Er war eine automobile Legende, die weltweiten Ruhm erlangte: Mit dem kultigen Volvo P1800 hatte die schwedische Premium-Marke von 1961 bis 1973 einen Sportwagen im Modellprogramm, der insbesondere als Dienstwagen von Roger Moore in der erfolgreichen TV-Krimiserie „The Saint“ (deutscher Titel „Simon Templar“) dem schwedischen Coupé zu echter Berühmtheit verhalf. Mit dem 400 PS starken Volvo Concept Coupé zeigen die Schweden jetzt einen modernen P1800, der sogar - so widersprüchlich es auf den ersten Blick erscheinen mag - als Vorbote der nächsten Generation des Volvo XC90 dient, einem ausgewachsenen SUV.
© Foto: Volvo
Neue Designrichtung generiert Emotionen
Das Volvo Concept Coupé stellt die erste ausdrucksstarke Interpretation der neuen Markenausrichtung des schwedischen Premium-Herstellers dar. Das Design spielt dabei eine strategisch entscheidende Rolle - mit dem Ziel, die Marke noch emotionaler zu gestalten. Dabei setzt Volvo auf Tradition und Zeitgeist in einem progressiven Design.
Die Front wird durch eine neue Motorhaube und einen imposanten Kühlergrill dominiert, den Scheinwerfer mit horizontalen T-förmigen Tagfahrleuchten einrahmen. Wie die Rückleuchten, so spielen auch die Scheinwerfer eine markante Rolle in der neuen Designphilosophie von Volvo. „Das Gesicht ist neu, trägt jedoch mit Stolz das Erbe aus mehr als 85 Jahren Volvo in sich“, erläutert Thomas Ingenlath, Senior Vice President Design bei Volvo. „Wir arbeiten immer noch an der endgültigen Gestaltung des Kühlergrills und des Markenlogos, die wir mit dem neuen Volvo XC90 im kommenden Jahr enthüllen werden.“
Die neuen kraftvollen Proportionen kommen insbesondere in der Seitenansicht gut zur Geltung. Der Abstand zwischen Armaturenbrett und Vorderachse wurde vergrößert, während die Fahrerkabine leicht nach hinten rutschte. Die niedrige Motorhaube, die dynamische Dachlinie und die 21 Zoll großen Felgen im Fünf-Speichen-Design unterstreichen den Eindruck eines eleganten Gran Turismos. Die selbstbewusste Haltung betont außerdem die Gürtellinie, die sich in einem Bogen um das gesamte Fahrzeug zieht.
Über die Köpfe der Insassen spannt sich bis zum Heck ein Dach, das zu einem großen Teil aus Glas besteht und damit das großzügige Raumgefühl weiter hervorhebt. Das Dominanz ausstrahlende Heck besticht derweil durch muskulös ausgestellte Radhäuser, den knackigen Abschluss sowie durch den Diffusor und in die Heckschürze integrierte, eckige Auspuffendrohre.
© Foto: Volvo
Dank Elektrifizierung: Kleiner Motor mit der Power eines V8-Triebwerkes
Für den Vortrieb des Volvo Concept Coupés gelangt ein benzingetriebener Plug-in-Hybrid zum Einsatz. Die Studie kombiniert einen Zwei-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einem Kompressor und einem Turbolader sowie einen Elektromotor an der Hinterachse. Dadurch erreicht das Konzeptfahrzeug eine Leistung von rund 294 kW/400 PS und ein maximales Drehmoment von mehr als 600 Nm. Dieser Antriebsstrang beweist, wie Vierzylinder-Motor durch Elektrifizierung in die Leistungssphären eines Achtzylinders vorstoßen können.
Fahrerzentriertes Cockpit mit kristallenem Schalthebel
Das Interieur greift das blau-graue Äußere auf. Handgefertigte Elemente wie die lederne Instrumententafel, Einsätze aus natürlich gealtertem Holz und die dunkelblauen Teppiche wechseln sich mit maschinell gefertigten Metallapplikationen ab. Als besonderer Blickfang erweist sich der handgemachte Schalthebel aus Kristall.
Die Coupé-Studie zeigt auch im Innenraum einen komplett neuen Ansatz, den Menschen bei der Kommunikation mit dem Fahrzeug in den Mittelpunkt zu stellen. Ein großer Touchscreen in der Mittelkonsole interagiert mit der digitalen Instrumentenanzeige und dem Head-up-Display, das den Fahrer mit allen relevanten Informationen versorgt. Die Konnektivität soll Autos noch sicherer machen und zugleich den Fahrspaß erhöhen.
Was hat das alles mit dem Volvo XC90 zu tun?
Als erste von drei Studien demonstriert die Coupé-Studie, welche Möglichkeiten die neue skalierbare Produkt-Architektur (SPA) von Volvo bietet. „Das Volvo Concept Coupé ist kein unrealistisches Traumauto. Es demonstriert vielmehr eindrucksvoll das Potenzial unserer neuen Produktplattform SPA: der selbstbewusste Auftritt, die Proportionen und die typischen Designelemente. Auch wenn der neue Volvo XC90 ein komplett anderer Fahrzeugtyp ist, werden sich die Gemeinsamkeiten bei der Präsentation im nächsten Jahr auf Anhieb erkennen lassen“, erläutert Ingenlath.
Die von Volvo entwickelte skalierbare Produkt-Architektur befreit die Ingenieure und Designer von den Einschränkungen der bisherigen, markenübergreifenden Modellplattformen. Darüber hinaus erlaubt die skalierbare Produkt-Architektur völlig autonomes Fahren. Bereits 2014 möchte Volvo eine autonome Lenkung vorstellen, mit der sich sowohl Unfälle vermeiden als auch der Fahrkomfort erhöhen lassen. Noch vor 2020 sollen erste Volvo Fahrzeuge mit völlig autonomer Technik auf die Straße rollen.