Viele Hersteller bissen sich bereits die Zähne an einem Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife aus dem Jahr 2011 aus: Doch der neue Seat Leon Cupra 280 brach nicht nur den Rekord für frontangetriebene Serienfahrzeuge, sondern unterbot zugleich eine magische Marke. Nun bestätigt, flog der serienmäßige Seat Leon Cupra 280 mit Performance-Pack in nur 7:58,4 Minuten Ende 2013 über die 20,832 Kilometer lange Nordschleife, die als schwierigste Rennstrecke der Welt und global als Benchmark gilt. Eine Zeit von unter 8 Minuten war vor wenigen Jahren allein Hochleistungssportwagen mit deutlich höherer Leistung vorbehalten.
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Lange hielt der Rekord des Renault Mégane RS Trophy, der am 17.06.2011 mit einer nach wie vor beeindruckenden Zeit von 8:07,97 Minuten die Runde meisterte. Dass der Seat Leon Cupra 280 nochmals rund 10 Sekunden schneller ist, unterstreicht die Fähigkeiten des spanischen Heißblutes nochmals deutlich. Am Steuer saß kein Geringerer als der Spanier Jordi Gené, der für Seat von 2003 bis 2010 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC startete sowie das Entwicklungs- und Abstimmungsprogramm für den Leon Cupra auf dem Nürburgring begleitete.
Das 2,0 Liter große TSI-Triebwerk des Seat Leon Cupra 280 leistet 280 PS und ein maximales Drehmoment von 350 Nm über den weiten Bereich von 1.750 bis 5.600 U/min, um in jeder Situation einen kraftvollen Durchzug zu bieten. Der Leon Cupra 280 mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe (DSG) katapultiert sich in nur 5,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100, beim Handschaltgetriebe sind es 5,8 Sekunden. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ist da selbstverständlich reine Formsache.
Die Rekordzeit fuhr der Seat Leon Cupra 280 mit Handschaltung und Performance-Pack, das voraussichtlich ab Sommer 2014 erhältlich sein wird und eine Hochleistungs-Bremsanlage von Brembo sowie 19 Zoll große Leichtmetallräder in einem speziellen Design umfasst. Zu diesem Zeitpunkt steht auch der neue Sportreifen „Michelin Pilot Sport Cup 2“ als Zubehör zur Verfügung.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug während der Rekordfahrt 155 Km/h. Als Spitzentempo erreichte Jordi Gené im Bereich „Tiergarten“ 242 km/h. Die Strecke war trocken, die Lufttemperatur lag bei 10 Grad Celsius, die Asphalttemperatur betrug 8 Grad.
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Bereits bei der Entwicklung des neuen Topmodells der Leon-Familie spielte die Nordschleife eine wesentliche Rolle. So wurde während der rund 90 Tage dauernden und über 450 Runden mit 9.000 Rennstrecken-Kilometern führenden Abstimmungsarbeit auf der Eifel-Strecke der Modus „Cupra“ im „Drive Profile“ für die Anforderungen der Strecke optimiert.
Im „Cupra“-Fahrprogramm legte Seat die Gasannahme besonders sensibel aus, während das optionale DSG-Getriebe im sportlichsten Schaltmodus arbeitet und der Soundaktor den vollen Klang des Turbomotors zusätzlich unterstützt. Die Fahrwerksregelung DCC, die Progressivlenkung und die Vorderachs-Differentialsperre arbeiten im jeweils sportlichsten Bereich. Der Sport-Modus des ESP-Systems erlaubt ferner größere Gierwinkel und lässt sich sogar ganz abschalten.
Mit seiner Rekordzeit stieß der Seat Leon Cupra in das Feld weitaus stärkerer Sportwagen mit Heckantrieb vor. Damit beweist der Spanier seine Kompetenz als das ultimative Frontantriebs-Konzept. Wesentlichen Anteil daran haben die innovative Vorderachs-Differentialsperre, die Traktion und Fahrdynamik entscheidend verbessert. Das System arbeitet mit Lamellenpaketen, die hydraulisch betätigt und elektronisch gesteuert werden. Die Differentialsperre ist in alle Fahrdynamiksysteme wie ESP integriert und verbessert nicht nur die Traktion, sondern unterbindet ebenso das Beschleunigungs-Untersteuern.
Doch der Seat Leon Cupra kann auch anders: Ein Knopfdruck in den Modus „Komfort“ des „Cupra Drive Profiles“ genügt, um den Spanier von einem kompetenten Sportler in ein entspanntes Langstreckenfahrzeug zu verwandeln; denn in dieser Stellung beherrscht das DCC-Fahrwerk ebenfalls den konditionserhaltenden Fahrkomfort.