8,4 Liter Hubraum, 10 Zylinder in V-Form, 649 PS und 814 Nm maximales Drehmoment: Dies sind keine Fantasiezahlen aus einem Computerspiel, sondern die der neuen SRT Viper, die jetzt ohne den Namenszusatz „Dodge“ daherkommt und unter dem Sportlabel „SRT“ (Street and Racing Technology) laufen wird. Bislang trugen die Sportmodelle von Chrysler, Dodge und Jeep das SRT-Kürzel, nun entsteht daraus eine eigenständige Marke. Ende 2012 soll die neue Viper in den USA zu den Händlern rollen. Der Marktstart in Europa ist bislang noch unbekannt.
© Foto: Chrysler Group / SRT
Ein Monster mit fast femininen Linien
Bisher galt die Viper eher als rauer Klotz in der Sportwagenwelt, als ein Auto, das nur von einem echten Mann gefahren werden kann. Keine elektronischen Helfer, mächtige Sidepipes und ein brachialer 8.4-Liter-Saugmotor, der die rohe Gewalt an die Hinterräder brachte. Die neue SRT Viper ist in vielen der angesprochenen Punkte komplett anders als ihre Vorgänger. So befindet sich zum ersten Mal das elektronische Stabilitätsprogramm ESP an Bord. Auch die Designer scheinen bei der neuen Form mehr Wert auf Aerodynamik gelegt zu haben, wodurch eine deutlich weichere, etwas femininere Linie zu Stande kommt.
Doch die neue Viper soll keinesfalls mit dem Stil der Vorgänger brechen. Die Silhouette des Fahrzeugs bleibt absolut unverkennbar. Eine ellenlange Motorhaube, der wunderbar weiche Schwung, der die Türen nach vorne hin abschließt und ein martialisch anmutendes Heck zeichnen die SRT Viper heute genauso aus wie vor 20 Jahren, als die erste Generation der giftigen Schlange vom „Band“ lief.
Auch die kleine Lufthutze in der Motorhaube sowie das dynamisch ausgeformte Dach sind noch immer vorhanden und fügen sich perfekt in das neue Design ein. Die Front und das Heck setzen jetzt LED-Lichter - an der Front eine Mischung aus Bi-Xenon und LED, am Heck reine LED Leuchten - mit einem fast bösen Look in Szene.
© Foto: Chrysler Group / SRT
Damit das Exterieur nicht nur gut aussieht, sondern ebenso zur Performance des neuen Supersportwagens beiträgt, fertigten die Macher neben der Motorhaube das Dach und die Heckklappe aus Carbon. Die Türpaneele bestehen aus Aluminium, wodurch SRT das Gewicht signifikant nach unten drücken konnte. Auch die Sidepipes sind geblieben, wurden jedoch weiterentwickelt und helfen dem Motor, die Spitzenleistung von satten 649 PS abzurufen.
Geschmiedete 5-Speichen-Aluminiumfelgen schließen das Gesamtbild schlüssig ab und werden in zwei verschiedenen Schwarztönen und in einem polierten Aluminium-Look erhältlich sein. Wer mit seiner Giftschlange gerne auf den Rennstrecken der Welt unterwegs sein möchte, kann das „Track Package“ von SRT mit ultraleichten rennstreckentauglichen Rädern bestellen.
Die 2013 SRT Viper wird in zwei Varianten vorgestellt: einmal die normale SRT Viper und auf der anderen Seite das sportlicher ausgeprägte GTS-Modell. Zur letztgenannten Variante gehören unter anderem serienmäßig eine elektronische Sitzverstellung, ein verstellbares Fahrwerk und eine Sound-Anlage von Harman Kardon mit 18 Lautsprechern.
Unter der Haube schlummert eine Herde wilder Bullen
Das komplett überarbeitete Herzstück zeichnet sich unter anderem durch einen neuen leichteren Ansaugstutzen, neue Schmiedekolben und neue Katalysatoren aus. Durch diese und weitere Veränderungen erzielte SRT eine Reduzierung des Gewichts von 11 Kilogramm. Darüber hinaus treiben diese Veränderungen noch eine Herde von unfassbaren 649 wilden Pferden oder sogar schon Bullen, vor sich her, die neben einem maximalen Drehmoment von 814 Nm einigen Konkurrenten aus Maranello oder Sant’Agata Bolognese die Blässe ins Gesicht treiben dürfte.
Bei all diesen Daten darf man nicht vergessen, dass es sich hier um einen reinen Saugermotor handelt, was gleichzeitig bedeutet, dass dies der aktuell drehmomentstärkste Motor ohne Aufladung auf dem Markt ist. Was ebenfalls unverändert bleibt, ist die Art der Gangwechsel: Hier muss der Fahrer noch Hand anlegen, um die sechs verfügbaren Gänge in das „Tremec TR6060“-Getriebe zu prügeln. Schluss ist erst bei 6.200 U/min, wo im sechsten Gang die noch nicht bezifferte Höchstgeschwindigkeit des amerikanischen Supersportwagens erreicht sein sollte.
© Foto: Chrysler Group / SRT
Am Chassis verrichteten die US-Amerikaner ebenfalls ordentlich Entwicklungsarbeit. So floss eine Menge an Erfahrungen mit der Viper GTS-R im Rennbetrieb in diese Entwicklung ein. Das alles resultiert in einer Erhöhung der Steifigkeit von knapp 50 Prozent, was eine beachtliche Steigerung darstellt. Durch die Wahl von neuen Materialien und die Weiterentwicklung der Gitterstruktur erreichte SRT hier eine Gewichtsreduzierung um ganze 45 Kilogramm.
Ferner kann der Fahrer zwischen zwei Dämpfereinstellungen des Bilstein-Fahrwerkes wählen. Dieses Extra ist im GTS-Modell serienmäßig. Um die riesige Herde wieder sicher abzufangen, verbauten die Macher in der neuen Viper 355 Millimeter große, innenbelüftete Scheiben von Brembo mit jeweils 4-Zylinder-Bremssätteln.
Im Innenraum traut man seinen Augen fast nicht
Wer bereits einmal in einer Viper der vorherigen Generationen Platz nehmen durfte, der weiß sicherlich, dass der Innenraum des Muscle Cars sehr zu wünschen übrig ließ. Das soll sich bei der neuen Viper extrem geändert haben: Hier herrscht eine sportlich-luxuriöse Atmosphäre, die bisher kaum vorstellbar schien.
Überall lässt sich feinstes Leder erkennen. Die Sportsitze, die aus einer Mischung von Kevlar und Fiberglas bestehen, sind in rotem Leder gehalten, das sich auch in Teilen der Türverkleidung, der Mittelkonsole und auf dem Armaturenbrett wiederfindet. Der Rest erscheint in schwarzem Leder, bei dem rote Ziernähte Kontraste setzen.
© Foto: Chrysler Group / SRT
Wo früher schnöde weiße Rundinstrumente zu finden waren, regiert heute der technologische Fortschritt. Die zentrale Anzeige erscheint ab sofort in einem 7 Zoll großen Bildschirm, den der Fahrer komplett einstellen kann. Neben dem analogen Tachometer gibt es unter anderem die Möglichkeit, sich einen digitalen Tacho unter dem analogen Pendant projizieren zu lassen.
In der Mittelkonsole geht es so weiter: Hier prangt nun ein 8,4 Zoll großer Touchscreen-Bildschirm mit Köpfen für oft verwendete Funktionen, wie zum Beispiel Navigation oder Radio. Über die neue Mittelkonsole wird ab sofort alles koordiniert, was es im Innenraum zu steuern gibt - von der Klimaanlage bis hin zur neuen Sound-Anlage wird einfach alles über den Touchscreen bedient.
Eine weitere Neuigkeit stellt das „Sirius XM Traffic“-System dar. Dabei handelt es sich um eine Art schlaues Navigationsprogramm, über das Daten wie der Verkehrsfluss der gefahrenen Route oder aktuelle Verkehrsmeldungen mit in die Planung von neuen Routen einfließen.
Durch einige kleine Veränderungen, wie zum Beispiel die Tieferlegung der Sitzposition um 20 Millimeter, ist die 2013er-Viper nicht nur das optisch schönste und technisch anspruchsvollste, sondern auch noch das Modell mit dem größten Platzangebot seit es die Viper gibt.
VirusM54B30
30.04.2012
was ein geiles teil und das design is der hammer