Mit seinem Concept Car „Tension“ zeigt AC Schnitzer die Verkörperung des Begriffs „Spannung“ in einem Automobil. Ob emotionale, physikalische oder mechanische Spannung, all das vereint der Tension auf Basis des 507 PS starken BMW M6, der im ersten Schritt der Entwicklungen leistungsgesteigert wurde. Die Optimierung des gesamten Motormanagements und der Verbau einer neuen Fächerkrümmer-Auspuffanlage mit Spezial-Katalysator, Sportnachschalldämpfern inklusive verchromten Auspuffendblenden in rechts/links Kombination im "Sports Trim Design", verhelfen dem Tension zu sagenhaften 406 kW / 552 PS.
© Foto: Speed Heads
Noch imposanter als die reine Motorleistung ist das maximale Drehmoment von 540 Nm bei 6.200 U/min, das den Fahrer in die Sitze drückt und den Tension explosionsartig in nur 4,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h katapultiert. Durch die Vmax-Aufhebung endet der Beschleunigungsschub erst bei 325 km/h. Es versteht sich von selbst, dass enorme Kräfte notwendig sind, um den Tension zurück in den Stand zu manövrieren. Um gute Verzögerungswerte zu realisieren, war die Entwicklung einer Hochleistungsbremsanlage notwendig. Diese packt an der Vorderachse als 8-Kolben-Festsattel mit gelochten, belüfteten Bremsscheiben in 374 mm Durchmesser und mit 36 mm starken Bremsscheiben erbarmungslos zu. An der Hinterachse kommt ein 4-Kolben-Festsattel in Verbindung mit den Serien-Bremsscheiben zum Einsatz.
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Ob Beschleunigung oder Verzögerung, die Räder stehen permanent unter Volllast. Um dem Sicherheitsaspekt gerecht zu werden, entwickelten die Macher neue Felgen. Entstanden ist das "Forged Wheel", eine Leichtbau-Schmiedefelge mit Bi-Colour-Finish, d. h. sie weist eine teils polierte, teils lackierte Oberfläche auf. Das „Forged Wheel“ realisiert die Reduktion des Gewichts bei gleichzeitig möglichst großen Raddurchmessern und -breiten. Der Tension wurde rundum mit Felgen der Größe 10,0J x 20" ausgestattet. Die Einpresstiefen mit -12 an der Vorderachse und -2 an der Hinterachse lassen Reifengrößen der Dimension 285/30 ZR 20 zu. Das Gewicht der Vorderachsfelge beträgt ca. 10 kg und das Pendant der Hinterachsfelge 10,8 kg.
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Im Motorsport entscheidet das richtige Set Up oft über Sieg oder Platzierung. AC Schnitzer legte darüber hinaus besonders großen Wert auf die optimale Fahrwerksabstimmung. Beim Tension wurde die Fahrdynamik durch die Einzelentwicklung eines verstellbaren Rennsportfahrwerks maßgeblich gesteigert. Neben einer Tieferlegung von 30 mm, gegenüber dem Serienbruder M6, modifizierten die Ingenieure die Federdämpferraten hinsichtlich Sportlichkeit. Um der seitlichen Rollbewegung entgegenzuwirken, montierte man Stabilisatorsätze an Vorder- und Hinterachse. Weiteres Fahrwerkshighlight ist die eigens entwickelte Federbeinbrücke als Aluminium-Carbon-Kombination, welche optimal Verwindungen im Vorderwagen entgegenwirkt.
Der Karosserieumbau des Tensions wurde konsequent auf die Optimierung der Aerodynamik ausgelegt. Weiterer Entwicklungsschwerpunkt war darüber hinaus die Verbesserung der Zu- und Abluftsituation des Triebwerks sowie der Bremsanlage. Die neu gestaltete Motorhaube des AC Schnitzer Tensions lässt schon auf den ersten Blick durch ihren markanten Power-Dom und den großen Luftauslass erahnen, dass sich hinter ihr ein besonders kraftvolles Triebwerk verbirgt, welches vor allem unter Volllast möglichst viel Kühlluftdurchfluss benötigt. Ebenfalls eine vollständige Neuentwicklung ist die Frontschürze, die den Tension noch tiefer erscheinen lässt und die Abtriebswerte an der Vorderachse bei hohem Tempo steigert. Ihr großer Lufteinlass sorgt für zusätzliche Kühlung des Motors sowie der vorderen Bremsen und verleiht dem Tension einen unverwechselbaren Gesichtsausdruck. Um der Entlüftung des V10-Triebwerks weitergehend Rechnung zu tragen, wurden auch in den vorderen Kotflügeln große Luftauslass-Öffnungen integriert, die mit ihren drei Chromrippen und den Blinkern in Diodentechnik an die Kiemen eines Hais erinnern.
© Foto: Speed Heads
Nicht nur im vorderen Fahrzeugbereich ist beim Tension ein ausreichender Luftaustausch erforderlich, um das volle Potential entfalten zu können. Dieses Prinzip gilt selbstverständlich auch für das Heck. Entsprechend arbeitete AC Schnitzer in die markanten Seitenschweller Luftschächte zu den hinteren Bremsen ein. Die Seitenschweller, die den Tension gleichzeitig gestreckter erscheinen lassen, bilden den homogenen Übergang zum monströsen Heck. Die Heckschürze beheimatet, neben der vollständig aus Edelstahl gefertigten Doppel-Auspuffanlage, eine Unterflurflügel-Konstruktion mit Diffusor.
Je nach Bedarf hat der Fahrer des AC Schnitzer Tensions die Möglichkeit, die Aerodynamik des Fahrzeugs aktiv zu verändern. Dies ermöglichen u. a. zwei gegeneinander austauschbare Diffusoren aus Carbon, die den unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich der Abtriebswerte auf einer Rennstrecke oder beim Fahren auf einer Landstraße gerecht werden. Durch eine Schnellverschlussarretierung aus Aluminium ist diese Umrüstung ohne Aufwand vom Fahrer vorzunehmen. Da der jeweils nicht benötigte Diffusor in einer speziellen Halterung im Kofferraum "mitfährt", kann die Umrüstung spontan erfolgen. Gleiches gilt für den Heckflügel des Tensions. Dieser wurde ebenfalls als mobile Option für die Rennstrecke konzipiert und findet seinen Platz entweder im Kofferraum oder über Schnellverschlüsse auf der eigens neu konstruierten Kofferraumklappe .
© Foto: Speed Heads
Die Kofferraumklappe des Tension ist auch ohne Heckflügel ein echter Hingucker. Im Gegensatz zum Serienpendant kommt sie ohne integrierten Heckspoiler aus, so dass die Linienführung des Fahrzeughecks deutlich homogener erscheint. Vervollständigt wird das Karosseriekonzept, das den Tension auf jeder Seite um 25 mm breiter werden lässt, durch Sportspiegel sowie eine extravagante Zwei-Farben-Lackierung in Magic Orange Metallic und Carbon Grey.
Der Innenraum des AC Schnitzer Tensions ist eine Kombination aus Einzelanfertigungen und Entwicklungen des AC Schnitzer-Programms, welche für viele BMW-Modelle lieferbar sind. Rennschalensitze in Leder mit AC Schnitzer-Schriftzug sowie die Carbon-Innenausstattung in Magic Orange fertigten die Macher extra für das Konzeptfahrzeug an. Weiterhin verbauten die Macher ein 3-Speichen-Airbag-Sportlenkrad in Leder. Die Armauflagen in den Türen sowie auf der Mittelkonsole gestaltete man - passend zur Lackierung - in Magic Orange-farbigem Leder. Velours-Fußmatten mit gesticktem Tension-Logo runden das Interieur ab. Die eingesetzten Aluminium-Accessoires, bestehend aus Pedalerie, Fußstütze, Handbremsgriff und ein Cover für den Controller des "i-Drive Systems", sind hingegen fester Bestandteil des AC Schnitzer-Programms.
Der AC Schnitzer Tension wurde als Technologieträger entwickelt. Dieses Concept Car würde ca. 260.000 EUR kosten. Eine Serienproduktion ist leider nicht geplant.