Saab treibt seine Neuproduktoffensive als unabhängiges Unternehmen munter voran und präsentiert den bereits mit Spannung erwarteten Saab 9-5 SportCombi, der auf dem Genfer Automobilsalon (03.03.2011 - 13.03.2011) seine Weltpremiere feiert. So vereint der neue Kombi sportliche Eleganz mit Fahrspaß, Vielseitigkeit und dem gewissen Plus an Raum. Viele Fotos gibt es noch nicht, aber das interessante Heck wurde bereits enthüllt, während man die Front und das Cockpit von der Limousine übernahm. Erste Auslieferungen an Kunden sind für September 2011 geplant.
© Foto: Saab
Design: Die markante Alternative unter den Premium-Kombis
Der SportCombi besitzt die gleiche ausdrucksstarke, vom Saab Aero X inspirierte Optik wie die Limousine. Den Kühlergrill - flankiert von den charakteristischen Ice-Block-Scheinwerfern - zogen die Macher tief herunter. Die Fensterfronten ziehen sich derweil wie ein geschlossenes Band um das gesamte Fahrzeug. Zum Cockpit-Look des Saab 9-5 SportCombi tragen ebenfalls die dunklen A- und B- Säulen entscheidend bei.
Eine weit hinausgezogene, abfallende Dachlinie mündet in einem steil abfallenden Heck mit einer geschwungenen Fensterverglasung. Zusammen mit der Gestaltung der Frontpartie erhält der SportCombi dadurch seine ganz eigene Identität. Die dynamische, lang gezogene Dachlinie setzt sich im tief angesetzten Heckspoiler fort, den die Macher in die Oberkante der Heckklappe integrierten.
Zur Unterstreichung des sportlichen Charakters ist die Heckklappe leicht nach vorne geneigt und wird in der gesamten Breite von einer Lichtleiste im Eisblock-Design dominiert, die an den Seiten in die Heckleuchten-Cluster mündet. Dieses relativ neue Saab-Designthema war erstmals bei der Saab 9-5 Limousine und dem Saab 9-4X Crossover zu sehen. Die serienmäßige, extrem schmale Dachreling hat keinerlei negativen Einfluss auf die anmutige Formgebung.
Transportraum: Dynamisch und funktional
Die tief angesetzte, komplett mit Teppich ausgekleidete Ladefläche ist auf optimale Raumausnutzung und einfache Beladung ausgelegt. Die Rücksitzlehne lässt sich im Verhältnis 60/40 nahezu komplett eben umklappen. Auch die Isolierung des hinteren Fahrzeugbereiches gegen Schall, Vibrationen und Resonanzen erhielt viel Aufmerksamkeit, so dass die Insassen einen Komfort ähnlich dem in der Limousine genießen können.
Bei umgeklappter Rückenlehne verlängert sich der Laderaum auf 1,962 Meter und bietet eine anpassbare Zuladekapazität von bis zu 1.600 Litern (527 Liter bei aufrechter Rücksitzlehne). Auch die Seitenwände sind komplett eben und senkrecht. Dadurch entsteht ein glattwandiger, offener Raum ohne hinderliche Ecken oder Radkästen. Fächer in den Seitenwänden bieten Platz zum Aufbewahren kleiner Gegenstände.
Vier Befestigungsösen und eine 12-Volt-Steckdose sind ebenfalls serienmäßig. Eine U-förmige, entlang der Außenwände verlaufende Schiene im Boden erlaubt ein flexibles, bedarfsgerechtes Aufteilen des Gepäckraumes. Wie bei der 9-5 Limousine geschieht dies mit Hilfe eines Teleskop-Trenngitters, so dass sich Gegenstände unterschiedlicher Größe voneinander getrennt und gegen Verrutschen gesichert transportieren lassen.
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Am Boden fällt der für Saab typische Griff in Form eines Flugzeuges auf, mit dem man den Boden abschnittweise aufklappen kann. Durch zweimaliges Umklappen kommt bei Fahrzeugen, die mit einem Reifenreparatur-Kit anstelle eines Mini-Ersatzrades ausgestattet sind, ein zusätzliches Aufbewahrungsfach zum Vorschein. Ein ausziehbarer Stützarm rastet in den aufgeklappten Boden ein und hält ihn sicher in Position. So entsteht eine flexible Alternative, wenn man nicht den gesamten Gepäckraum nutzen möchte.
Die Unterseite des Bodens verfügt über zwei Aufnahmen zur platzsparenden Aufbewahrung des U-Rail-Trenngitters. Zusätzlich sind hier Haken angebracht, an denen sich sicher Einkaufstaschen befestigen lassen. Optional ist eine passende Auflage erhältlich, mit der die Aussparung im Boden zum wasserdichten Aufbewahrungsfach für Sportausrüstung, Outdoor-Bekleidung oder schmutziges Schuhwerk wird.
In der Ausführung mit Mini-Ersatzrad entsteht durch die dazugehörende Abdeckplatte ein 65 mm hoher Raum unter dem eigentlichen Gepäckraumboden, der sich zur Aufbewahrung flacher oder kleinerer Gegenstände eignet.
Durchdachte Heckklappe: Das Plus an Komfort
Auf Wunsch lässt sich die Heckklappe elektrisch - auch per Komfortbedienung - öffnen und schließen. Dies geschieht entweder per Drehknopf an der Fahrertür oder mit Hilfe einer Taste am Schlüsselanhänger. Ein Touchpad auf der Außenseite der Klappe oberhalb des Kennzeichens und eine Taste auf der Innenseite lösen ebenfalls den Servo-Mechanismus aus.
Die Heckklappe ist außerdem so programmierbar, dass sie sich nicht mit vollem Öffnungswinkel, sondern nur teilweise öffnet, zum Beispiel bei eingeschränkter Deckenhöhe in einer Garage. Wie weit sich die Klappe öffnet, wird mit dem Drehknopf eingestellt, der gleichzeitig die Servofunktion abschalten kann.
Das Be- und Entladen gestaltet die niedrige Ladekante von gerade einmal 64,8 Zentimetern einfacher. Unterkante und Gepäckraumboden sind auf einer Höhe, was das Hineinschieben schwerer Gegenstände erleichtert. Eine Leuchte auf der Innenseite der Heckklappe sowie kleinere Lampen an den Seitenwänden sorgen auch bei Dunkelheit für ausgezeichnete Lichtverhältnisse im Gepäckraum.
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Die mit nur einer Hand ausziehbare Gepäckraumabdeckung schützt vor neugierigen Blicken und wird in Ösen in den Seitenwänden unmittelbar hinter der Rücksitzbank eingesetzt. Die Arretierungsstange gleitet in Schienen auf den Innenseiten der D-Säulen nach oben und vereinfacht so den Zugang zum Gepäckraum.
Antrieb: Mit Turbo-Power auf die Straße
Das Antriebsportfolio des neuen Saab 9-5 SportCombi umfasst ausschließlich Turbo-Aggregate mit Sechsgang-Getrieben und dürfte mit dem der 9-5 Limousine identisch sein. Als Ergänzung ist der SportCombi auf Wunsch mit dem XWD-Allradantriebssystem ausgestattet, das etliche fortschrittliche Leistungsmerkmale aufweist.
Stimmt das Motorenangebot des Kombis mit der Limousine überein, kommt als Spitzenaggregat der 2.8 V6 Turbo zum Einsatz. Das Triebwerk bietet 300 PS sowie ein beachtliches Drehmoment von 400 Newtonmetern zwischen 2.000 und 5.000 Touren und wird ausschließlich in Verbindung mit dem XWD-Allradantrieb geliefert. Mit dieser Power darf sich der Fahrer des Kombis auf eine satte Durchzugskraft freuen.
In der Basisversion sorgt ein kleiner 1.6-Liter-Benziner mit 180 PS und einem Drehmoment von 230 Nm zwischen 2.200 und 5.500 Touren für den Vortrieb. Die Overboost-Funktion bringt den Motor bei Vollgas für bis zu fünf Sekunden sogar auf 266 Nm.
Der Zweiliter-Turbo bietet noch mehr Leistung und ist als Benzin- und BioPower-Aggregat erhältlich. Letzteres läuft mit Benzin und E85 (85 Prozent Bioethanol, 15 Prozent Benzin) in jeglichem Mischungsverhältnis. Die Antriebseinheit liefert in beiden Varianten 220 PS und ab 2.500 Runden ein sattes Drehmoment von 350 Nm.
Die turboaufgeladenen Diesel-Aggregate bieten sogar im niedrigen Drehzahlbereich ein herausragendes Ansprechverhalten. Zum Einstieg gibt es den 2.0 TiD mit einer einr Höchstleistung von 160 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm.
Der stärkere Zweistufen-Turbodiesel, es ist der 2.0 TTiD, liefert 190 PS und 400 Nm Drehmoment bei nur 1.750 Touren. Das sequentielle Zwei-Stufensystem verwendet zwei Turbolader in unterschiedlicher Größe, die den Abgasstrom zwischen den beiden Turbinen regeln. Bei niedrigen Drehzahlen steigert der kleine Turbolader den Druck unabhängig von der Motorlast. Bei mittleren Drehzahlen und höheren Lasten liefern sowohl der kleine als auch der große Turbolader den Ladedruck, während bei hoher Drehzahl und Last nur der große Turbolader arbeitet. Vorteil: ein hohes und sofort verfügbares Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen - über den kleinen Turbo - und ein starkes Drehmoment bei höheren Drehzahlen, wenn der große Turbo arbeitet.
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Innovative Fahrwerkstechnologien ermöglichen ein sportlich-agiles Fahrverhalten, wie zum Beispiel durch die adaptive Fahrwerksregulierung „Saab DriveSense“ mit individuellen Einstellungsmöglichkeiten und Echtzeit-Dämpferkontrolle. Zusätzlich erhältlich sind das adaptive Bi-Xenon-Licht „Smart Beam“, ein adaptiver Geschwindigkeitsregler, „Keyless Entry“ (Öffnen und Starten ohne Schlüssel), ein Dreizonen-Klimasystem und das Head-up-Display, das Informationen im Stil eines Kampfflugzeuges an die Windschutzscheibe projiziert.
Luxuriöses Interieur mit fahrerzentriertem Cockpit
Die einfachen Formen der Innenraumarchitektur spiegeln die Klarheit des Exterieurs wider. Für Saab typisch ist das fahrerzentrierte Cockpit. Die tiefe Mittelkonsole neigt sich bogenförmig in einem flachen Winkel zum Fahrer hin und geht in die Instrumententafel über, deren oberer Abschluss die geschickt integrierte Belüftungszone bildet. Zu den weit zurückversetzten Hauptanzeigen gehört ein Tachometer in Form eines Höhenmessers - übernommen aus dem Aero X Concept und als Reminiszenz an das Luftfahrterbe von Saab.
Die Instrumente für den Fahrer, inklusive des Head-up-Displays „Pilot HUD“ in der Windschutzscheibe, weisen überwiegend die Saab-typische grüne Illumination auf und vermitteln eine frische, räumliche Darstellung. Bei der Gangschaltung zwischen den Vordersitzen bleibt die Zündung, die jetzt per Start/Stopp-Knopf betätigt wird. Darüber hinaus gibt es eine Drei-Zonen-Klimatisierung und einen Parkpiloten.
An Infotainment-Optionen umfasst die Auswahl unter anderem eine hochwertige Surround-Sound-Audioanlage von Harman Kardon ebenso wie ein Navigationssystem mit einem 8 Zoll großen Touchscreen-Monitor samt Hard Disk, die Speicherplatz für Straßenkarten und weitere 10 GB für Musikdateien bereithält. Die große Mittelkonsole bietet viel Stauraum sowie einen USB-, einen AUX- und einen 12-Volt-Anschluss für tragbare elektronische Geräte.
Die Fondpassagiere besitzen einen eigenen Audio-Zugang und können sich außerdem DVDs anschauen. Die Anschlüsse und Lautstärkeregler befinden sich am hinteren Auslauf der Mittelkonsole; ausklappbare Bildschirme brachte Saab an der Rückseite der Vordersitze an. Zum unbeschwerten Hörgenuss stehen Kopfhörer mit und ohne Kabel zur Verfügung. Zusätzlich zur Zweizonen-Klimatisierung für Fahrer und Beifahrer ist auch der Fond mit Doppelbelüftung und unabhängiger Temperatur-Wahlmöglichkeit ausgestattet.
Moman
22.01.2011
Gefällt mir seht gut, leider wird er Saab auch nicht retten können.
VirusM54B30
22.01.2011
Das Saab Design ist zu extra-vagant um große Verkäuferzahlen zu erzielen ... Dazu die GM Technik
Moman
23.01.2011
Die Front find ich noch ziemlich konservativ, dass Heck hingegen ist es nicht. Der alte war schon deutlich gediegneren und gefiel mir auch besser. Bald ist es ja BMW Technik. Große Verkaufszahlen müssen es ja nicht mal sein, aber seit dem neuen 9-5 sind diese ja nochmal weiter Eingebrochen.