Das goldene Zeitalter des Picknickens lag in den 1920er-Jahren. Wer es Anfang des 21. Jahrhunderts vermisst, findet Trost bei Rolls-Royce. Alex Innes, Designer der Individual-Abteilung von Rolls-Royce, war jedenfalls von dem Projekt sehr angetan und legte sich für die Entwicklung eines maßgeschneiderten Picknick-Sets für die britischen Nobelkarossen richtig ins Zeug.
© Foto: Speed Heads
Hintergrund: Die Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als Nahrungsaufnahme für Automobil-Besatzungen unterwegs noch ein Ereignis war, kein notwendiges Fast-Food-Übel. Picknicks waren ein Event von gesellschaftlich hochstehender Bedeutung, und auf diese ambitionierte Ebene wollte Rolls Royce seine Kunden jetzt zurückbegleiten.
Zuerst präsentierte Rolls Royce ein maßgeschneidertes Picknick-Set für das Drophead Coupé. Schauplatz: Der Concours d’Elegance Villa d’Este am Comer See im April 2010. Die Entwicklung des Sets begann Anfang 2009 und es folgten sechs Monate und 1.500 Stunden intensiver Arbeit an einem Vier-Personen-Set.
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Die edlen Zutaten des Picknick-Sets: Eingeöltes Teak-Holz, dazu feinstes Sattel-Leder aus Deutschland, poliertes Aluminium und Edelstahl. Wenn man das Set öffnet, entfalten sich indische Rosenholz-Tische. Als cleveres Detail erweisen sich winzige Magneten in den Tabletts, die das Besteck dort halten, wo es hingehört.
Holz und Leder lassen sich dem eigenen Rolls-Royce anpassen. Das gilt ebenfalls für die Farbe des Leders, das auf Wunsch sogar dem Ton eines Koffersets von Rolls-Royce gleicht - eine Ausstattung, die ebenfalls von der Individual-Abteilung entwickelt wurde. Alles entsteht im Goodwood-Werk von Rolls Royce, lediglich Metallarbeit und einige Inhalte des Sets stammen von ausgewählten Zulieferern.
Bei der Auswahl des ersten Modells, für das ein Picknick-Set entwickelt wurde, lag Rolls-Royce übrigens falsch: Nicht der Besitzer eines Drophead Coupés, sondern der stolze Fahrer einer Phantom Limousine gab die erste Bestellung für das kulinarische Event-Set auf.