Volvo-Tuner MR Sweden Motorsport stellt sich die Frage: „Sparen oder Fahrvergnügen - ein Widerspruch?“ Nicht unbedingt. Zwar verlangen leistungsstarke Motoren meist reichlich Kraftstoff, doch steht nirgends geschrieben, dass die Mahlzeit immer aus teurem Superplus bestehen muss. Man kann die Maschine schließlich auch mit Flüssiggas betreiben und sogar richtig hochtunen, so dass der Volvo V70 T5 mühelos 265 km/h schnell ist. Der aktuelle Literpreis für Flüssiggas beträgt rund 61,5 Cent - weniger als die Hälfte dessen, was für Superplus zu entrichten ist.
© Foto: Speed Heads
Bevor man jetzt einen Luftsprung macht, sollte man berücksichtigen, dass der Motor rund 10 Prozent mehr Gas als Benzin verbraucht. Anstelle von 10 Litern Superplus werden somit 11 Liter Flüssiggas verbrannt. Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten für den Einbau der Gasanlage. Sie liegen ungefähr - abhängig von Lieferant und Werkstatt - bei 3.000 Euro. Nach der bekannten Formel „Pi mal Daumen“ rechnet sich der Umbau auf Gasantrieb ab ca. 50.000 Kilometern Fahrleistung.
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Vielfahrer können ein erkleckliches Sümmchen sparen und dieses dann für schöne Dinge ausgeben, wie z. B. für eine Kraftkur des Motors. Als Basisfahrzeug stand MR Sweden Motorsport ein Volvo V70 T5 zur Verfügung. Der Schweden-Kombi ist mit 250 PS bereits serienmäßig ordentlich motorisiert, aber auch kein Kostverächter. Deswegen ließ sein Besitzer zunächst eine Gasanlage einbauen. Den 70-Liter Gastank brachte man in der Reserveradmulde unter. Hinten rechts im Kotflügel befindet sich der Tankstutzen.
Da von Anfang an geplant war, die Motorleistung zu steigern, montierte der Volvo-Tuner zwei Verdampfer zur Gemischaufbereitung, spezielle Zündkerzen, einen Sportluftfilter sowie einen Sportauspuff aus Edelstahl. Danach programmierten die Macher die Motorelektronik um. Das Ergebnis ermöglicht eine ordentliche Portion Fahrspaß: Anstelle der serienmäßigen 250 PS und 330 Nm stehen nunmehr 300 PS und 408 Nm zur Verfügung. Dazu gesellen sich noch ein in der Härte einstellbares Gewindefahrwerk sowie dreiteilige 18-Zöller, die man mit 225/40er-Reifen bestückte.
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Mit dieser Kombination aus Durchzugsvermögen und sportlich-hartem Fahrwerk wird der gasangetriebene Volvo auf der Landstraße zum Kurvenräuber. Da immer genügend Drehmoment vorhanden ist, lässt sich der Wagen schaltfaul fahren. Bei Bedarf ist aber auch jederzeit ein zorniger Antritt möglich. Dazu kommen dann höchst erfreuliche Töne aus dem edelstählernen Sportauspuff.
Auf der Autobahn hinterlässt der V70 den Eindruck einer Lokomotive. Den Standardspurt aus dem Stand auf Tempo 100 gibt MW Sweden Motorsport mit 6,5 Sekunden an. Ein Überholvorgang im vierten Gang von 80 km/h auf 180 km/h dauert 19,9 Sekunden. Im fünften Gang wird bei 265 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht.
Um die Optik zu verfeinern, spendierte der Lübecker Tuner dem Volvo V70 einen Dachflügel mit integrierter Bremsleuchte. Ein digitales Ölthermometer stand ebenfalls auf dem Wunschzettel des Besitzers. Im Innenraum verbaute man zuletzt noch einen Dekorsatz in Pianolack.