Mit dem neuen Spyker C8 Aileron erblickt die ersehnte Serienversion des extravaganten Sportwagens das Licht der Welt, nachdem die Niederländer vor einem Jahr den Prototypen vorstellten, diesen weiter optimierten und im Detail einen Feinschliff verpassten. Von außen besticht der 405 PS starke und 300 km/h schnelle Sportler durch das typisch-extravagante Spyker-Design, doch es handelt sich um ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug.
© Foto: Speed Heads
Design: Vom Propeller zur Turbine
Spykers Erbe in der Luftfahrt ist beim Design unübersehbar, was bereits das Unternehmenslogo mit dem Propeller verdeutlicht. Auch das im Logo zu sehende Motto „Nulla tenaci invia est via“ (lateinisch: Für den Hartnäckigen ist kein Weg unpassierbar) zeigt den Ehrgeiz der niederländischen Manufaktur, die temporär auch Flugzeuge und Motoren für die Luftfahrt baute. Ein Spyker paart moderne und klassische Design-Elemente und stellt gleichzeitig eine Mischung aus Automobil-Design und Flugzeugbau dar.
Ließ Spyker bei seinen Automobilen der Neuzeit in der ersten Generation beim Design mehr den Propeller einfließen, diente bei der nun beginnenden zweiten Generation die Turbine als Inspiration. Auch ein symbolischer Umbruch, der Spyker nun endlich in die profitable Zone führen soll, findet so seine Äußerung.
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Optisch überarbeitete Spyker den C8 Aileron im Detail, um den Sportwagen mit einer geglätteten Optik und klareren Formen in die Zukunft zu schicken. Ins Auge fallen insbesondere die seitlichen Lufteinlässe, die man - wie auch die Dachhutze - in Turbinenform gestaltete und mit einer polierten Aluminium-Umrandung veredelte. Aus aerodynamischen Gründen wurde die Dachlinie noch weiter nach hinten gezogen.
An der Front vergrößerte Spyker - im Vergleich zur ersten Generation des C8 - den Kühlergrill, der an ein Haifisch-Maul erinnert, um das starke Triebwerk mit mehr Kühlluft versorgen zu können. Den aggressiven Look der Front vollenden zwei nunmehr langgezogene LED-Scheinwerfer, die den Karosserielinien nun noch stärker folgen.
Die erste Generation des Spyker C8 besaß noch geteilte Seitenscheiben. Optisch schön anzusehen, aber hinsichtlich der Windgeräusche bei hohen Geschwindigkeiten und dem Wasserabfluss bei Regen nicht ideal. Jetzt verbauen die Holländer nur noch Seitenscheiben aus einem Stück. Werden die Scherentüren geöffnet, versinken die Scheiben automatisch, um den Einstiegskomfort zu steigern.
Am Heck nutzt Spyker für die vier runden Rückleuchten ebenfalls LED-Technologie. Um die Funktionalität zu steigern, modifizierte Spyker den Heckdiffusor gegenüber dem Prototypen deutlich mit dem im Motorsport gesammelten Erfahrungen und setzte unter den Diffusor einen zusätzlichen Spoiler, um für zusätzlichen Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten zu sorgen.
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Die zwei runden Auspuffendrohre verleihen dem Sportwagen derweil ein stimmiges Gesamtbild. Am Heck prangt das Logo von Spyker mit dem Propeller als Hommage an den Flugzeugbau. Der gesamte Auftritt erhält außerdem gekonnt gewählte Aluminium-Applikationen.
Beeindruckender Antrieb und optimiertes Chassis
Im 1,425 Kilogramm schweren Spyker C8 Aileron kommt ein 4,2 Liter großer V8-Motor von Audi in Mittelmotorbauweise zum Einsatz. Das Triebwerk mobilisiert 405 PS und ein maximales Drehmoment von 480 Nm bei 7.200 U/min. Das reicht für den Spurt von 0 auf Tempo 100 in 4,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Die Kraftübertragung an die Hinterräder erfolgt wahlweise über ein 6-Gang-Schaltgetriebe oder eine 6-Gang-Automatik mit Drehmomentwandler.
Das Chassis entwickelte Spyker von Grund auf neu, um eine noch höhere Verwindungssteifigkeit des Alu-Space-Frames zu erreichen und eine neue Aufhängung verbauen zu können. Der in Leichtbauweise entstandene Sportwagen unterscheidet sich von den Modellen der ersten Generation, dem Spyker C8 Laviolette und 8 Spyder, insbesondere durch einen um 15 Zentimeter auf 2,727 Meter gewachsenen Radstand, so dass der Spyker C8 Aileron mehr Fahrkomfort und eine bessere Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten bietet.
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Insgesamt ist der Spyker C8 Aileron nun 4,617 Meter lang, 1,972 Meter breit und 1,270 Meter hoch. Im gleichen Zug verbreiterten die Macher ein wenig die vordere Spurbreite um 15,5 Zentimeter auf 1,625 Meter, um das Handling auch durch diesen Eingriff zu optimieren. Die hintere Achse misst 1,645 Meter. Eine modifiziertes Sportfahrwerk mit verbessertem Layout rundet die Maßnahmen gelungen ab.
Für den Kontakt zum Asphalt sorgen vorne 8,5 x 19 Zoll große Felgen mit Reifen im Format 235/35 und hinten Pendants in 10 x 19 Zoll und 295/30er-Pneus. Einen echten Hingucker stellen die optional 19 Zoll großen Räder im 10-Rotoren-Design dar.
In den Rädern verbirgt sich eine Aluminium-Guss-Bremsanlage mit 350 Millimeter großen Scheiben an der Vorderachse und 332 Millimeter messenden Gegenstücken hinten - optional sind in naher Zukunft auch Carbon-Keramik-Bremsen erhältlich. Ein Antiblockiersystem (ABS) und eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD) unterstützen die Sicherheit.
Innenraum: Luxus mit Liebe zum Detail
Durch das verlängerte Chassis kommen die Insassen in den Genuss eines erweiterten Interieurs, was wiederum mit einem höheren Komfort und einer Überarbeitung hinsichtlich der Ergonomie einherging. Fahrer und Beifahrer sitzen besonders tief und spüren daher direkt den Input des Piloten, so dass auch eine Verbindung zwischen Auto und Fahrer entsteht.
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Das Interieur des C8 Ailerons kleidete Spyker komplett in hochwertigem Leder ein - typischerweise mit großen Karos abgesteppt. Dank der holländischen Gerberei Hulshof bietet Spyker für das Interieur serienmäßig 14 Farben an, aus denen der Kunde wählen kann. Auf Wunsch ist gegen Extra-Bezahlung auch jede andere Farbe möglich.
Ansonsten besticht das exzellente Cockpit durch ein neu gezeichnetes Armaturenbrett aus gebürstetem Aluminium und Schalthebel aus dem selben Material sowie eine Klimaanlage - alles mit viel Liebe zum Detail. Sogar die Lüftungsöffnungen gestalteten die Macher im Turbinen-Design. Zwischen dem runden Tacho und Drehzahlmesser integrierte Spyker derweil ein multifunktionales LCD-Display. Wer möchte, kann sogar die Ziffernblätter von Chronoswiss erhalten.
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Noch im Jahre 2003 orderten rund 80 Prozent aller Kunden ihren Spyker ohne ein Audio-System, um der puren Symphonie des Motors lauschen zu können. Doch im Laufe der Zeit stieg die Nachfrage und heutzutage wünschen sich die Kunden, ihren iPod an ein Sound-System des Autos anschließen zu können. Diesem Wunsch kommt Spyker mit einem Sound-System von Kharma aus, das unter anderem ein Digitalradio, Bluetooth, einen iPod-Anschluss, eine GPS-Satelliten-Navigation und sechs Lautsprecher umfasst.
Preise und Spyder
Die Einstiegspreise für den neuen Spyker C8 Aileron beginnen, inklusive des deutschen Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent, bei 226.088,10 Euro für die Version mit manueller Schaltung. Bevorzugt der Kunde eine Automatik, sind in Deutschland 233.228,10 Euro fällig. Voraussichtlich ab Mai 2009 werden die ersten Spyker C8 Aileron ausgeliefert.
Ein Spyder des neuen C8 Aileron mit einem halbautomatischen Softtop befindet sich bereits in der Mache, den Spyker vermutlich auf dem Concours d’Elegance im amerikanischen Pebble Beach im August 2009 erstmals präsentieren möchte.
evotecracing
18.03.2009
Sehr schickes Fahrzeug, und edler Innenraum:applaus: Die Front erinnert leicht an einem Aston martin finde ich. Und das Heck an einen Lotus Wer liefert den Motor ? hat Spyker nicht auf Audi V8 Motoren gesetzt?
speedheads
18.03.2009
[QUOTE=dostracing.com;62129]Wer liefert den Motor ? hat Spyker nicht auf Audi V8 Motoren gesetzt?[/QUOTE] Steht eigentlich direkt im ersten Satz zum Antrieb, dass der V8 von Audi stammt. ;)
evotecracing
18.03.2009
Sorry, überlesen Kenne mich sehr gut mit Audi Modellen und Motoren aus, daher kam die Frage. Ich kenn nur die Leistungsstufe mit 354 PS ausm S5 und 420 PS aus dem RS4. ;)
Aston Martin (Gast)
18.03.2009
Ich weiß immernoch nicht, was ich vom Spyker Design halten soll. Der vorherige C8 gefiel mir von vorne richtig gut, aber zum Heck hin ließ meine Begeisterung nach. Beim neuen 8C Aileron ist es nicht wesentlich anders. Nun aber mit dem Unterschied, dass mir die Front auch nicht mehr so gefällt. Insgesamt muss ich bei den Spyker Modellen immer an einen verzweifelten Kreuzungsversuch zwischen Aston Martin Modellen und einem Saleen oder Maserati MC12 denken.
Twentyone
18.03.2009
Sehr edel und elegant, vor allem der Innenraum.