In sehr kurzer Zeit erwarb sich der bulgarische Veredler Vilner in der europäischen Tuning-Szene einen guten Ruf. Und das, obwohl die Osteuropäer immer mal wieder mit stark polarisierenden Autokreationen überraschen. In diese Kategorie fällt zweifellos auch der BMW 6er Bullshark, der auf der von 2003 bis 2010 gebauten E63-Baureihe basiert, und jetzt nicht nur in komplett neuem Glanz, sondern zusätzlich mit mehr Leistung aufwartet.
© Foto: Vilner
Frontseitig sucht das Luxus-Coupé mit eng zusammengekniffenen Scheinwerferaugen, die vom Infiniti FX stammen, und dem schmalen, blau umrandeten Kühlergrill die optische Nähe zum neuen Hybridsportler BMW i8. Überhaupt hat das Aussehen des BMW 6ers rein gar nichts mehr mit dem Seriendesign gemeinsam. Die neue, stark zerklüftete Frontschürze setzt ebenso eigene Akzente wie die Kotflügelverbreiterungen samt Luftauslässen hinter den vorderen Radkästen oder die neue Motorhaube.
An den Flanken setzt sich Vilners eigenwilliges Designkonzept fort. Neben dem blauen Fensterrand, den neuen Außenspiegeln oder den Schwellerleisten stechen hier vor allem die hinteren Kotflügelverbreiterungen ins Auge. Erst bleiben die Blicke am oberen Knick hängen, bevor der neue Heckdeckel Erinnerungen an den Entenbürzel des legendären Porsche 911 Carrera RS 2.7 weckt.
Neue Rückleuchten und eine hauseigene Heckschürze, die den beiden trapezförmigen - und natürlich blau umrandeten - Auspuff-Endrohren ein passgenaues Zuhause bietet, ergänzen das Bodykit, dem man eine gewisse Kreativität nicht absprechen kann. Dagegen muten die neuen „Z Performance“-Felgen 8,5 x 19 Zoll vorne und 9,5 x 19 Zoll hinten geradezu hausbacken an.
© Foto: Vilner
Unter der Haube des Vilner BMW 6er Bullshark schägt das 4,4 Liter große V8-Herz des 645Ci, dessen Leistung per AC Schnitzer-Tuning von 333 auf 370 PS steigt. Gleichzeitig wächst das maximale Drehmoment von 450 auf 522 Nm. Davon profitiert das Sprintvermögen des bayerischen Luxuscoupés, wenn auch nur marginal: Statt in 5,6 geht es nun in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ob Vilner im Zuge der Leistungssteigerung auch die 250 km/h-Beschränkung des Serienautos aufhob, ist nicht bekannt.
Zu einem standesgemäßen Vilner-Umbau gehört selbstverständlich ein umfangreich veredeltes Interieur. Im Falle des BMW 6er Bullshark gelangen braunes Alcantara und raues Leder in der gleichen Farbe zum Einsatz - und zwar am Rückspiegel, auf dem Armaturenbrett und an den Türen. Die hellen Sitzflächen und Rückenlehnen der aus dem BMW M6 entliehenen Sportsitze bieten den nötigen Kontrast. Hinzu kommen ein umgestaltetes Lenkrad, ein kürzerer Gangwahlhebel und braune Instrumente mit blauen Rändern.
Dass den Mannen aus Sofia Liebe zum Detail wichtig ist, beweist die eigens angefertigte Tasche, die im ebenfalls stilvoll ausgekleideten Gepäckabteil reist. Zudem ersetzte Vilner das serienmäßige Soundsystem durch eine Anlage von Ground Zero. Damit keine Missverständnisse auftreten, zeugt eine Carbon-Plakette samt Inschrift davon, wer diesen aufsehenerregenden BMW 6er kreierte.