Der Trend zu Autos mit Diesel-Motoren wird auch in den Vereinigten Staaten immer stärker. Audi will diesen Kurs weiter unterstützen und geht dafür in die Offensive. Ende 2008 kommt der Q7 3.0 TDI mit Bluetec-Technologie in den USA auf den Markt. Sein Motor ist so emissionsarm, dass er auch die schärfsten Grenzwerte einhält. Die Marke mit den vier Ringen startet damit in den Vereinigten Staaten ihre Diesel-Offensive. Weitere Modelle folgen sukzessive.
© Foto: Speed Heads
In Europa befinden sich Autos mit Dieselmotoren seit Jahren auf einem unaufhaltsamen Vormarsch. In Deutschland beispielsweise betrug der Anteil an den Neuzulassungen im Oktober 2006 über 45 Prozent. Moderne Diesel sind stark, schnell, effizient, komfortabel und zuverlässig. Auch in den USA hat der Markt begonnen, Fahrt aufzunehmen. 2006 erreichten die Pkw und Light Trucks mit Dieselantrieb etwa 3,5 Prozent Anteil, und diese Quote wird - allen Prognosen zufolge - weiter steigen.
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Ein zentrales Kriterium, das für alle Pkw-Motoren in den USA gilt, ist die strenge Abgasgesetzgebung. Die Norm mit der Bezeichnung US Tier II BIN 8, die in 45 der 50 Bundesstaaten gilt, begrenzt den Ausstoß an Stickoxiden (NOx) auf 0,20 Gramm pro Meile und die Partikelemissionen auf 0,02 g/mile. Die Norm LEVII, gültig in Kalifornien und einer Reihe Staaten im Nordosten, ist noch deutlich strenger. Sie limitiert die Stickoxide auf 0,07 g/mile und die Partikel auf 0,01 g/mile.
Mit den Abgasreinigungstechniken, wie sie von der in Europa geltenden Euro-4-Norm verlangt werden, ist die LEVII nicht einzuhalten. Audi entwickelte deshalb zusammen mit Volkswagen und DaimlerChrysler eine neuartige Technologie namens Bluetec, die für extrem saubere Dieselmotoren steht.
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Das Herz der Bluetec-Technologie stellt ein eigener Katalysator mit dem Kürzel SCR (Selective Catalytic Reduction) dar, der dem Oxi-Kat und dem Partikelfilter nachgeschaltet ist. Die zweite Systemkomponente besteht aus einem Zusatztank, der eine wässrige Kohlensäurediamidlösung birgt. Die Lösung, welche die Bezeichnung „AdBlue“ trägt, wird in geringen Dosen in die Abgasanlage eingespritzt. Im heißen Abgas zerfällt sie zu Ammoniak, das die Stickoxide in Stickstoff und Wasser aufspaltet.
Das „AdBlue“-Reduktionsmittel wird von der Werkstatt bei jedem Service routinemäßig nachgefüllt, ohne dass sich der Kunde darum kümmern muss. Audi gewährleistet eine sichere Reichweite zwischen zwei Serviceintervallen. „AdBlue“ ist zudem biologisch abbaubar. Die Wirksamkeit des Systems bleibt, so Audi, über die Lebenszeit des Fahrzeugs sicher erhalten.
Der Trend zum Dieselmotor, der sich in den USA abzuzeichnen beginnt, spielt vor dem Hintergrund verschiedener Entwicklungen. Die Energiepreise sind stark gestiegen, damit wächst in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für den ökonomischen Umgang mit den Ressourcen. Die Infrastruktur der Tankstellen für Pkw-Diesel steigt ebenfalls, und mit ihr verbessert sich das Angebot an schwefelarmem Dieselkraftstoff (mit weniger als 50 ppm Schwefel), der für die Bluetec-Technologie und den Partikelfilter eine Grundvoraussetzung darstellt.