 U/min zur Verfügung stehen, lässt sich das Fahrzeug mühelos anfahren und behält seine Leichtfüßigkeit bis in hohe Drehzahlen bei. Das reicht beim Coupé für einen Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 5,8 Sekunden. Bei 250 km/h wird die Leistung elektronisch abgeregelt.
© Foto: BMW Group / Rolls-Royce
Der Rolls-Royce Ghost der Art-Déco-Kollektion ist wahlweise in „Infinity Black“ oder „Arctic White“ erhältlich und besitzt ebenfalls eine doppelte Coachline und eine beleuchtete „Spirit of Ecstasy“. Das Interieur ziert zahlreiche handgefertigte Intarsien im „Art Déco“-Stil sowie ein von Olympia inspiriertes Motiv an Fuß- und Kopfstützen. Das schwarz-weiße Innenraum-Schema mit einem Piping an den Sitzen in „Cobalto Blue“ und blauem RR-Monogramm auf den Kopfstützen orientiert sich am Farbschema der damaligen Zeit.
Den Antrieb des Rolls-Royce Ghost übernimmt ein 6,6 Liter großer V12-Motor mit doppelter Turbo-Aufladung, 570 PS bei 5.250 U/min und üppigen 780 Nm Drehmoment bei gerade einmal 1.500 U/min. Auch wenn es die meisten Kunden von Rolls-Royce nicht darauf anlegen: Die Kraft des Motors reicht aus, um die gut 2,4 Tonnen schwere Limousine in gerade einmal 4,9 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Wie bei Rolls-Royce üblich, wird die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 250 km/h limitiert.
Das Art Déco wurde von Theater, Glamour und Aufbruchstimmung geprägt. Die Arbeiten an einer zeitgenössischen Interpretation dieser klassischen Thematik stellten, so die Briten, für jeden im Bespoke-Designteam einen enormen Gewinn dar. Ähnlich wie bei den Kunsthandwerkern der als „High Art Déco“ bezeichneten Strömung werden in jedem Fahrzeug, das in Goodwood das Rolls-Royce Werk verlässt, nur die erlesensten Materialien verwendet und sorgfältig von Hand verarbeitet.
Aus edlem Kaschmir, kombiniert mit feinstem Leder, entsteht ein Ambiente, in dem sich Fahrer und Passagiere wohlfühlen und entspannen können. Speziell beschaffte Holzfurniere, ausgewählt nach Dichte und Porosität, verziert Rolls-Royce mit Perlmutt- und Silbereinlagen. In Form und Struktur erinnern die Einlagen damit an die damals so weit verbreiteten Möbelarbeiten der „Art Déco“-Periode.
Im Design des frühen 20. Jahrhunderts diente Rolls-Rolls als Inspiration für die führenden Designer des Art Déco außerhalb der Automobilsparte. Die beflügelte Kühlergrillfigur „Spirit of Ecstasy, die seit 101 Jahren den Kühler jedes Rolls-Royce ziert, beeinflusste zum Beispiel Marcel Bouraines Papillon. Die 1928 erschaffene Figur aus Glas avancierte mit ihren fließenden Linien und den ausgebreiteten Flügeln zu einem der dekorativsten Elemente jener Ära.