Jetzt legt Toyota richtig los und entwickelt einen über 400 PS starken Hybrid-Sportwagen für die Straße, der die Technik des erfolgreichen Hybrid-Rennwagens TS030 nutzt und einige komplett neue Errungenschaften umfasst. Der Toyota TS030 konnte die sonst allmächtigen Audis bereits in seiner Debütsaison 2012 bei der Langstrecken-Weltmeistershaft mehrfach in wichtigen Rennen besiegen und holte dieses Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans mit seiner Hybrid-Technologie grandios den zweiten Platz. Mit der Studie „Hybrid-R“ bietet Toyota auf der Frankfurter IAA (12.09.2013 - 22.09.2013) einen ersten Ausblick auf den neuen Sportler.
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Während oftmals der Transfer vom Motorsport auf die Straße stattfand, geht Toyota einen anderen Weg. Die Japaner brachten die Hybrid-Technologie von der Straße in den Rennwagen, trimmten diese auf Hochleistung, verbesserten das System in puncto Performance sowie Zuverlässigkeit und nun steht der Schritt zurück auf die Straße in einem Sportwagen an.
Für den Vortrieb des Rennwagens sorgt ein 3,4 Liter großer V8-Motor mit 530 PS und zusätzlich einem 300 PS kräftigen Elektromotor, der seine Energie aus Kondensatoren bezieht. Hybridtypisch stehen zeitweise bis zu 530 PS zur Verfügung. Genau diese Technik soll in die Serie Einzug halten - allerdings „nur“ mit einer Gesamtsystemleistung von über 400 PS.
Gelangt bei herkömmlichen Autos auf der Straße die Hybrid-Technologie zur Reduzierung des Kraftstoffes zum Einsatz, stehen beim Hybrid-Sportwagen primär Leistung und Performance im Vordergrund, um für eine noch bessere Beschleunigung zu sorgen.
Sportliche Fahrer lieben das Beschleunigen, sei es auf langen Geraden oder aus Kurven heraus, wo auch hart gebremst und innerhalb weniger Sekunden sehr viel Energie erzeugt und zur Energierückgewinnung für den Elektromotor genutzt wird. Der Kondensator lässt sich beim Rennwagen, im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien, innerhalb von nur wenigen Sekunden voll laden und kann die Energie sofort wieder abgeben, um mit der Extra-Power den sportlichen Fahrstil zu unterstützen.
Herkömmliche Hybrid-Straßenautos erzielen ihre Spritreduzierung insbesondere durch eine besonnene Fahrweise unter Teillast und ein sanftes Beschleunigen, so dass die Batterie ihre Energie nur nach und nach abgibt.
So würde es Sinn machen, die Renntechnologie mit Kondensatoren ergänzend zu den Batterien einzusetzen, bei welcher der Fahrer über eine Dual-Mode-Steuerung einstellen kann, ob der Hybrid-Sportwagen mit einem „Rennstrecken“-Modus die volle Energie der Kondensatoren sofort abrufen oder über einen „Straßen“-Modus die Effizienz in den Vordergrund stellen möchte, um beispielsweise im „Stop & Go“-Verkehr der Stadt durch den intelligenten Einsatz der Elektromotoren den Benziner zu entlasten und ergo Kraftstoff einzusparen.
Die Kombination von Kondensatoren und Elektromotoren ist durchaus möglich. Beim Toyota-Rennwagen TS030 integrierten die Macher die Elektromotoren aktuell platzsparend im Getriebe, um gemeinsam mit dem Benziner die Hinterachse anzutreiben. Auf diese Weise ist das System kompakter und leichter als bei einer zentralen Anordnung.