Suzuki brachte vor drei Jahren mit dem SX4 sein kompaktes Urban-Cross-Car (UXC) an den Start und konnte seit Juni 2006 in Deutschland über 20.000 Einheiten absetzen. Jetzt unterzogen die Japaner dem Crossover einer gezielten Modellpflege. Neben einer dezenten, aber kraftvolleren Optik zeichnet sich der aufgefrischte Suzuki SX4 durch sparsamere Motoren, einem neuen Diesel-Aggregat und einem überarbeiteten Interieur aus. In den Handel kommt der geliftete Suzuki SX4 im September 2009 zu Preisen ab 15.900 Euro
© Foto: Speed Heads
Man kann den Suzuki SX4 als Symbiose aus dem dynamischen Swift und dem geländetauglichen Grand Vitara sehen. Der SX4 kombiniert die Silhouette eines SUV mit den Vorteilen sportlicher Kleinwagen. „S“ steht für das sportliche Kompaktfahrzeug, „X“ für Crossover und die „4“ für seine bekannten Allradfähigkeiten.
Exterieur: Kraftvollere Optik
Was den optischen Teil betrifft, gingen die Designer behutsam vor. Schließlich galt es, die Gesamtoptik und die Proportionen des bestehenden Modells zu erhalten. Sämtliche Blechteile der Karosserie bleiben daher unverändert. Das „Gesicht“ des SX4 erhielt jedoch eine Auffrischung. Mit der neuen Frontschürze wirkt Suzukis Crossover noch zeitgemäßer.
Neu gestaltete Unterfahrschutzplatten, sogenannte Front- und Heck-Skid-Plates, verleihen dem SX4 ein robustes Aussehen und bieten den nötigen Schutz, falls es im Gelände mal ein bisschen heftiger zur Sache geht. Zum soliden Gesamtauftritt tragen ebenfalls die neuen 16-Zoll-Leichtmetallfelgen ab der Ausstattungsversion „Comfort“ im klassischen Fünfspeichen-Design mit Reifen im Format 205/60 bei.
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Der Kunde kann - je nach Modell - zwischen sechs Karosseriefarben wählen. Für die 4x2-Benziner aus Japan (Werk Sagara) stehen die Metallic-Farben „Snow White Pearl“, „Star Silver“, „Mineral Gray“, „Super Black Pearl“ und „Sunlight Copper Pearl“ und „Fervent Red“ zur Verfügung. Modelle, die im ungarischen Werk Magyar produziert werden - dies sind alle 4x4-Benziner und Diesel – gibt es in „Bright Red“ und in den Metallic-Tönen „White Pearl“, „Silky Silver“, „Galactic Gray“, „Cosmic Black Pearl“ und „Sunlight Copper Pearl“.
Motoren: Sparsamer und sauberer
Viel Entwicklungsaufwand investierte Suzuki auf der Antriebsseite. Als Ziel galt, mit allen Motoren abgasseitig die Euro-5-Abgasnorm zu erfüllen und gleichzeitig den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Dies ist in allen Punkten gelungen. Den bisherigen Common-Rail-Turbodiesel 1.9 DDiS (Direct Diesel injection by Suzuki) mit 120 PS ersetzte Suzuki durch ein neues Zweiliter-Aggregat. Der Motor wird von Fiat bezogen und ist ebenfalls ein Common-Rail-Direkteinspritzer mit Turboaufladung und Ladeluftkühler.
Der 2.0 DDiS leistet 135 PS. Gleichzeitig stieg das Drehmoment von 280 Nm bei 2.000 U/min auf 320 Nm bei 1.500 U/min. Was sich vielleicht nach wenig anhört, macht sich aber in der Praxis äußerst positiv bemerkbar. Die höhere Durchzugskraft bei niedrigeren Drehzahlen verleiht dem SX4 mehr Souveränität und hilft ferner, Sprit zu sparen.
Nehmen wir als Beispiel das 4x2-Modell mit manuellem Sechsganggetriebe: Der Durchschnittsverbrauch sinkt von 6,3 Liter Diesel je 100 Kilometer auf nur noch 4,9 Liter (minus 28 Prozent). Entsprechend reduzieren sich die Werte beim CO2-Ausstoß: Waren es beim 1.9 DDiS noch 166 g/km so emittiert der 2.0 DDiS nur 129 g/km. Ein Partikelfilter (DPF) gehört selbstverständlich zur Serienausstattung.
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Neben dem neuen Diesel offeriert Suzuki in Deutschland außerdem ein Benzin-Aggregat. Hier handelt es sich um den Vierzylinder 1.6 VVT (Variable Valve Timing). Die Leistung des 16-Ventilers erhöhte sich von 107 PS auf 120 PS. Das Drehmoment stieg von 145 Nm auf 156 Nm. Damit klettert die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h auf 185 km/h.
Trotz der höheren Leistung konnte Suzuki den Verbrauch um 8 Prozent senken. Das 4x2-Modell mit manuellem Fünfganggetriebe benötigt exemplarisch jetzt nur noch 6,2 Liter je 100 Kilometer (zuvor 6,7 Liter). Der CO2-Ausstoß sinkt von 159 g/km auf 143 g/km. In der höchsten Ausstattungsversion „Comfort“ ist der SX4 als Benziner wahlweise auch mit einer Viergangautomatik erhältlich.
Intelligenter Allradantrieb i-AWD
Mittels einer elektromagnetisch gesteuerten Lamellenkupplung lässt sich der allradangetriebene Suzuki SX4 in den Modi „4WD-Auto“, „4WD-Lock“ oder „2WD“ fortbewegen - auch während der Fahrt kann der Fahrer je nach Terrain umschalten.
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Im 4WD-Auto-Betrieb wird das Antriebsmoment zunächst nur zu den Vorderrädern geleitet. Beginnt dort ein Rad durchzudrehen, schaltet das System über die Lamellenkupplung blitzschnell die Hinterachse zu. Die Lamellenkupplung verhindert zudem Verspannungen im Antriebsstrang, wie sie bei einer starren Verbindung der Achsen auftreten können.
Der 4WD-Lock-Modus sorgt für eine sichere Traktion auf rutschigem Untergrund. Das Antriebsmoment wird dabei im festen Verhältnis von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Der Modus bleibt bis 60 km/h aktiviert und schaltet dann zugunsten eines höheren Fahrkomforts automatisch in den 4WD-Auto-Betrieb um.
Interieur: Neue Liebe zum Detail
Das Crossover-Styling des SX4 setzt sich im Innenraum konsequent fort und wurde mit einer Mischung aus auffälligen und dezent-edlen Materialien umgesetzt. Der schwarze Grundton und die markanten Chromakzente verleihen dem Cockpit eine bewusst sportlich-moderne Note. Dennoch blieb Raum für kleine Verbesserungen. So verfügt der SX4 jetzt über neue, klarer gezeichnete Rundinstrumente. Mittig dazwischen zeigt ein Info-Display mit weißer Schrift auf blauem Grund die wichtigsten Borddaten an, wie zum Beispiel Durchschnittsverbrauch, Reichweite und Tageskilometer.
Komplett neu gestaltete Suzuki die Einheit für die Klimaanlage. Zwei Drehschalter mit Rändelrädern erlauben eine noch einfachere und intuitivere Bedienung. Die gewählte Wunschtemperatur erscheint digital. Neu sind auch die beleuchteten Schalter am Lenkrad für die Audio-Bedienung und die Scheinwerferhöhenverstellung.
Auch eher unauffällige Details fanden bei der Modellpflege des SX4 Beachtung. So versprechen die gepolsterten Armauflagen in den Türen mehr Sitzkomfort. Verchromte Türgriffe und ein Lautsprecher in der Mitte des Armaturenbrettes stellen weitere Neuheiten dar, die den Innenraum aufwerten.
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Weniger sichtbar, dafür mehr fühlbar sind die umfangreichen Geräuschdämmungsmaßnahmen, die Suzuki dem SX4 spendierte. Bereits die Rohkarosserie erhielt an strategischen Stellen wesentlich mehr Dämmung, um Schwingungen und Resonanzen zu reduzieren und gleichzeitig mehr Schall zu schlucken. Weiter verbessern den Insassenkomfort eine neue Motorkapselung, der leisere Kühlerlüfter und eine neue Abdeckung am Schalthebel.
Ausstattung: Üppig ab der Basis
Bereits die SX4-Basisversion „Club“ verfügt über eine serienmäßige Ausstattung, die prinzipiell alle Bedürfnisse des automobilen Alltags befriedigt. Dazu zählen eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, ein höhenverstellbarer Fahrersitz, ein in der Höhe verstellbares Lenkrad, ein MP3-fähiges CD-Radio mit beleuchteter Lenkradbedienung, acht Lautsprecher und die Zentralverriegelung.
Für mehr Komfort beim Beladen sorgen die flexibel umklappbaren hinteren Sitzreihen. Dabei sind die 4x2-Benziner mit Rücksitzbänken ausgestattet, bei der sich die Lehnen im Verhältnis 60:40 geteilt nach unten klappen lassen. Bei den 4x4-Modellen und bei den Diesel-Versionen kann man die Lehnen ebenfalls geteilt (60:40) auf die Sitzfläche umklappen - und zusammen mit dieser hochklappen. Das gefaltete Sitzpaket steht dann aufrecht hinter den Vordersitzen und ermöglicht bis zu 1.045 Liter Stauraum.
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Der Aufpreis von „Club“ zur nächst höheren Ausstattungslinie „Comfort“ beträgt einheitlich 1.300 Euro. Die Variante „Comfort“ beinhaltet eine Klimaautomatik, beheizbare Außenspiegel, ein Lederlenkrad und das schlüssellose Einsteigen und Starten (Keyless Start). Äußerlich ist der Suzuki SX4 Comfort an den 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und den Nebelscheinwerfern zu erkennen. Zudem dunkelten die Japaner die Heckscheibe und die hinteren Seitenscheiben ab (Privacy Glass). Beide Motorisierungen sind mit Allradantrieb bestellbar. Der Aufpreis beträgt 1.500 Euro.
Sicherheit: ESP in allen Versionen serienmäßig
Serienmäßig ist der SX4 in allen Versionen mit dem Stabilitätsprogramm ESP samt ausschaltbarer Traktionskontrolle ausgestattet. Mit Einführung des überarbeiteten Modells befinden sich ebenfalls hintere Scheibenbremsen mit an Bord. An passiver Sicherheit stehen zudem insgesamt sechs Airbags zur Verfügung (Front, Seite, Vorhang). ISOFIX-Bügel zur Befestigung von zwei Kindersitzen gibt es auf der Rücksitzbank.
Preise: Je nach Version bis zu 400 Euro günstiger - bei höherer Ausstattung
Günstigstes Einstiegsmodell im neuen SX4-Portfolio ist der frontgetriebene „Club“ in „Streetline“-Optik - hier wurde gegenüber der Offroad-Optik auf die Seitenschutzleisten an den Türen sowie den Unterfahrschutz vorne und hinten verzichtet. Er kostet 15.900 Euro. In Kombination mit dem Dieselmotor und 4x2-Antrieb offeriert Suzuki den SX4 in der Ausstattungslinie „Club“ für 18.600 Euro. Mit Allradantrieb kostet der neue SX4 rund 400 Euro weniger als sein Vorgänger - in der höchsten Ausstattungslinie „Comfort“ sind das jetzt 21.400 Euro.
Aston Martin (Gast)
19.08.2009
Bei asiatischen Automarken läuft es anscheinend meistens gleich: Die erste Version eines Fahrzeugs wirkt zur Markteinführung Kantenlos und austauschbar. Erst zum ersten Facelift wagt man mal was. So kommt es mir zumindest vor. Mit der kantigeren Front gefällt mir der SX4 wesentlich besser. Es würde mir aber trotzdem schwerfallen, mich zwischen dem Facelift Suzuki und dem Facelift- Schwestermodell Fiat Sedici zu entscheiden.