Toyota legt noch einmal mächtig nach, obwohl die Japaner bereits den Rundenrekord für das schnellste Elektroauto auf der 20,8 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife hielten. Nachdem Toyota im August 2011 mit dem straßentauglichen Elektrofahrzeug TMG EV P001 den Rundenrekord holte, verbesserte der neue TMG EV P002 am 28. September 2012 die Rekordmarke um 25 Sekunden auf nur 7:22,239 Minuten. Am Steuer saß der deutsche Rennfahrer Jochen Krumbach.
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Der Toyota TMG EV P002 basiert auf dem Chassis des Toyota Radical und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 255 km/h. Die Leistung von 350 kW bzw. 476 PS sowie 900 Nm Drehmoment entwickeln zwei Elektromotoren gemeinsam. Erst kürzlich gelang Toyota mit dem TMG EV P002 beim berühmten „Pikes Peak“-Bergrennen 2012 im US-Bundesstaat Colorado ein Streckenrekord mit Elektroantrieb - im Gesamtklassement sogar Platz 6 unter 100 Startern.
Alle Komponenten des Elektrorennwagens modifizierten die Macher seit der ersten Rekordfahrt für eine höhere Leistungsfähigkeit. So überarbeitete Toyota den Antriebsstrang, verbesserte die Kühlung des Motors, um noch mehr Leistung herauszuholen, und unterzog das Fahrwerk ebenfalls einer neuen Abstimmung.
Insbesondere setzte Toyota eine neue Gleichstrom-Schnellladetechnologie ein, die eine zügige Wiederaufladung eines Elektro-Rennwagens von Batterie zu Batterie erlaubt. Eine Verbindung zum Stromnetz ist hierbei nicht erforderlich. Dadurch eignet sich die Technologie auch für Orte, an denen kein Zugang zum Stromnetz möglich ist, und stellt damit eine ideale Lösung für den Motorsport mit Elektroautos dar. Den Gleichstrom-Schnelllader installierten die Japaner im Laderaum eines Toyota Hiace, der seine Ladung per EV-Link-Technologie an das Rennfahrzeug abgab.
„Elektro-Rennwagen müssen aufgeladen werden, und dafür die geeignete Infrastruktur an Rennstrecken zu schaffen ist eine große Herausforderung“, so Ludwig Zeller, TMG-Geschäftsführer für Elektrik und Elektronik. „Mit unserem Partner Schneider Electric haben wir eine Lösung entwickelt, die es erlaubt, einen Elektro-Rennwagen an einem beliebigen Ort auf der Welt aufzuladen. Neben dem Antrieb des TMG EV P002 ist dies ein großer Schritt voran in Richtung elektrobetriebener Motorsport.“
Ebenso beeindruckend: Die Bestmarke für elektrisch angetriebene Serienfahrzeuge holte am 29. Juni 2012 der Rennfahrer Markus Winkelhock in einem Audi R8 e-tron mit einer Zeit von nur 8:09,099 Minuten. Der E-Sportwagen von Audi leistet 280 kW/381 PS und kommt noch Ende 2012 in einer Kleinserie auf den Markt.