Noch vor dem Porsche 911 Turbo stellte der BMW 2002 turbo im Jahr 1973 das erste in Serie hergestellte deutsche Auto mit Abgasturbolader dar. Diese Heckschleuder galt als Biest, war leicht, stark motorisiert und so manchem schweren Supersportwagen jener Zeit überlegen. Diese Werte gilt es, zu pflegen: Sportec nahm das BMW 1er M Coupé unter seine Fittiche und feilte ambitioniert an der Performance, um den puren Fahrspaß mit 420 PS aufleben zu lassen.
© Foto: Sportec
Die Erhöhung der Motorleistung stand ganz oben auf der Liste. Das Ergebnis: 420 PS und 650 Nm Drehmoment. Entgegen dem Serienmodell mit 340 PS und 450 Nm erfolgt der Gangwechsel in Millisekunden mittels des Doppelkupplungsgetriebes aus dem BMW M3, das ferner eine kürzere Gesamtübersetzung aufweist.
Die Performance-Daten der 420-PS-Version gab Sportec leider noch nicht bekannt. Zum Vergleich: In der Serie spurtet das BMW 1er M Coupé mit 340 PS bereits in nur 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Da sollte das Plus von 80 PS und 200 Nm in Verbindung mit Leichtbaumaßnahmen für einen gehörigen Zusatzschub sorgen. Für das Power-Plus verantwortlich zeichnen eine Neuprogrammierung der Motorelektronik des 3,0 Liter großen Biturbo-Reihensechszylinders, ein größerer Ölkühler, eine Downpipe mit 100-Zellen-Metallkatalysator und ein Sportluftfilter.
Nun zu den Leichtbaumaßnahmen: Der Austausch der Dachhaut durch selbige aus Carbon spart 7,2 Kilogramm Gewicht und senkt den Schwerpunk weiter. Ein leichter Carbon-Heckdeckel und Carbon-Sitze schlagen sich um weitere 35 Kilogramm positiv auf der Gewichtsbilanz nieder.
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Die ultraleichten Sportec-Schmiederäder des Typs „SP10 forged“ in 9 x 19 Zoll vorne und 10 x 19 Zoll hinten sowie ein sehr leichtes „Road & Track“-Fahrwerk von Öhlins tragen nochmals mit 30 Kilogramm zur Gewichtsreduzierung bei, wobei diese Ersparnis die effektivste von allen ist. Es ist rotierende und ungefederte Masse, die Experten mit Faktor 5 in der Gewichtsbilanz bewerten. Das soll heißen: 10 Kilogramm an den Felgen gespart, sind gleichzusetzen mit 50 Kilogramm an der Karosserie. Somit ist der Sportec-Einser insgesamt 75 Kilogramm leichter als sein Serienpendant.
Das Fahrwerk von Öhlins mit einer verstellbaren Druck- und Zugstufe soll sehr feinfühlig reagieren und die mangelnde Traktion des Hecktrieblers enorm verbessern. Das Sportec 1er M Coupé lenkt, so die Macher, sehr zackig ein und bleibt auch bei höherem Kurventempo neutral. Begleitet von einem herrlichen Sound, den die Klappenabgasanlage entwickelt, ist das Fahren mit dem kleinen M-Ableger von Sportec die reinste Freude.
Trug der BMW 2002 turbo der BMW 02-Serie damals auf Wunsch auf dem Frontspoiler in Spiegelschrift den Schriftzug „turbo 2002“, lautet dieser beim Sportec BMW 1er M Coupé „3002 turbo“, wobei die ersten beiden Ziffern damals wie heute jeweils den Hubraum angeben.