Volvo C30: Der weiße Schneewitchensarg von MR Sweden

Strahlend weiß wie Schneewittchen präsentiert sich der Volvo C30 von MR Sweden Motorsport. Das Kompaktmodell von Volvo ließe sich aufgrund der großen, gläsernen Heckklappe auch als moderner Schneewittchensarg bezeichnen - dieser Titel ist das Synonym für den damaligen Volvo P1800 ES, der von 1971 bis 1973 gebaut wurde.

© Foto: Speed Heads

Nun stellt dieses Fahrzeug der Golf-Klasse wahrlich keine Neuheit mehr dar, sondern ist vielmehr bereits seit dem vergangenen Herbst auf dem Markt. Doch der Volvo C30 sticht eindeutig aus der hierzulande noch kleinen Menge seiner Artgenossen hervor. Als besonders auffällig erweisen sich neben der weißen Farbe einige optische Eindrücke, die dem Wikinger Kraft und Ausdauer verleihen. Die Rede ist von Frontspoiler, Seitenleisten, Heckschürze und Dachflügel - alle natürlich in Wagenfarbe lackiert. Dadurch wirkt der C30 breiter und bulliger.

Gleichzeitig scheint es, als ob sich der Volvo zusammenkauert, fast geduckt auf dem Sprung ist. Die Erklärung hierfür findet sich unter dem Blech. Dem Schweden wurde in Lübeck von MR Sweden Motorsport ein einstellbares Gewindefahrwerk eingebaut. In Kombination mit den 18-Zöllern von ASA und Reifen im Format 225/35 erfährt der kompakte Volvo eine sattere Straßenlage, ohne dass der Fahrkomfort nennenswert darunter leidet.

Der von Volvo in Eigenregie entwickelte Fünfzylinder D5 mit 2,4 Litern Hubraum liefert ab Werk 185 PS. MR Sweden legt noch einmal 40 Pferde nach, so dass der Turbo-Diesel 225 PS bei 4.100 U/min leistet. Das maximale Drehmoment des kleinen Schweden beträgt 432 Nm, die bei 2.400 U/min anliegen. Damit spurtet der Volvo C30 D5 von MR Sweden in 7,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Erst bei 225 km/h geht ihm langsam die Puste aus.

© Foto: Speed Heads

Neben den Lübecker Selbstverständlichkeiten, wie ein Sportluftfilter, spielt die PPC-Technologie bei der Leistungssteigerung die entscheidende Rolle. Die Zeiten, da die elektronische Leistungssteigerung mit einem Austausch oder einem Umbau des Motorsteuergerätes verbunden war, sind bei MR Sweden vorbei. Statt zum Lötkolben, greift der Tuner zum Elektronikmodul und verbindet es mit dem Diagnosestecker. Mit ein paar gezielten Tastenkombinationen haucht der Veredeler dem Motor mehr Leistung ein. Genauso einfach wird die Maschine wieder in den Serienzustand versetzt.

Die gewählte Leistungsstufe harmoniert mit dem C30. Auch die als Geartronic bezeichnete Automatik mit manueller Schaltmöglichkeit weiß zu gefallen. Selbst mit dem Verbrauch lässt es sich leben; bei durchaus forscher Fahrweise gibt MR Sweden diesen mit 7,9 Litern Diesel auf 100 Kilometern an.
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