Die Ford Motor Company bestätigte den Verkauf der britischen Traditionsmarken Jaguar und Land Rover an Tata Motors aus Indien. Die Transaktion markiert den Abschluss eines Prozesses, der im August 2007 mit der Ankündigung begann, die strategischen Optionen für Jaguar und Land Rover zu prüfen. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Konzentration auf die Marke Ford und die globale Umsetzung der neuen „One Ford“-Unternehmensstrategie.
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Es wird erwartet, dass der Verkauf zum Ende des nächsten Quartals abgeschlossen ist. Die Summe, die von Tata für Jaguar Land Rover nach Abschluss des Verkaufs bezahlt wird, soll ungefähr 2,3 Milliarden US-Dollar betragen; das sind aktuell umgerechnet ca. 1,46 Milliarden Euro. Ford wird ebenfalls nach Abschluss bis zu 600 Millionen US-Dollar (derzeit ca. 380,39 Millionen Euro) in die Pensionskasse von Jaguar und Land Rover zahlen.
Als Teil der Transaktion will Ford bis auf weiteres Motoren, Karosserieteile und andere Fahrzeugkomponenten liefern; dies gilt u.a. auch für zukünftige Umwelt- und Plattformtechnologien. Ford sicherte darüber hinaus Unterstützung in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Informationstechnologie, Finanzbuchhaltung sowie anderen Dienstleistungen zu. Hinzu kommt, dass Ford in einer Übergangszeit, die in einigen Märkten bis zu 12 Monate dauern kann, die Finanzdienstleistungen für Jaguar- und Land Rover-Händler sowie Kunden gewährt.
Alle Beteiligten sind davon überzeugt, dass die Vereinbarungen die aktuellen Produktpläne von Jaguar und Land Rover unterstützen werden. Tata möchte dem Jaguar und Land Rover-Team die Freiheit geben, sich auf die eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren, um den Anforderungen des Marktes an exklusive Premiummarken in vollem Umfang entsprechen zu können. Es ist nicht geplant, grundlegende Änderungen an den bestehenden Arbeitsverträgen vorzunehmen.
Ratan N. Tata, Vorstand von Tata Sons und Tata Motors, kommentierte das Abkommen wie folgt: "Wir sind hocherfreut über die Aussicht, dass Jaguar Land Rover ein wichtiger Teil unseres Automobilgeschäfts wird. Wir haben großen Respekt vor beiden Marken - und wir werden alles daran setzen, zum einen ihre Tradition und Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und zu stärken, zum anderen aber auch ihre Identität unangetastet zu lassen."
Die Mitarbeiter von Jaguar Land Rover, die Gewerkschaften und die englische Regierung waren über die Entwicklung der Verkaufsgespräche informiert und gaben ihre Zustimmung.
BeezleBug
27.03.2008
Tja, nun ist es soweit! Der angekündigte Kauf ist (so gut wie) vollzogen! Na ja, wenn ich mir oben durchlese, in welchen Bereichen auch weiterhin noch mit Ford kooperiert wird, würde ich vermuten, dass sich erstmal nicht viel für Jag ändern wird. Ist vielleicht gar nicht so schlecht, man hat einen neuen Geldgeber (und ist dadurch nicht mehr so von den Ford-Einsparmaßnahmen gehemmt) und kann die Vorteile des Ford-Konzerns (z.B. Sicherheitstechnik von Volvo) weiterhin nutzen. Man abwarten, was die Zeit bringt BeezleBug
Aston Martin (Gast)
28.03.2008
Klingt doch eigentlich ganz viel versprechend. In der nächsten Zeit wird sich technisch nicht viel ändern, aber man hat mehr Geld zu verfügen. Das der Wille in die Zukunft zu investieren bei Tata vorhanden ist, merkt man ja schon daran, dass man bereits vor dem Kauf drei neue Modelle genehmigt hat (XF-Coupé. XK 4 Door und den XK-E). Also ich schaue positive in die Zukunft .
BeezleBug
31.03.2008
... wobei uns allen natürlich bewußt, dass Tata nicht untätig herumsitzen wird. Die werden Jaguar ganz genau studieren, um dann auf dem europäischen Markt auftrumpfen. Und mit dem Know How einer sehr guten Mittelklasse-Limousine (JagXF), eines guten Sportwagen (JagXK) und eines Geländewagens (LandRover) sollte Tata einiges machen können, wenn sie sich geschickt anstellen (und bei der bisherigen Unternehmensgeschichte von Tata spricht einiges dafür ;) ) BeezleBug
speedheads
03.01.2009
Tata stützt seine beiden britischen Neuerwerbungen Jaguar und Land Rover mit etlichen Millionen Pfund. Dies berichtet die „Financial Times“. Zur Liquiditätsüberbrückung benötigen die beiden Marken nach eigenen Angaben umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro. Jaguar Land Rover (JLR) ist wie fast alle Autobauer von der Absatzkrise getroffen. Noch sind die insgesamt rund 15.000 Stellen in Großbritannien aber noch halbwegs sicher. Zum Ende des Jahres wurden zunächst 850 Zeitarbeiter entlassen. Außerdem möchte das Unternehmen 600 Beschäftigte zum freiwilligen Ausscheiden bewegen. Tata kaufte die beiden Marken im März 2008 von Ford. Der amerikanische Fahrzeughersteller verschaffte sich dadurch finanziell mehr Luft und gilt zurzeit noch als das gesündeste Unternehmen der großen drei Autokonzerne in den USA. [SIZE="1"]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]
BeezleBug
04.01.2009
[QUOTE=speedheads;59823]Tata kaufte die beiden Marken im März 2008 von Ford. [/QUOTE] Da kann einem Tata fast schon Leid tun: Nicht nur, dass ein paar Monate später die weltweite Autokrise einschlägt, sondern zusätzlich fällt (durch die Finanzkrise) das englische Pfund jede Woche weiter nach unten (letzte Woche gabe es bei einigen Wechselstuben in London nicht mal ein Euro für ein englisches Pfund) und dass, wo Tata die komplette Produktion (bis 2012 -glaube ich-) in GB belassen muss. Das nennt man im Businesswording wohl "große Herausforderungen" ;) :stopp: blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
speedheads
16.01.2009
Jaguar und Land Rover streichen insgesamt 450 Stellen. Geplant ist der Wegfall von 300 Jobs im Management und 150 in der Verwaltung. Es sei angemessen, so wird Konzernchef David Miller zitiert, auf allen Unternehmensebenen auf die unvermeidlichen Auswirkungen der Kreditkrise zu reagieren. So sollen in diesem Jahr die Bonuszahlungen gestrichen und Gehaltserhöhungen nicht vor Oktober genehmigt werden. [SIZE="1"]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]