Wenn etwas überraschend, explosiv und gefährlich ist, spricht man im Fachjargon von einer versteckten Ladung. Gefährlich ist der Sportec SP 800 R auf Basis des Porsche GT2 RS zwar nicht im eigentlichen Sinne, aber überraschend und explosiv allemal. So unauffällig wie sich der Wagen gibt, vermutet man nicht, was er in den Tiefen seines Hecks verborgen hält: bei Sportec satte 800 PS, die einen Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 3,1 Sekunden und eine Top-Speed von atemberaubenden 373 km/h ermöglichen. Sein neuer Name: Sportec SP 800 R.
© Foto: Sportec
Schon serienmäßig mit 620 PS bestückt, ist der aktuelle Porsche 911 GT2 RS der stärkste Straßen-Elfer aller Zeiten. Auf nur 500 Exemplare limitiert, kam der Sportwagen im Herbst 2010 auf den Markt und war sehr schnell ausverkauft. Getreu dem Sportec-Motto „Mehr Sein, als Schein“, gibt sich das Biest des Schweizer Veredelers äußerlich dezent, während unter der Haube das Triebwerk nur darauf wartet, seine gewaltige Kraft auf die Straße zu bringen.
An der Front findet sich gegenüber dem Werkswagen nur eine Frontspoilerlippe als Zugabe und das Heck durfte sich über eine Heckspoilerblattverlängerung freuen - beides selbstverständlich aus Carbon. Die Seitenansicht gibt sich ebenfalls einen dezenten Tick sportiver; denn der Wagen rollt nach der Sportec-Kur auf 20 Zoll großen „Mono7“-Felgen mit Zentralverschluss. Vorne erhalten die 9 x 20 Zoll großen Räder eine Cup-Bereifung im Format 245/30 und die Pendants in 12 x 20 Zoll an der Hinterachse Gummis in der Dimension 315/25.
Der „versteckte“ Teil ist in diesem Fall der wesentlich beeindruckendere Part dieses Super-Sportwagens. Unter dem Heckdeckel tummeln sich neben den 800 PS bei 7.250 U/min noch potente 900 Nm maximales Drehmoment, die den Porsche wie die Druckwelle einer echten versteckten Ladung nach vorne springen lassen. In nackten Zahlen bedeutet dies eine Literleistung von 222,22 PS und ein Leistungsgewicht von gerade einmal 1,71 kg/PS.
Ein Vergleich mit der Serien-Performance: Der Porsche 911 GT2 RS von Sportec ist beim Spurt von 0 auf Tempo 100 mit 3,1 Sekunden 0,4 Sekunden schneller; denn die Serienversion benötigt 3,5 Sekunden. Die Top-Speed steigt sogar von 330 km/h auf 373 km/h. Die für solche Fabelwerte nötigen Modifikationen verstecken sich tief im Motorraum - wo sie nur auf den passenden Zündfunken warten, der sie zum Leben erweckt.
Der 3,6 Liter große Sechszylinder-Boxer mit zwei Turboladern durfte sich für seine Mission im Sportec SP 800 R über einige Upgrades freuen. Dazu gehören unter anderem Hybrid-Turbolader, eine 4-Rohr-Titan-Abgasanlage mit Hochleistungskats, Sportnockenwellen, Sportec-Pleuel mit Speziallegierung, große Ladeluftkühler, eine neu programmierte Motorenelektronik mit eigener Ladedrucksteuerung und eine Sportkupplung, um die brutale Kraft des Motors in Vortrieb umsetzen zu können.
Ein ebenfalls wichtiges Detail stellt das neue Sportfahrwerk von Sportec mit einer damit einhergehenden Tieferlegung von 25 Millimetern dar. Dies sorgt dafür, dass der modifizierte Porsche 911 GT2 RS in allen Lagen mit ausreichend Grip versorgt ist. Zudem wirkt der Sportwagen im Stand noch explosiver als es in der Serie bereits der Fall ist.
Toldi
24.04.2011
Bei Sportec stört mich ein bisschen, dass sie so wenig in Deutschland getestet werden. Selten ist mal einer in der einschlägigen Fachpresse zu Besuch. Haben die Angst oder was ist da los?