Was wie ein Aprilscherz klingt, ist wirklich wahr: Stellen wir uns vor, wie sich in Japan lange Schlangen vor angesagten Restaurants und Sushi-Bars bilden. Wie wäre es, statt anstrengend zu stehen, sich beim Warten auf einen freien Platz einfach bequem auf den neu entwickelten „ProPilot“-Stuhl von Nissan zu setzen, der die Gäste automatisch vom Ende der Schlange bis an den Anfang fährt?
Statt sich beim Warten auf einen freien Platz die Beine in den Bauch zu stehen, können japanische Restaurant-Besucher künftig auf dem Nissan ProPilot-Stuhl Platz nehmen:
Die Macher benannten den „Nissan ProPilot“-Stuhl nach dem neuen autonomen Nissan-Fahrsystem, das seit August 2016 für den Nissan Serena in Japan verfügbar ist - und er funktioniert auch so: Der Stuhl erkennt den direkt vorausfahrenden Stuhl und folgt ihm mit gleichbleibendem Abstand. Am Ende der Schlange angekommen, stehen die Gäste auf, sobald ein Tisch frei ist; fährt der Stuhl alleine zurück an das Ende der Schlange, wo sich die nächsten wartenden Gäste niederlassen können.
Ab 2017 sollen die ersten autonomen Stühle vor ausgewählten Restaurants in Japan zum Einsatz gelangen, um den Kunden ein bequemeres Warten zu ermöglichen. Restaurants in Japan können sich dafür ab sofort bis Ende Dezember 2016 bewerben. Besucher der Nissan-Zentrale in Yokohama dürfen den Stuhl außerdem vom 29. September bis 2. Oktober 2016 in einer Ausstellung begutachten und ausprobieren. Sechs Exemplare warten geduldig auf ihren Einsatz in der Schlange.
© Foto: Nissan
Wenn ich an den „Nissan ProPilot“-Stuhl denke, habe ich unweigerlich Assoziationen mit dem Pixar-Film „Wall•E“, in dem die Menschen quasi in Stühlen leben, sich auf diesen überall herumfahren lassen und zu faulen, fettleibigen sowie komplett von der Technik abhängigen Lebewesen wurden. So abwegig finde ich die Gedanken nicht, dass autonom fahrende Stühle in Zukunft die Gäste direkt zum Tisch eines Restaurants fahren und irgendwann von zu Hause aus in die Stadt für Besorgungen, zum Spazierenfahren etc.
Auf der anderen Seite dürfte es nach einem weiten Fußmarsch oder für körperlich eingeschränkte, ältere Menschen durchaus angenehm sein, auf einem „ProPilot“-Sitz am Restaurant zu warten. Die autonom fahrenden Wartestühle könnten sogar die zwischenmenschliche Kommunikation fördern, da ein isoliertes Hinstellen - zumindest im Stuhl - nicht möglich ist. Dazu brauchen die Menschen nur ihr Smartphone wegzustecken und offen für Gespräche zu sein.