Wer kennt nicht den Stress bei der Suche nach einem Parkplatz? Es wird Reihe für Reihe in einem Parkhaus abgefahren, um dann im Rückspiegel zu sehen, dass plötzlich ein Autofahrer seinen Parkplatz verlässt und sich diesen direkt ein anderer schnappt. Viel entspannter wäre es, wenn man das Auto an der Einfahrt des Parkplatzes abstellt, aussteigt und sich das Auto dann selbstständig einen passenden Stellplatz sucht und dort automatisch einparkt. Volvo möchte dieses Problem lösen und arbeitet bereits an der Realisierung eines Konzeptes zum autonomen Parken.
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Das neue System basiert auf der Car-2-Infrastructure-Kommunikationstechnik: Transmitter in der Verkehrsinfrastruktur informieren den Fahrer, ob der Einparkservice verfügbar ist. Wenn dies der Fall ist, kann der Fahrer das autonome Parken über eine Smartphone-App aktivieren und das Fahrzeug verlassen. Im Anschluss wird mit Hilfe von Sensoren ein freier Parkplatz lokalisiert und das Fahrzeug dorthin gesteuert.
Umgekehrt funktioniert das Verfahren, wenn der Fahrer zurückkommt, um sein Auto abzuholen. Dann parkt das Fahrzeug selbstständig aus und steuert zurück zur Ausfahrt. Dabei kommuniziert das Fahrzeug mit anderen Autos und Fußgängern und gewährleistet damit eine sichere und reibungslose Funktionsweise.
Durch die Kombination der neuen Parktechnik mit vorhandenen Assistenz-Systemen wie dem Notbrems-Assistenten und automatischer Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer kann sich das Fahrzeug autonom bewegen, ohne Fußgänger und andere Autos auf dem Parkplatz zu gefährden. Das System passt dabei die Geschwindigkeit und die Bremsmanöver automatisch der Umgebung an.
Volvo Cars beteiligte sich zudem als einziger Automobilhersteller an dem 2012 erfolgreich abgeschlossenen SARTRE-Projekt (Safe Road Trains for the Environment). Das wegweisende Forschungsprojekt von sieben europäischen Partnern stellte das einzige seiner Art dar, das sich zum Ziel setzte, eine Technik zu entwickeln, die autonome Kolonnenfahrten auf europäischen Schnellstraßen innerhalb der konventionellen Verkehrsströme ermöglicht. Die Testkolonne bestand aus einem Volvo-Truck als Führungsfahrzeug und vier Volvo-Fahrzeugen, die bei bis zu 90 km/h ohne jegliches Eingreifen der Fahrer autonom gesteuert wurden - mit zum Teil weniger als vier Metern Abstand.
„Die Techniken zum autonomen Parken und Kolonnenfahren befinden sich noch in der Entwicklung. Aber die ersten Schritte auf dem Weg zur Übernahme der Technikführerschaft werden wir durch die Einführung der ersten Features mit autonomer Lenkung im neuen Volvo XC90 vollziehen, der Ende 2014 vorgestellt wird", so Thomas Broberg abschließend.